Statistik Südafrika, Teil 25 (Windhoek, Johannesburg)

Strecke: Windhoek – Keetmanshoop – Rietfontain – Upington – Johannesburg

Streckenlänge: ca. 1800 km

Hinweise:

  • Die kürzeste Strecke von Windhoek in den Nordosten Südafrikas führt über Botswana. Die Durchreise ist derzeit allerdings weder einfach noch günstig. So hat das Land seit dem 01.06.2017 eine Touristensteuer von 30 US$ pro Person eingeführt, zu entrichten beim Grenzübertritt. Weiterhin ist die Fernstraße A3 zwischen Maun und Nata seit Monaten durch Überflutungen beschädigt und gesperrt. Frei befahrbar, allerdings recht eintönig ist der Transkalahari-Highway.
  • Von Keetmanshoop fuhren wir die C16 über Aroab zur südafrikanischen Grenze. Obwohl man über die Teerstraßen B1 und B3 kürzer und auch schneller nach Upington gelangt, entschieden wir uns für den kleinen Grenzübergang Rietfontain, um nochmal ein mindestens zweimonatiges Visum zu erhalten. Erfahrungsgemäß klappt das an den kleinen Übergängen.
  • Die Piste C16 lässt sich gut befahren, wir haben für die 160 Kilometer bis Aroab rund zwei Stunden gebraucht. Über die von uns gewählte Strecke schafft man die Distanz Keetmanshoop-Upington mit Grenzübertritt bequem an einem Tag.
  • Wer nicht nur hinter dem Steuer sitzen möchte, sollte für die 850 Kilometer von Upington bis Johannesburg zwei Übernachtungen einplanen. Man kommt am Nachmittag jeweils so zum Etappenziel, dass man sich auf einer Platzrunde nochmal die Beine vertreten kann.

Übernachtungen:
Anib Lodge, 27°13.296’S, 16°27.471’E, 350 NAD
Toiletten/Duschen: ja, mit eigenem Badezimmer am Stellplatz
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: teilweise
Bademöglichkeit: ja
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: ja
Entfernung zum nächsten Ort: Mariental ca. 40 km
Bemerkungen: Am Rande der Kalahari gelegen, bietet die Anib Lodge vier Campingplätze, die meist ausgebucht sind. Wenn man dorthin möchte, sollte man vorreservieren. Ähnlich wie in der nahen Bagatelle Lodge vermitteln die Stellplätze ein Gefühl von Freiheit in der Wüste. Die Nachbarn sieht man kaum, und es scheint, als campiert man völlig allein unter dem beeindruckenden Sternenzelt Afrikas. Leider sind die typischen roten Sanddünen ein ganzes Stück von den Stellplätzen entfernt. Auf dem Gelände gibt es drei Wanderwege unterschiedlicher Länge. Ziel der Pfade ist ein Flusslauf, wo man die auf der Farm heimischen Tiere beobachten kann.
Das Hauptgebäude der Lodge liegt ein paar hundert Meter vom Camp entfernt. Dort kann man zahlreiche Aktivitäten buchen oder in die gemütliche Bar einkehren. Bei Bedarf können Frühstück und Dinner im Restaurant geordert werden. Wer Lust zum Baden hat, dem steht ein sehr sauberer Pool zur Verfügung. In der Anib-Lodge kann man durchaus einige Zeit gut relaxen.
Internet: www.gondwana-collection.com/the-kalahari-experience/accommodation/kalahari-anib-lodge/

Die Wanderwege auf der Anib Farm folgen den Tierpfaden zu Wasser.

Maritz Country Lodge, Keetmanshoop, 26°36.748’S, 18°09.959’E, 310 NAD
Toiletten/Duschen: ja
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: muss man sich organisieren
Schatten: ja
Bademöglichkeit: ja
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Keetmanshoop, ca. 5 km
Bemerkungen: So ein Pech, mögen die Angestellten gedacht haben, als wir ins Camp einbogen, da müssen wir heute doch noch die Toiletten putzen. Standen auf und schlurften lustlos in die Sanitärblocks. Hatte man sich doch gerade sooo gut unterhalten…
Sauber waren die Einrichtungen danach schon, der Reparaturstau blieb aber ganz offensichtlich. Unterdessen kümmerte es die drei sitzengebliebenen Herrschaften nicht, dass wir auf der Suche nach einem Stromanschluss waren. Alle Versorgungsstellen in unserer Nähe funktionierten nicht. Nachdem man eine Weile unser Tun beobachtet hatte, wurde das bestätigt. Auf unsere Bemerkung hin, dass man für den Übernachtungspreis auch Strom erwarten dürfe, kam ein weiterer Mann (inzwischen waren wohl fünf Leute mit unserer Ankunft „beschäftigt“, die anderen schwatzten weiter) und brachte ein langes Kabel, das er zielsicher in eine entfernte Steckdose einführte. Ob die Versorgungsstätte Strom führte, werden wir nie erfahren, denn das lange Kabel war kaputt. Schließlich wurde das Problem doch noch gelöst…
Übrigens hatten wir auf dem Campingplatz der Maritz Country Lodge bereits vor zwei Jahren übernachtet (siehe Namibia-Statistik 7). Seitdem ist der Übernachtungspreis kräftig gestiegen. Ausstattung und Service bewegen sich leider in die andere Richtung. Unser Urteil von damals bleibt: Eine Nacht geht, und dann weiter.
Internet: www.maritzcountrylodge.com.na

Bei Sakkie stehen wir direkt am Ufer des Orange River.

Sakkie se Arkie Amfitheather Upington, 28°27.662’S, 21°14.735’E, 240 ZAR
Toiletten/Duschen: ja
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: ja
Bademöglichkeit: ja
Restaurant: sehr guter Pub etwa 200m vom Camp entfernt
Verkaufsstelle am Platz: nein, jedoch mehrere Geschäfte im unmittelbaren Umkreis
Entfernung zum nächsten Ort: Das Camp liegt mitten im Zentrum von Upington
Bemerkungen: Idyllisch am Ufer des Orangeriver gelegen, hört man vom Trubel des nahen Ortszentrum nichts. Kein Wunder, denn zum Campingplatz geht es zunächst steil bergab zum Fluss. Die Rezeption ist nicht besetzt, stattdessen stehen einige Telefonnummern an der Tafel. Warum anrufen, wenn das Tor eh offensteht. Irgendjemand muss es jedoch am Abend verschlossen haben. Nach unserem Dinner im Pub gelangten wir nur noch kletternder Weise nach Hause, natürlich unter lautem Gejohle des heimischen Hundes. Sakkie, der Besitzer der Einrichtung kam am nächsten Morgen zum Kassieren. Wie das Camp, ist auch der Hausherr schon in die Jahre gekommen. Die Sanitäranlagen sind alt aber funktionell, der Pool ist am Grund von einer dicken Algenschicht überzogen, das Wassertaxi zum gegenüberliegenden kommunalen Camp fährt schon lange nicht mehr und die Sundowner – Fahrten auf dem mehrstöckigen Kahn finden nur noch statt, wenn genug Leute gebucht haben. Und die waren schon lange nicht mehr da. Sakkie wird nicht müde, von den alten Zeiten zu schwärmen, inzwischen erledigt eine Angestellte das Nötigste, um Platz und Equipment sauber zu halten. Trotzdem das Ganze etwas antiquiert wirkt, strahlt es eine gewisse Würde aus. Wer in Upington campen will, sollte hier übernachten.
Internet: Von der Einrichtung gibt es keine aussagekräftige Internetpräsenz.

Red Sands Country Lodge, 27°.264’S, 23°18.253’E,
190 ZAR für Stellplatz mit Gemeinschaftsbad, 300 ZAR für Stellplatz mit eigenem Bad
Der Campingplatz wurde in der Statistik Südafrika 24 bereits beschrieben. Tipp zum Beine vertreten nach Ankunft: In ca. zwei Stunden schafft man bequem den inzwischen sanierten Wanderweg auf dem Lodgegelände. Die entsprechende Beschreibung erhält man auf Nachfrage an der Rezeption.
Internet: www.redsands.co.za

Roter Sand an der Red Sand Country Lodge. Im Vordergrund liegt ein Salzleckstein.

Barberspan Holiday Resort 26°35.372’S, 25°36.212’E, 200 ZAR
Toiletten/Duschen: ja,
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: ja
Bademöglichkeit: jain, es gibt den See, wo man wahrscheinlich nicht baden möchte, und es gibt einen opulenten Pool, dessen Abdeckung wir lieber nicht angehoben haben.
Restaurant: ja, eine Bar
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Vryburg, ca. 20 km
Bemerkungen: Zunächst dachten wir, dass es zwischen Vryburg und Johannesburg keine weiteren Campingplätze gibt, bis uns eine Notiz im Reiseführer auf die Barberspan aufmerksam machte. Es klang alles sehr gut, was dort stand: Camping, Hotel, Restaurant, Naturreservat mit Wanderwegen, Vogelbeobachtungsgebiet… Das ist unser Ding, dachten wir, nichts wie hin. Schon in Vryburg gibt es einen entsprechenden Hinweis, da konnte eigentlich nichts schiefgehen. Auf den letzten Metern wird die Beschilderung etwas unübersichtlich, und als wir ins Camp einfuhren, schien das uns zunächst wie eine antiquierte Farm.
Die Einrichtung hat zweifellos schon bessere Zeiten erlebt, doch die Stellplätze direkt am Seeufer sind einzigartig. Dass die Sanitäranlagen nicht funktionierten, sei verziehen, stattdessen schloss man uns eine Hütte auf. Dass man nicht baden konnte, sei auch verziehen, es war eh zu kalt. Ob es im Restaurant etwas zu essen gibt, wissen wir nicht, wir hatten unsere eigenen Vorräte dabei. Dass es keine Wanderwege gab, auch kein Problem, die Orientierung gestaltet sich in der Landschaft einfach. Wirklich schade ist allerdings, dass es im Reservat keine Beobachtungsstellen für die zahlreichen Vögel gibt. Ansonsten kann man im Holiday Resort recht gut relaxen und darüber nachdenken, wie es wohl früher gewesen sein mag, als hier richtig viele Menschen Urlaub machten.
Internet: www.tourismnorthwest.co.za/barberspan-bird-sanctuary/

Salzränder an der Barberspan

Beginn und Ende der Tour lagen in den Camps
– Urbancamp Windhoek
– Country Park Johannesburg
Beide Einrichtungen sind in den letzten Südafrika- und Namibiastatistiken bereits beschrieben worden. Die Preise für die Stellplätze sind jeweils für 2 Personen und das Fahrzeug pro Nacht in Südafrikanischen Rand angegeben. Der Umrechnungskurs lag im April 2017 bei etwa 1:14.
Hinweis zu den GPS-Daten: Die Zahlen repräsentieren meist nicht die Rezeptionen der Einrichtungen, wohl sind diese aber auf Grund der Beschilderungen in der Nähe leicht zu finden.

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