Statistik Südafrika, Teil 15 / Namibia, Teil 1

22. Etappe Südafrika: Springbok – Port Nolloth – Alexander Bay – Sendlingsdrift

1. Etappe Namibia: Sendlingsdrift – Noordoewer

Gesamtstrecke: 455 km

Wir starten in Springbok und fahren auf der N7 weiter in Richtung namibischer Grenze. In der kleinen Ortschaft Steinkopf biegen wir nach links auf die R382 nach Port Nolloth ab. Etwa 15 Kilometer hinter dem Abzweig passieren wir den Aninous- Pass. Hier lohnt ein Fotostopp. In Port Nolloth kann man sich in einigen einfachen Restaurants am Strand stärken. Auch lohnt hier, die Vorräte nochmal aufzufrischen; es kommt dann lange nichts. Die R382 biegt in Port Nolloth nach rechts ab und führt weiter bis Alexander Bay. Den Ort kann man im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lassen – es ist eine reine Bergarbeitersiedlung. Auch wer hier versucht über die Brücke bei Oranjemund nach Namibia einzureisen, wird enttäuscht. Die Überfahrt liegt im Diamantensperrgebiet. Nach Alexander Bay geht die R382 in eine Schotterstraße über. Hier ist Sendlingsdrift mit 90 Kilometern ausgeschildert. Der Campingplatz Brandkaros liegt etwa 27 Kilometer hinter Alexander Bay auf der linken Seite der Straße.
Vom Campingplatz folgen wir der Schotterstraße weiter. Wer am nächsten Abzweig Sanddrift mit Sendlingsdrift verwechselt, landet in einer Sackgasse. Nachdem wir unseren Irrtum bemerken, fahren wir zurück und folgen an besagtem Abzweig den Wegweisern in den Richtersveld Nationalpark. Bald ist auch Sendlingsdrift wieder ausgeschildert. Die Straße wird schlechter und schließlich haben wir die Wahl zwischen stark gedrosselter Geschwindigkeit oder Wiederkäuen des Weihnachtsbratens.

Die Grenzabfertigung in Sendlingsdrift besteht aus drei Teilen. Erstens: Abmelden bei der Immigration – Behörde, hier bekommt man auch seinen Stempel in den Pass. Zweitens: Abmelden bei der Polizei mit Hilfe mehrerer Formulare. Drittens: Kaufen eines Fährtickets bei der Nationalparkbehörde. Die wollen auch einen der Scheine von der polizeilichen Abmeldung sehen, bevor sie die abenteuerliche Fähre in Bewegung setzen.
An dem Grenzübergang erfolgt keine Zollabfertigung. Man weigerte sich auch hartnäckig unser Carnet de Passage für das Fahrzeug abzustempeln. Ein Anruf beim ADAC in München brachte dann Klarheit, dass das Carnet innerhalb der afrikanischen Zollunion nicht gestempelt werden muss.

Auf namibischer Seite fahren wir ca. zwei Kilometer bis zur Grenzabfertigung. Die geht schnell und problemlos nach Ausfüllen eines Formulars. Bei der Einreise mit dem Auto ist die namibische Straßennutzungsgebühr zu entrichten. Das sind in unserem Fall umgerechnet knapp 17 Euro für drei Monate. Etwa drei Kilometer nach der Grenzabfertigung biegen wir nach rechts auf die C13 ab. Wir folgen den Lauf des Orange River mehr als 100 Kilometer auf einer guten Schotterstraße. Ab der Ortschaft Aussenkehr ist die Piste asphaltiert. Zehn Kilometer vor Noordoewer ist das Armazi Camp rechter Hand ausgeschildert.

Übernachtungen:
Brandkaros Campsite 28°28.720′ S, 16° 41.059′ E
Grenzübergang Sendlingsdrift 28°07.361′ S, 16° 53.345′ E
Amanzi Campite Orange River 28°41.965′ S, 17°31.962′ E

Brandkaros, der letzte Campingplatz auf südafrikanischer Seite, war auch so ziemlich das Letzte: Wir fanden kaputte Sanitäranlagen vor. Die, welche noch funktionierten, waren schon ewig nicht gereinigt worden. Eine Rezeption sucht man vergeblich, irgendwann standen zwei Leute vor uns und nahmen uns 190 ZAR ab, für den Stellplatz völlig überzogen. Wer seine Ruhe sucht, kann die hier finden; man ist von jeglichen Kommunikationsmedien abgeschnitten. Zweifellos hat der Campingplatz schon bessere Zeiten gesehen. Davon zeugen einige schön angelegte Hütten, die jedoch völlig verwahrlost sind. Offensichtlich hat in den letzten Jahren ein Besitzwechsel stattgefunden, wo der Platz in unerfahrene Hände gegeben wurde.

Amanzi River Camp wurde uns als Ausweichquartier von einem der ausgebuchten Plätze rund um Noordoewer genannt, und wir waren froh, dieses Kleinod gefunden zu haben. Großzügig angelegte Stellflächen unter schattigen Bäumen, direkt am Ufer des Orange River, bestimmen das Bild. Es gibt einige Badestellen, die zum Schwimmen im Fluss einladen. Die sanitären Anlagen funktionieren tadellos und sind blitzsauber. In einem kleinen Geschäft am Platz kann man Getränke, Grillholz, Eis und sogar eine namibische Telefonkarte kaufen. Auf Nachfrage gibt es auch den WiFi-Code des privaten Netzes, es ist jedoch äußerst langsam. Wer eine Bootstour auf dem Fluss unternehmen möchte, sollte das einen Tag vorher anmelden. Der Campingplatz ist mit seinen 230 N$ seinen Preis wert.

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