Statistik Namibia, Teil 6 (Südafrika)

6. Etappe: Augrabies Wasserfälle – Fish River Canyon – Lüderitz

Strecke: ca. 1030 km

Von den Augrabies Wasserfällen fahren wir auf der R64 zurück zur N14. Den Lake Grappa lassen wir rechts liegen, da wir nichts über dessen Inhalt wissen. Der könnte uns vielleicht zu einem längeren Aufenthalt verleiten… Auf der N14 fahren wir zurück nach Upington und folgen dort dem Wegweiser zur N10 nach Namibia. Wir wählen diese Route, um uns in Upington nochmals mit Lebensmitteln einzudecken. Das Angebot ist in Südafrika besser und preiswerter. Etwa 80 Kilometer kürzer ist der Weg über Pofadder und den Grenzübergang Onseepkans. Hierfür biegt man von der R64 auf die N14 nach rechts ab. In Pofadder fährt man abermals rechts auf die R358, die nach dem Grenzübergang in die C10 übergeht. Beide Fahrvarianten treffen sich im namibischen Karasburg. Ab Karasburg folgen wir der C10 bis diese auf die B1 trifft. Dort biegen wir nach rechts ab und folgen der Straße bis links erneut die C10 nach Ai Ais ausgeschildert ist. Die Schotterstraße führt direkt in den Ferienort.
Von Ai Ais fahren wir die C10 etwa 20 Kilometer zurück bis links die C37 abzweigt. Hier ist der Fish River Canyon ausgewiesen. Nach weiteren rund 50 Kilometern zweigt wiederum links ein Sträßchen in den Nationalpark ab. Von hier sind es noch rund 15 Kilometer bis zum Aussichtspunkt. Kurz vor dem View Point kann man links auf einen groben Schotterweg abbiegen, der zu weiteren, sehenswerten Aussichtspunkten führt. Wir raten allerdings davon ab, den Weg mit normalem PWK zu befahren. Zurück auf der C37 passieren wir nach rund 30 Kilometern das Canyon Road House.
Vom Roadhouse folgen wir der C37 noch einige Kilometer bis von rechts die C12, aus Grünau kommend, auf die Strecke stößt. Die Schotterpiste führt als C12 über Seeheim weiter bis zur B4. Dort biegen wir links ab. Nun sind es noch rund 300 Kilometer Asphaltstraße bis nach Lüderitz. Der Campingplatz liegt auf der Halbisnsel Shark Island und ist auf der Stadtdurchfahrt gut ausgeschildert.
Etwa 40 Kilometer vor der Einmündung zur B4 empfehlen wir von der C12 rechts abzubiegen und die D545 über Naute Dam zu benutzen. Das sind zwar ein paar Kilometer Umweg, aber die Straße ist wesentlich besser. Offensichtlich ist man gerade dabei, die D545 in eine „neue“ C12 umzuwidmen. An der B4 stehen schon die neuen Schilder; aus Richtung Roadhouse kommend muss man aufpassen, dass man den Abzweig nicht verpasst. Spätestens wenn man bemerkt, dass die Straße sehr schlecht wird, ist man zu weit gefahren. Hier hilft entweder die Flucht nach vorn, wie wir es getan haben, oder bis zum Abzweig zurück zu fahren, was wir im Nachhinein empfehlen.

Übernachtungen:
Landfarm Kleinbegin 27°58.358′ S, 19°1.465′ E
Ai Ais Hot Spring Spa 27°55.080′ S, 17°29.339′ E
Hobas Camp Site 27°37.182′ S, 17°42.880′ E
Canyon Road House 27°31.439′ S, 17°48.680′ E
Shark Island Resort Lüderitz 24°82.050′ S, 18°77.330′ E

Die Landfarm Kleinbegin liegt etwa 30 Kilometer vor Karasburg und ist rechts an der B3, so heißt die N10 auf namibischer Seite, ausgeschildert. Bei der Fahrt zur Farm werden etliche Tore passiert, die zu öffnen und danach wieder zu schließen sind. Otto ist einer der wenigen Farmer, der keine Tierzucht betreibt, sondern hunderte Palmen und mindestens ebenso viele Kakteen angepflanzt hat. Nebenbei verdient er sein Geld mit ein paar Gästezimmern und mit der Jagd. Da auf dem eingezäunten Campinggelände kein Strom ist, und auch das Wasser abgestellt war, sollten wir uns kurzerhand neben die Veranda eines Gästezimmers stellen, sodass wir Strom und Badezimmer von dort benutzen konnten. Eine sonnige Terrasse fiel nebenbei mit ab. Angesichts des guten und unkomplizierten Services sind die 300 NAD für die Übernachtung durchaus angemessen.
Trümmer schaffen ohne Waffen – das ist wohl das Motto in den Camp Sites des NWR. Die Namibian Wildlife Resorts sind das Gegenstück zu den Südafrikanischen SAN-Park, allerdings von wesentlich schlechterer Qualität. Ähnlich wie am Waterberg, wo es im NWR-Camp kein Wasser gab, blieben in an den heißen Quellen in Ai Ais die Duschen kalt. An defekte Fliesen, Armaturen, Duschköpfe und Becken haben wir uns auf diesen staatlichen Campingplätzen schon gewöhnt. Neu in Ai Ais: Die Stellplätze waren geharkt. Auf dem frisch geharkten Sand war der Müll verteilt, den die Affen aus den Abfallbehältern geholt hatten. Man setzt halt Prioritäten. Gut in Ai Ais sind das große Schwimmbecken auf dem Platz und das Restaurant mit ansprechenden Speisen. Zum Essen sollte man nach der Vorabendsoap gehen, da bis zu diesem Zeitpunkt die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Kellner dem Fernseher gilt.
Hobas ist ein renovierter Campingplatz des NWR. Fast perfekt könnte man sagen, wenn die vielen Tische und Bänke auf dem Platz einen neuen Anstrich bekämen. Stattdessen beschäftigen sich Heerscharen von Personal auch hier mit dem Harken des Camps bis das ganze Areal in eine dicke Staubwolke gehüllt ist. So muss man zum Genuss des Sundowners die kleinen Sitzgruppen neben dem Laden erst von der Staubschicht befreien. Die Stellplätze liegen unter hohen, Schatten spendenden Bäumen in einem Trockenflussbett. Einzig die nur zwei Toiletten und Duschen sind für die Masse der Durchgangsgäste in Hobas sehr knapp bemessen. Da muss man schon mal anstehen, wenn ein Reisebus zum Canyon hier eine Rast einlegt. Mit 240 NAD ist die Übernachtungsgebühr angemessen. Hinzu kommt das Eintrittsgeld zum Nationalpark, das in allen Parks des NWR 80 NAD pro Person und 10 NAD pro Fahrzeug beträgt.
Selbst wenn man dort nicht übernachten möchte, lohnt ein Boxenstopp am Canyon Road House unbedingt. Die kultige Oldtimer-Garage bietet eine ausgezeichnete Küche in ungewöhnlicher Atmosphäre. Im Gasthaus müsste man sich Stunden aufhalten, will man alle liebevoll platzierten Details erfassen. Das Camp der Einrichtung liegt etwas abseits und zeichnet sich durch großzügige Stellplätze aus. Die 12 Flächen sind über einen halben Kilometer verteilt. Toiletten und Waschräume sind pik sauber und werden mehrmals täglich gereinigt. Ein großzügiger und vor allem sauberer Pool kann sowohl von den Campern als auch von den Besuchern der Lodges genutzt werden. Ein kleiner Wanderpfad führt auf die umliegenden Hügel, von wo sich ein fantastischer Ausblick auf das Umland und natürlich auf den Sonnenuntergang bietet. Der Campingplatz vom Canyon Road House gehört zur Lodge – Gruppe der Gondwana Collection, wo die Übernachtungspreise mit 300 NAD einheitlich sind.
Shark Island Resort in Lüderitz liegt sehr schön auf einer Halbinsel. Vor dem ständig auffrischenden Wind schützt man sich auf einem Stellplatz zwischen den Felsen. Das Camp gehört zur staatlichen NWR-Gruppe, ist aber in relativ gutem Zustand. Einige Denkmäler auf dem Gelände erinnern an die wechselvolle Geschichte des Areals. Zum Stadtzentrum sind es knapp 30 Minuten Fußweg. An der Waterfront laden einige gute Restaurants zum Verweilen ein. Mit 220 NAD ist der Preis für die Übernachtungsstätte angemessen.

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