Statistik Namibia, Teil 10

10. Etappe: Swakopmund – Spitzkoppe – Erongo-Gebirge – Brandberg – Ugab-Terrassen – Kamanjab

Strecke: ca. 830 km

Von Swakopmund fahren auf der C34 in Richtung Hentiesbay. Wir wählen diese Route, da wir das Schiffswrack kurz vor dem Ort noch besichtigen wollen. Die C34 führt an Hentiesbay vorbei. Kurz nach der Ortspassage zweigt die D1918 nach rechts ab. Die Schotterstraße benutzen wir bis nach ca. 85 Kilometer links die D1925 abzweigt. Wir passieren einige Tore, die bereitwillig von Händlern geöffnet werden. Im Gegenzug erwarten sie, dass man ihnen einige Steine abkauft. Man kann die Tore natürlich auch selbst öffnen, ohne Steine zu kaufen. Nach der Einfahrt in den Naturpark Spitzkoppe sind es noch ca. 3 Kilometer bis zur Rezeption. Im Gegensatz zu den Angaben in einigen Karten ist der Westeingang zum Naturpark Spitzkoppe geöffnet und befahrbar.
Etwas kürzer fährt man über die B2 von Swakopmund zur Spitzkoppe. Kurz vor Usakos biegt man nach links auf die D1918 ein und gelangt anschließend über die D3716 und eine kleine Stichstraße direkt zur Rezeption des Naturparks.

Inselberge

Um von der Spitzkoppe ins Erongo-Gebirge zu gelangen, fahren wir zunächst über die D3716 und D1918 zurück zur B2. Von hier sind es bis Usakos noch rund 25 Kilometer. Direkt im Ort zweigt die D1935 links ab. Wir fahren die Schotterpiste etwa 10 Kilometer, bis nach einer recht heftigen Trockenflußdurchfahrt rechter Hand die D1937 ausgeschildert ist. Von hier sind es noch 15 Kilometer bis zur Ameib-Farm.
Um von der Ameib-Farm zum Brandberg zu gelangen, fährt man die D1937 zurück bis zur D1935. Auf diese biegt man rechts ab und folgt der Straße knapp 80 Kilometer. Nach der Einmündung der D1927 von links ändert sich die Bezeichnung der Piste in D2306. Diese trifft kurz nach dem Dörfchen Okombahe auf die C36. Man biegt links ab und folgt der C36 bis die Schotterstraße nach etwa 60 Kilometern auf die C35 trifft. Hier folgt man dem Wegweiser nach Khorixas. Nach etwa 10 Kilometern zweigt links die D2359 ab. Die Zufahrt zum White Lady Resort, Brandberg ist nach 15 Kilometern rechts ausgeschildert. Bis zum Camp sind von hier noch 9 Kilometer schlechte Piste zurück zu legen. Unsere eigene Route zum Brandberg führte erneut über Swakopmund, da wir dort noch einige Dinge zu erledigen hatten.

Brandbergmassiv

Vom Fuße des Brandbergs fahren wir über die D2359 zurück zur C35 und biegen links ab. Nach etwa 100 Kilometern kreuzt die C39. Wir biegen auf die Teerstraße rechts ein und folgen ihr etwa 45 Kilometer. Dort zweigt rechts die D2743 ab, der wir weitere 10 Kilometer in das Ugabtal folgen. Die Zufahrt zur Ugab Terrace Lodge ist rechter Hand ausgeschildert. Wer ein schweres Auto hat und campen möchte, dem empfehlen wir, das Fahrzeug auf dem Busparkplatz stehen zu lassen und zur Rezeption zu laufen. Selbige befindet sich auf einem Bergrücken mit sehr steiler Zufahrt – eine Schinderei für Mensch und Maschine.
Von den Ugab Terrace Lodge fahren wir die D2743 zurück zur C39, nicht jedoch ohne vorher einen kurzen Abstecher zum berühmten Vingerclip-Felsen gemacht zu haben. Auf die C39 biegt man links ab und folgt der Strecke bis diese erneut kurz vor Khorixas auf die C35 trifft. Auf diese biegt man nach rechts ab und fährt die Schotterstraße ca. 100 Kilometer bis Kamanjab. Dort ist die Zufahrt zum Okki-Koppi im Ortszentrum nach rechts ausgeschildert. Um nicht eine erneute Reifenpanne auf Grund unseres hohen Gewichts zu provozieren, haben wir anstatt der Schotterpiste die Teerstraße über Outjo nach Kamanjab benutzt.

Übernachtungen:
Spitzkoppe Restcamp 21°50.464′ S, 15°11.179′ E,
Ameib Farm 21°47.314′ S, 15°37.648′ E
White Lady Resort, Brandberg 21°1.099′ S, 14°41.158′ E
Ugab Terrace Lodge 20°.20884′ S, 15°27.084′ E
Okki-Koppi Kamanjab 19°37.28′ S, 14°51.012′ E

Die Stellplätze im Spitzkoppe Restcamp liegen über den gesamten Naturpark verteilt. Nachdem man sich an der Rezeption angemeldet hat, kann man einen freien Platz auf dem weitläufigen Gelände aussuchen. Am begehrtesten sind die Plätze in der Nähe des Steinbogens und der Felsmalereien. Das bedeutet allerdings auch, dass die Wege zu Dusche, WC und Restaurant sehr weit sind. Diese Einrichtungen gibt es jeweils nur an der Rezeption. In unserem Fall waren zur Dusche gut zwei Kilometer zurück zu legen. Es lohnt, die Körperpflege mit einem kleinen Spaziergang zu verbinden. Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, findet wunderschöne Halbedelsteine, die man sonst nur beim Händler am Straßenrand oder im Souvenirgeschäft zu kaufen bekommt. Auf den Stellplätzen selbst stehen ein Plumpsklo für die größte Notdurft und die obligatorischen Steingrills. Strom und Wasser gibt es nicht. Der Campingplatz kostet 240 NAD pro Nacht. Im Preis inbegriffen ist der Eintritt zum Naturpark. Die Felsmalereien Bushman’s Paradise können nur mit Führer besucht werden. Wichtig ist in dem Zusammenhang zu wissen, dass der Guide an der Rezeption abgeholt werden muss und im Auto des Besuchers mitfährt.

Ameib-Farm

Die Ameib- Farm steht unter deutschsprachiger Leitung. Die Besitzer kümmern sich rührend um alle Anliegen ihrer Gäste, so auch um Jörg’s Zahnschmerzen. Gleich an der Rezeption weist ein Schild auf ein Anliegen der Einrichtung hin: „Wir haben kein WiFi – hier können Sie sich mit der Natur verbinden.“ Der Campingplatz liegt etwas außerhalb der Farm und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Die sanitären Anlagen sind sauber, wenngleich die Anzahl bei vollem Platz etwas knapp ist. Auf den Stellplätzen gibt es keinen Strom. Im Farmhaus können bei Bedarf die Mahlzeiten eingenommen werden, was aber angemeldet werden muss. Vom Camp führen einige, sehr gut markierte Wanderwege zu den Attraktionen im Gelände. Mit 240 NAD pro Nacht empfanden wir den Campingplatz als preiswert.
Die Zufahrt zum White Lady Resort Brandberg ist die erste Herausforderung, die der Besucher nehmen muss. Knapp 9 Kilometer schlechte Farmpiste zerren an den Nerven und am rollenden Material. Die Stellplätze im Resort sind weitläufig in einem Trockenflußbett verteilt. Mehrere Häuschen ohne Dach beherbergen die sanitären Anlagen. Sie machen einen verschlissenen aber sauberen Eindruck. Im Camp gibt es keinen Strom. Den findet man an der Rezeption, die in einem rund zehnminütigem Fußmarsch von den Stellplätzen zu erreichen ist. Ein gepflegter Garten mit Pool und das Restaurant am Haupthaus hinterlassen einen gemütlichen Eindruck. Einzigartig ist der Blick vom nahen Felshügel auf das Flusstal und auf das Brandbergmassiv bei Sonnenuntergang. Der Übernachtungspreis beträgt 230 NAD. Die berühmte Felszeichnung White Lady ist eine halbe Autostunde vom Campingplatz entfernt.

Ugab Lodge Felsenpool

Der Campingplatz der Ugab Terrace Lodge liegt malerisch mitten im lichten Busch des Ugabtals. Auf den drei Stellplätzen ist es nicht einfach, das Fahrzeug waagerecht auszurichten. In einem Sanitärblock findet sich für jeden Platz eine separate Toilette mit Dusche. Wie auch schon in den vorher beschriebenen Camps gibt es hier keinen Strom. Die Rezeption und die zur Einrichtung gehörenden Lodges liegen oberhalb der Stellplätze auf einem schmalen Felsplateau. Im Haus herrscht eine familiäre Atmosphäre. Nach einer herzlichen Begrüßung und Vorstellung der Einrichtung kann man von der Terrasse die überwältigende Aussicht auf sich wirken lassen. Vom Campingplatz wird bei Bedarf ein kostenloser Abhol- und Bringedienst zum Haupthaus und dem dazugehörigen Felsenpool organisiert. Mit 260 NAD ist die Übernachtung in die preiswerte Kategorie einzuordnen.
Oppi-Koppi ist Kult. Manche behaupten, wer hier nicht übernachtet hat, sei nicht in Namibia gewesen. Die fünf Stellplätze des Camps gruppieren sich um ein Sanitärhäuschen mit absolut sauberen Anlagen. Die Stellflächen werden derzeit geschottert, sodass sich die Staubbelastung in Grenzen hält. Wasser- und Stromanschlüsse sind direkt an den Plätzen installiert. Sauber angelegte Wege führen durch das Gelände und zum Restaurant. Hier erwartet den Besucher eine sehr gute und äußerst preiswerte Küche. Auch um das WiFi-Passwort wird kein Geheimnis gemacht, die Nutzung ist im Übernachtungspreis inbegriffen, wenngleich sich auch nicht alle Geräte einwählen können. Hinter dem Restaurantgelände finden sich allabendlich Stachelschweine und Wildkatzen zum Nachtessen ein. Ein Gruß aus der Küche erleichtert den Tieren den Weg dorthin. Außerhalb des Camps führt ein gut markierter Wanderweg durch die abwechslungsreiche Landschaft.
Der Knüller ist, dass Fahrzeuge mit nichtafrikanischen Kennzeichen kostenfrei auf dem Campingplatz stehen dürfen. Da viele Traveler das wissen, hat sich Oppi-Koppi zu einem Overlandertreff etabliert. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht und Reiserouten diskutiert. In einer dicken Mappe, die an der Rezeption ausliegt wird jeder Overlander mit seinem Fahrzeug auf einem Bild verewigt. Etwa 500 Meter vom Oppi-Koppi entfernt hat Lars Falkenberg seine Autowerkstatt. Ob Overlander-Truck oder bimobil, Lars und seine Frau kümmern sich fachmännisch um die kleinen und großen Wehwehchen an den Fahrzeugen. Wer im Westen des Etosha-Nationalparks unterwegs ist oder eine Reise ins Kaokovield plant, sollte im Oppi-Koppi einen Zwischenstopp einplanen – es lohnt in jedem Fall.

Eingang Oppi-Koppi

 

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