Unterwegs nach Kapstadt

Eingebettet in die malerischen Cederberge liegt die Farm JAMAKA.

Wir fahren die Cape-Namibia Route südwärts. Die Adresse der Rooibos-Fabrik in Clanwilliam kennen wir bereits. Und dass der dortige Fabrikverkauf der einzige Laden auf der Welt ist, wo man den Rooibos-Eistee erwerben kann, wissen wir auch. Wir wählen die Sorte Honigmelone und bringen die Verkäuferin in Schwierigkeiten: Die zehn Pakete, die wir kaufen wollen, sind nicht am Lager. Eine Nachfrage in der Produktion lässt uns aufatmen, wir kaufen einen frisch konfektionierten 12er Karton praktisch vom Fließband weg.

Nach knapp vier Wochen stehen wir wieder auf einer Farm, dieses Mal mitten in den Cederbergen. Hier werden keine Rinder gezüchtet, sondern Orangen und Mangos angebaut. JAMAKA, der Name der Einrichtung, setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen von den Besitzern zusammen: Janni, Katrin und deren Söhne. Auch auf JAMAKA können wir uns nützlich machen. Zum Gelände gehört ein riesiger Campingplatz. Dort sind dreimal täglich die Bewässerungsanlagen umzusetzen. Das erledigen wir sehr gern, zumal die Arbeit etwas mit einem schönen Parkspaziergang gemein hat. 37 Wassersprenger bewegen wir auf der knapp vier Kilometer langen Runde. Sie müssen immer dort platziert werden, wo der Rasen gerade trocken ist. Für die kleine Leibesübung dürfen wir gratis auf dem Platz stehen. Am Ende unseres Aufenthaltes tanken wir frisches Quellwasser, welches bei Janni aus der Leitung strömt. Zum Abschied scherzen wir mit dem Chef über JAMAKA – Trennung von der Frau ausgeschlossen!

Dem Sonnenuntergang entgegen

Der kleine Ort Paternoster wurde uns von vielen Reisenden als malerisches Fischerdorf an der Westküste empfohlen. Das schauen wir uns an, beschließen wir. Beim ersten Durchfahren bestätigt sich der Eindruck, den wir vermittelt bekamen. Zunächst wollen wir jedoch zum Campingplatz fahren, der etwas außerhalb liegt. Zwei schrankähnliche Typen und etliche Kegel versperren die Straße. Trifft sich gut, denken wir frohen Mutes, bei den Herren können wir uns nach dem richtigen Weg erkundigen. „Do you have a ticket“, werden wir gefragt. Entgeistert blicken wir uns an. Sollte das schon die Einfahrt zum West-Coast-Nationalpark sein? Einige Sätze später klärt sich unser Irrtum auf, und es schwindet die Hoffnung, dass wir Paternoster näher kennen lernen: An diesem Wochenende findet auf dem Campingplatz ein Jazzfestival statt und der gesamte Ort ist aus dem Häuschen, sprich ausgebucht. Kurz überlegen wir noch, ob wir auf dem schönen Parkplatz am Strand einfach stehen bleiben und dem Sonnenuntergang zuschauen. Stühle und Tische können wir jedoch nicht auspacken, außerdem steppt im Ort der Bär. Unendliche Blechkarawanen wälzen sich zum Festival – wir wollen nur noch weg.

Langebaan bietet uns Asyl. Direkt am Meer finden wir ein lauschiges Plätzchen und schauen hier in den Sonnenuntergang. Auf dem Campingplatz können wir ein weiteres Kapitel unserer Fahrzeuginstandsetzung abschließen. Von BiMobil haben wir inzwischen den Schaltplan für den Stecker unserer Wohnkabine erhalten. Gepackt vom Ehrgeiz einiger elektronischer Vorkenntnisse schraubt Jörg das Teil auseinander. Und siehe da – hat sich dort tatsächlich ein Kabel der Rückfahrscheinwerfer mit dem eines Blinkers gepaart. Das Problem ist schnell behoben, und die gesamte Anlage tickt nun wieder richtig. Außerdem wissen wir seit Kurzem, dass wir mit rund 3,7 Tonnen unterwegs sind. Eine offizielle Wiegebrücke brachte die Gewissheit: Mit sooo viel Übergewicht fahren wir gar nicht. Trotzdem gehen auf den Schotterpisten regelmäßig die Reifen kaputt.

Vögel gibt es im West-Coast-Nationalpark genug

Neben der Klärung einiger technischer Fragen hat Langebaan natürlich auch Anderes zu bieten: Direkt an den Ort grenzt der West-Coast-Nationalpark mit seiner interessanten Vogelwelt. Flamingos, Pelikane, Löffler und viele andere Wasservögel finden an der Lagune ideale Lebensbedingungen. Bei der Fahrt durch den Park entdecken wir auch einige landschaftliche Highlights, sodass wir auf eine der angebotenen Paddeltouren im stürmisch, kalten Atlantikwasser gut verzichten können.

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