Statistik Namibia, Teil 7

7. Etappe: Lüderitz – Windhoek

Strecke: ca. 1000 km

Von Lüderitz wählen wir zwar nicht den kürzesten Weg nach Windhoek, entspanntes Fahren ist aber auf der Teerstraße allemal angesagt. Nach der Besichtigung von Kolmanskuppe folgen wir der B4 zurück nach Keetmanshoop. Im Kreisverkehr kurz vor dem Ort biegen wir auf die B1 in Richtung Süden ab. Nach knapp fünf Kilometern Fahrt passieren wir zwei Tankstellen auf der rechten Seite. Unmittelbar an der zweiten Tanke fahren wir nach rechts und stehen direkt vor der Rezeption der Maritz Country Lodge.

Da wir die B1 schon gefahren sind, wählen wir für den weiteren Weg nach Norden die M29. Die Straße zweigt am Ortsausgang von Keetmanshoop rechts ab und ist zunächst als C16 ausgeschildert. Nach ca. 500 Metern zweigt die M29, hier noch als C17 ausgewiesen, links ab. Zwischen dem Quiver Tree Forest Camp und dem Giants Playground zweigt wiederum links eine Straße ab, die nun endgültig als M29 bezeichnet ist. Diese Strecke nach Norden wurde in einem Reiseführer als äußerst sehenswerte Alternative zur B1 beschrieben. Unser Eindruck ist jedoch ein anderer: Es gibt auf dieser Piste nichts, was den Abstecher rechtfertigen würde. Die Landschaft ähnelt der entlang der B1, und Sehenswürdigkeiten gibt es lediglich am Anfang (Köcherbäume, Giants Playground) und am Ende mit einer steilen Abbruchkante ins Tal des Fish River bei Mariental. Wer also Reifen und Fahrwerk schonen möchte ist auf der geteerten B1 wesentlich besser unterwegs.

Da wir nicht wieder in den River Lodges von Mariental übernachten möchten, suchen wir nach Alternativen. Die im Reiseführer empfohlene Anib Lodge ist erneut ausgebucht (Wir hatten es hier schon während der Hinreise versucht). Mit einem Anruf bei der Bagatelle Kalahari Game Ranch sichern wir uns den nächsten Übernachtungsplatz. Von Mariental fahren wir die B1 etwa 10 Kilometer nordwärts. Hier biegen wir auf die ebenfalls asphaltierte C20 ab. Nach ca. 5 Kilometern zweigt links die D1268 ab. Die Bagatelle Ranch ist hier schon ausgeschildert. Wir folgen der Schotterstraße noch ca. 25 Kilometer bis zur Einfahrt zum Ferienressort. Im Gegensatz zur M29 führt die D1268 direkt am Rande der Kalahari entlang. Tiefblauer Himmel, sattgrüne Kameldornbäume, dunkelroter Sand und das helle Kalaharigras sind eine Augenweide.

Von der Bagatelle Ranch fahren wir die D1268 weiter, bis wir auf die C21 stoßen. Hier biegen wir nach links ab. Die C21 trifft im Örtchen Kalkrand erneut auf die B1, der wir nun bis Windhoek folgen. In der Hauptstadt richten wir uns nach den Wegweisern zum internationalen Flughafen. Nachdem wir am Botanischen Garten vorbei gefahren sind, zweigt links die Nelson Mandela Avenue ab. Nach ca. 2 Kilometern weist links ein kleines Schild auf den Campingplatz Urban in der Schanzen Street hin.

Übernachtungen:
Maritz Country Lodge Keetmanshoop 26°36.748′ S, 18°09.959′ E
Bagatelle Kalahari Game Ranch 24°17.897′ S, 18°01.862′ E
Urban Camp Windhoek 22°33.209′ S, 17°05.553′ E

Maritz Country Lodge liegt etwa 5 Kilometer außerhalb von Keetmanshoop und ist ein typischer Transitplatz. Neben einigen Lodges findet man hier ein gepflegtes Campingareal unter Schatten spendenden Bäumen. An den Stellplätzen liegen Wasser und Strom an, die sanitären Anlagen sind recht ordentlich. Ein sauberer Pool und ein kleines Restaurant vervollständigen das Angebot. Etwas nervig sind die Geräusche von der nahen Tankstelle, für eine Nacht ist der Platz aber durchaus empfehlenswert. Mit 280 NAD pro Nacht liegt der Preis im Rahmen des Üblichen.

Die Bagatelle Kalahari Game Ranch liegt am Rande der Kalahari und doch fühlt man sich wie mittendrin. Rote Sanddünen und Kameldornbäume bestimmen das Bild. Die wenigen Stellplätze liegen einige hundert Meter voneinander entfernt, sodass man das Gefühl bekommt, absolut allein in der Wildnis zu sein. Direkt vor unserer „Haustür“ zog am Abend eine Herde Kudus vorüber – man hätte die Tiere fast streicheln können. Jeder Stellplatz hat sein eigenes Sanitärhäuschen, das pik sauber ist. Strom gibt es an den Plätzen nicht, es sorgt lediglich eine kleine Solarzelle für Licht im Bad. Die Rezeption mit einem sehr gepflegten Restaurant- und Poolbereich liegt etwas abseits der Stellplätze, auf Wunsch wird ein kostenloser Transfer zum Gasthaus organisiert. Originell ist der zahme Springbock, der in der Gaststätte immer mal nach dem Rechten und nach etwas Essbarem schaut. Frische Brötchen und Müsli sind vor ihm nicht sicher. Zahlreiche Freizeitangebote von verschiedenen Safaris bis hin zum Ritt durch die Savanne vervollständigen den „Wohlfühlaufenthalt“ auf der Ranch.

Urbancamp in Windhoek nennt sich selbst „The Garden of Eden Experience“, und wer auf dem Freisitz in der Mittagssonne einen Kaffee genossen hat, gibt dem Autor des Spruches Recht. Der gepflegte Campingplatz liegt inmitten der Hauptstadt, das Zentrum ist fußläufig erreichbar. Auf dem Platz spenden große Bäume Schatten. Bepflanzungen grenzen die gepflasterten Stellflächen voneinander ab. Die urigen Sanitärhäuschen werden mehrmals täglich gereinigt. Im platzeigenen Restaurant bekommt man einen kleinen Imbiss und Getränke. Ein Supermarkt befindet sich in etwa 300 Meter Entfernung. Ebenfalls zu Fuß gelangt man zum legendären Restaurant Joes Beerhouse. Sehr angenehm: Das Camp hat sich zu einem Overlander – Treff etabliert, wo Gleichgesinnte ihre Erfahrungen austauschen. Für Reparatur- und Pflegearbeiten an den Fahrzeugen zeichnet sich die Großstadtnähe aus. Bernhardt – der Chef vom Camp steht mit Rat und Tat zur Seite. Sicherheitsbedenken, wie in der Literatur zu lesen war, hatten wir auf dem Campingplatz nicht. Einziger Nachteil sind die häufigen Stromausfälle, die wohl der regionalen Infrastruktur geschuldet sind. Wer mit vollen Batterien anreist, hat aber auch hier keine Probleme.

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