Punkt halb elf standen wir am Tor der Airport Jagd- und Gästefarm, wir wollten pünktlich sein. Was wir nicht bedacht hatten, war der fünf Kilometer lange Weg vom Eingang der Farm bis zum Farmhaus. Schließlich kamen wir doch zehn Minuten zu spät. Die Gastgeber nahmen es gelassen. Schnell stand frisch gebrühter Kaffee auf dem Tisch und noch schneller kamen wir ins Gespräch.
Uwe und Janet betreiben eine 10.000 ha große Farm in der Nähe von Windhoek. Haupterwerb ist die Zucht von Rindern. Über neunhundert Tiere leben derzeit in der Buschsavanne rund um das Gästehaus. Das Fleisch wird hauptsächlich nach Europa exportiert. Uwe erzählt über die ökologische Bewirtschaftung der Farm. Zehn Hektar Land braucht ein Rind in dieser Gegend, um satt zu werden und um das Nachwachsen des Grases zu gewährleisten. Jungtiere und kranke Rinder werden auf besonderen Weiden um das Haus gepflegt, auf denen das Gras sogar angepflanzt wird.
Während Uwe sich vor allem um die Farm und ihre Tiere kümmert, empfängt Janet die Gäste. Diese können in fünf gemütlichen, geschmackvoll eingerichteten Zimmern übernachten. Während der Mahlzeiten, die im Sommer in einer großen Lapa eingenommen werden, ist Familienanschluss garantiert. Hier erfährt der Besucher viele interessante Details über den namibischen Farmalltag. Auf Wunsch organisieren Uwe und Janet für Ihre Gäste Ausflüge nach Windhoek, der Hauptstadt Namibias oder in die Umgebung.
Einige Gäste der Beiden kommen zur Trophäenjagd auf die Farm. Uwe und sein Team bieten ein unvergessliches Jagderlebnis. Auf Wunsch kann sogar ganz traditionell mit Pfeil und Bogen gejagt werden, im Hause Trümper sind alle Lizenzen und natürlich reichlich Erfahrung vorhanden. Dabei legen die hiesigen Berufsjäger großen Wert auf eine ethische Jagd. Hier wird das Wild waidgerecht erlegt und es werden Erkenntnisse aus dem Tierschutz berücksichtigt. Das Wildbret wird in der hauseigenen Fleischerei verarbeitet und zu den Mahlzeiten serviert.
Nach dem Kaffee spazieren wir über die Farm. In einer Scheune stehen jede Menge Autos. Auch sind einige Wohnmobile dabei. „Das sind nicht alles meine“…lächelt Uwe. „Wir bieten auf unserer Farm die Möglichkeit, das Auto, auch über einen längeren Zeitraum, sicher abzustellen. So kann man in Ruhe vom nahegelegenen Airport in die ganze Welt verreisen, um sein Fahrzeug nach der Rückkehr gewaschen und gepflegt wieder abzuholen“. Apropos Airport, dass der nur wenige Kilometer von der Farm entfernt liegt, hatten wir schon wieder vergessen, so ruhig ist es auf dem Gelände.
Natürlich schaffen Uwe und Janet die ganze Arbeit nicht allein. 13 Mitarbeiter helfen, wohnen und leben mit auf der Farm. Dabei legen die Beiden größten Wert auf ein gutes soziales Gefüge unter den Familien der Angestellten. So bekommen die Angestellten jede Woche 2 Kilo Fleisch und können im Store farmeigene Produkte zu günstigen Preisen erwerben. Demnächst steht ein besonderes Ereignis ins Haus. Das kleine Mädchen einer Mitarbeiterin des Farmhauses wird eingeschult. Sie soll an der renommierten Delta School of Windhoek lernen. Die Familie der Kleinen kann das allein nicht stemmen, weil zum Lernen ein Internatsplatz benötigt wird. Uwe und Janet helfen, wo sie nur können. So wird derzeit ein konkreter Plan zum Finanzbedarf erarbeitet. Ein Teil des Geldes soll über Spenden und Patenschaften erlöst werden. Wir sind auf alle Fälle dabei.
Weitere Informationen unter www.airportfarm-namibia.com.
Mailkontakt: info@airportfarm-namibia.com
Ergänzung im September 2015:
Von Uwe und Janet erhielten wir dieser Tage Post, wonach die kleine Kylie ab Januar 2016 die Delta School in Windhoeck besuchen kann. Wir möchten den Brief an dieser Stelle veröffentlichen, vielleicht hat der eine oder andere Lust, konkret etwas Gutes zu tun. Wir haben es bereits getan.