Statistik Namibia, Teil 5 (Südafrika, Botswana)

5. Etappe: Windhoek – Rehoboth – Mariental – Keetmanshoop – Kgalagadi Transfrontier Park (Two Rivers, Botswana)

Strecke: ca. 910 km

Vom Trans Kalahari Inn nehmen wir die B6 nach Windhoek. In der Stadt kreuzt ein Zubringer zur B1, die dort ausgeschildert ist. Hier biegen wir links ab und fahren die B1 etwa 90 Kilometer. Kurz vor Rehoboth zweigt rechts die Straße zum Stausee ab. Nach 7 Kilometern Schotterstraße sind wir am Ziel.
Von Rehoboth bis Mariental sind reichlich 200 Kilometer auf der B1 zurückzulegen. Die River Chalets liegen in Mariental direkt an der Durchgangsstraße. Auch weiter nach Keetmanshoop bleiben wir auf der B1. Sie folgt im Wesentlichen dem Tal des Fishriver, die Strecke ist jedoch eintönig. Auf etwa halber Distanz erhebt sich der knapp 1600 Meter hohe Brukkaros Crater aus der Ebene. Das Bergmassiv wurde früher für einen aktiven Vulkan gehalten. Inzwischen ist die These jedoch wiederlegt. Kurz vor Keetmanshoop biegen wir nach links auf die C16 und gleich danach wieder links auf die C17 ab. Das Quivertree Forest Camp befindet sich nach etwa 15 Kilometern auf der linken Seite. Es lohnt vor 16 Uhr dort zu sein, denn um diese Zeit werden die Geparde im Ressort gefüttert. Wie schon bei unserer ersten Reise nach Keetmanshoop, ist auch dieser Köcherbaumhain bei Sonnenuntergang eine Augenweide. Wer Zeit hat, dem sei noch ein Abstecher zum Giants Playground empfohlen. Dafür fährt man vom Camp noch fünf Kilometer weiter auf der C17 in östliche Richtung. Der Giants Playground sieht tatsächlich wie eine Spielwiese von Riesen aus. Überall sind mächtige Spielsteine aufgebaut.
Um zum Kgalagadi Transfrontier Park zu gelangen, fahren wir vom Köcherbaumwald zurück zum Abzweig der C16 und biegen in diese links ein. Wir folgen der Schotterstraße über Aroab bis zur südafrikanischen Grenze ca. 200 Kilometer. Die Grenzformalitäten laufen fast familiär ab. Auf südafrikanischer Seite wird die C16 zur R31. Der folgen wir noch etwa 70 Kilometer bis links die R360 zum Nationalpark abzweigt. Die Straße führt durch das Flussbett des Nossub immer an der Grenze zu Botswana entlang. Nach etwa 70 Kilometern stehen wir am Eingang zum Nationalpark.
Hinweis: Es gibt sicher kürzere Strecken von Windhoek zum KTP. Da wir jedoch zunächst vorhatten zum Fishriver Canyon zu fahren und uns erst in Keetmanshoop überlegt haben, die Kalahari zu besuchen, ist die relativ lange Route zu Stande gekommen.

Übernachtungen:
Rehoboth Lake Resort 23°19.213′ S, 17°0.581′ E
Mariental River Chalets 24°37.689′ S, 17°57.333′ E
Quivertree Forest Camp Keetmanshoop 26°28.546′ S, 18°14.174′ E
Kgalagadi Transfrontier Park 26°28.318′ S, 20°37.435′ E

Die Stellplätze im Rehoboth Lake Resort sind großzügig angelegt und teilweise mit eigener Toilette sowie Dusche ausgestattet. Die Trittflächen sind gepflastert und überdacht. Jeder Platz hat eine Grillstelle, einen Wasser- und einen Stromanschluss. An der Rezeption gibt es einen Laden, wo man das Nötigste erwerben kann. Direkt am See liegen ein großzügiger Restaurantbereich und ein sauberer Pool. Die Küche im Restaurant muss noch etwas üben. Wassersportgeräte können ausgeliehen werden. Man sollte sich die Dinge vorher jedoch genau ansehen, und nicht, übermütig wie wir waren, auf die Schwimmwesten verzichten. Im Ressort gibt es einige private Chalets. Die Eigentümer kommen meist an den Wochenenden und feiern dort sehr lautstark. Wir hatten in der Nachbarschaft eine Familie, wo die Frau für ihre durchdringende Stimme einen Waffenschein beantragen sollte. Die Preise für die Stellplätze sind nach Lage abgestuft. Die teuersten Areale mit Lage am See oder Seeblick kosten 280 NAD und sind ihren Preis durchaus wert.
Glanzlos präsentieren sich die River Chalets in Mariental. Da auch der Ort außer einem Supermarkt nicht viel hergibt, ist das Camp gut für eine Zwischenübernachtung geeignet. Man steht auf einem großen Platz, teilweise gibt es schattige Flecken oder Reste von Wiese. Die Sanitäranlagen sind einfach und sauber. Der Preis ist mit 160 NAD angemessen. Achtung, bei Zahlung mit Kreditkarte wird ein saftiger Aufschlag fällig.
Das Quivertree Forest Camp liegt etwa 20 Kilometer östlich von Keetmanshoop und ist nicht zu verwechseln mit dem Garas Camp, in dem wir vor knapp vier Wochen schon waren. Im Quivertree gibt es saubere Sanitäranlagen, Wasser und Strom. Manche Plätze sind mit Tischen ausgestattet, die aus Felsbrocken gebaut wurden. Das Areal grenzt an einen Köcherbaumhain, durch den zahlreiche Spazierwege führen. Im Übernachtungspreis inbegriffen ist der Besuch des Giants Playground, einer Felslandschaft, auf der die Spielsteine von Riesen zu sehen sind. Gegen 16 Uhr werden die Geparde auf dem Gelände gefüttert. Wenn die Tiere mit ihrem Futter beschäftigt sind, lassen sie sich sogar streicheln. Ein Nachteil vom Camp ist seine direkte Lage an der C17. Die Fahrzeuge donnern zum Teil mit 100 Km/h über die Schotterpiste. Bei ungünstigem Wind sieht man keinen Köcherbaum mehr. Der Übernachtungspreis ist mit 340 NAD üppig, wobei der Erlebnisfaktor auf dem Platz und dessen Umgebung hoch ist.
Unangemeldet einen Übernachtungsplatz im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark zu bekommen ist nahezu aussichtslos. Die Camps sind über Wochen ausgebucht. Hat man Glück und der Officer gute Laune, bekommt man bei Toresschluss einen Platz, wenn ein „Reservierer“ nicht angereist ist. Das ist jedoch riskant, denn wenn das nicht klappt, muss man den Nationalpark in jedem Fall wieder verlassen. Außerhalb ist jedoch das Übernachten genau so streng verboten, wie im Park auch. Ein kleiner Geheimtipp ist das Camp „Two Rivers“ in der Nähe des südlichen Parkeingangs auf botswanischer Seite. Es hat nur vier Stellplätze und die liegen in absoluter Einsamkeit. Wasser fließt nur sporadisch, Strom gibt es nicht. Dafür hat man Kalahari satt: Dünen, Stille und ein Sternenzelt, wie wir es noch nicht gesehen haben. Zum Duschen, Einkaufen und Einkehren kann man auf die südafrikanische Seite fahren und die Versorgungseinrichtungen nutzen. Mit 150 ZAR ist der Platz ausgesprochen preiswert, wenn man bedenkt, dass damit auch der Eintritt in den Park abgegolten ist. Die Bezahlung mit Kreditkarte ist auf botswanischer Seite nicht möglich. Oft ist auch der Geldautomat im südafrikanischen Shop leer, das Parkpersonal kann aber gut damit umgehen – dann wird eben am nächsten Tag gezahlt. Durch die Lappen geht hier keiner, da man sich bei der Ausreise aus dem Park im Office wieder abmelden muss.
Hinweis: Die aufgeführten Übernachtungspreise gelten jeweils pro Nacht für 2 Personen und unser Wohnmobil. Zur überschlägigen Umrechnung in Euro müssen sowohl die Südafrikanischen Rand (ZAR) als auch die namibischen Dollar (NAD) durch 13 geteilt werden.

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