Statistik Malawi, Teil 3

3. Etappe: Senga Bay – Mzuzu – Karonga – (Lusaka)

Strecke: ca. 2000 km

Von Senga Bay fahren wir zurück nach Salima. Für die Weiterfahrt nach Norden lohnt hier ein Tankstopp. Im kleinen Supermarkt können die wichtigsten Vorräte aufgefüllt werden. Frisches Obst, Gemüse, Eier und Brot erhält man überall am Straßenrand. Von Salima fahren wir die M5 weiter in Richtung Lilongwe. Etwa 15 Kilometer hinter dem Ort biegt die M5 nach rechts ab. Hier ist Mzuzu ausgeschildert. Die Straße führt nun in der Nähe des Seeufers entlang. Oft sind einspurige Brücken zu passieren, manche davon sehen recht abenteuerlich aus. Die Polizeikontrollen werden seltener. Nach etwa 250 Kilometern passieren wir den Ort Kande. Ein großes Schild weist rechts zum Kande Beach.
Von Kande Beach folgen wir der M5 weiter nach Norden. Nur etwa zehn Kilometer entfernt ist rechter Hand Sunga Moyo ausgeschildert. Bis zum Stellplatz muss man noch zwei Kilometer, teils schlechte Piste zurücklegen.
Zurück auf der M5 fahren wir weiter nach Norden. Nach etwa 45 Kilometern passiert man eine Polizeikontrolle. Hier geht es nach rechts zum quirligen Örtchen Nkhata Bay. Leider gibt es an der malerischen Bucht keine Stellplätze für größere Fahrzeuge. Die Tankstelle im Ort führt keinen Dieselkraftstoff! Nun sind es von Nkhata Bay bis Mzuzu noch knapp 50 Kilometer. Die M5 wird auf diesem Streckenabschnitt ob der vielen Schlaglöcher zur Herausforderung. Kurvig und streckenweise steil schraubt sich die Straße bis zu einer Höhe von 1300m über dem Meeresspiegel. In Mzuzu biegen wir am ersten Kreisverkehr nach rechts ab und folgen der Teerstraße rund einen Kilometer. Wiederum rechts zweigt hier eine staubige Piste ab. Nach etwa 500 Metern liegt rechter Hand das Tor zur Mzoozoozoo Backpacker Lodge.

Hinweisschild auf die letzte Bambus-Hängebrücke Malawis

In Mzuzu lädt ein nagelneues Einkaufscenter zum Shoppen ein. Am Kreisverkehr vor der Mzuzu Mall stößt die M1 von Lilongwe kommend auf unsere Straße. Die führt nun unter der Bezeichnung M1 weiter nach Norden über das Hochplateau der Northern Region. Nach etwa 100 Kilometern weist im Örtchen Phwezi ein unscheinbares Schild auf die letzte Bambus-Hängebrücke Malawis hin. Nach einigem Auf und Ab führt die Straße an einer Kohlemine steil und kurvenreich wieder hinab zum See. Wer sich die extrem schlechte Wegstrecke von Chitimba nach Livingstonia sparen möchte, der biegt an der Kohlemine nach links auf die D30 ab und fährt hier die etwas bessere Piste zum Bergdorf.
Wir passieren das Örtchen Chiweta. Ab hier liegen wieder zahlreiche Lodges und Campingplätze am Seeufer. Kurz nach dem Abzweig Livingstonia ist rechts das Chitimba Beach Camp ausgeschildert.
Bis Karonga sind es von hier noch etwa 85 Kilometer, zu tansanischen Grenze weitere 45. Von Chitimba ist der Weg nach Mbeya in Tansania bequem in einer Tagestour zu schaffen.
Unser nördlichstes Ziel dieser Reiseetappe durch Afrika wird Karonga sein. Wir entscheiden uns für die Rücktour am Malawisee entlang bis Lilongwe. Von dort werden wir erneut die Great East bis Lusaka in Angriff nehmen. Die Strecke und die Übernachtungsplätze sind in den Statistiken von Malawi und Sambia bereits beschrieben.

Übernachtungen:
Kande Beach 11°57.085′ S, 34°7.321′ E, MK 7000
Sunga Moyo 11°53.653′ S, 34°10.049′ E, 11000 MK
Mzuzu, Backpacker Mzoozoozoo 11°27.456′ S, 34°1.706′ E, 4000 MK
Chitimba Lodge und Campsite 10°35.125′ S, 34°10.533′ E, 7000 MK

Die Übernachtungspreise sind jeweils für 2 Personen und das Fahrzeug in Malawischen Kwachas angegeben. Der derzeitige Umrechnungskurs liegt bei etwa 600 MK für einen Euro.
Kande Beach ist ein typischer Übernachtungsplatz für Insassen der Overlander-Busse. Da kann es nachts schon mal etwas lauter sein, vor allem, wenn Geburtstage von Mitgliedern einer Reisegruppe ausgelassen gefeiert werden. Die Busstellplätze liegen eng beieinander, sodass man auch kaum in „ruhigere“ Zonen ausweichen kann. Zum Übernachtungsplatz gehört eine lässige Strandbar, die mit liebevollen Details ausgestattet ist. Speisen und Getränke erhält man im Restaurant, das Essen ist jedoch vorab bei der Bestellung zu bezahlen. Trotz üppiger Speisekarte war das tatsächliche Angebot eher mager. Die sanitären Anlagen sind einfach aber sauber. Bei großen Besucherzahlen werden die Toiletten und Duschen mehrfach täglich gereinigt. Ein Großteil der Stellplätze liegt unter schattigen Bäumen, Wiese sucht man jedoch vergeblich. An jedem Platz ist ein Stromanschluss vorhanden. Bemerkenswert in Kande Beach ist das breite Angebot an Wassersportaktivitäten.
Weitere Informationen: www.kandebeach.com

Kande Beach

Hat man erstmal die zwei Kilometer Buckelpiste von der Hauptstraße hinter sich, steht man im Paradies. Anders ist Sunga Moyo kaum zu beschreiben. Die großzügigen Stellflächen auf sattgrüner Wiese liegen unter Schatten spendenden Bäumen. Der feine weiße Sandstrand und das glasklare blaugrüne Wasser des Malawisees sind nur wenige Schritte entfernt. Einzelne Felsen schmiegen sich malerisch in die Szenerie. Besonders fotogen ist der morgendliche Sonnenaufgang über dem See. Das Camp steht unter deutsch-südafrikanischer Leitung. Stella, die Besitzerin kümmert sich rührend um das Wohl ihrer Gäste. Bei Bedarf wird im Restaurant landestypische Küche serviert, hier kochen die Chefs noch selbst. An der Rezeption sind kühle Getränke und Snacks erhältlich, Howard, der Manager liest fast jeden Wunsch von den Augen seiner Gäste ab. Die sanitären Anlagen werden akribisch sauber gehalten; es sind die besten, die wir in Malawi gesehen haben. Liebevolle Wandmalereien verzieren die Waschräume und die kleine Campingküche. An den Stellplätzen sind Stromanschlüsse vorhanden und aus einem platzeigenen Bohrloch wird Trinkwasser gefördert. Von besonders guter Qualität sind die beiden Seekanus, die man für kleines Geld ausleihen kann. Touren zur nahe gelegenen Insel oder an der Küste entlang werden damit auch bei höheren Wellen zum Kinderspiel. Der Preis für die Übernachtung ist eher im oberen Preissegment angesiedelt, es hat jedoch keiner behauptet, dass das Paradies billig sei.
Weitere Informationen: www.sunga-moyo.com

Sunga Moyo

Die Mzoozoozoo Backpacker Lodge liegt in der Nähe vom Zentrum der Provinzhauptstadt. So urig wie der Name ist auch die Bar, wo es Speisen und kühle Getränke gibt. Freitagsabend zur Happy Hour ist hier richtig Betrieb, da kann es bis in die Nacht hinein schon mal laut werden. Die Stellflächen sind einfach und zweckmäßig, auf Durchreise eingerichtet. Strom wird in Form eines langen Kabels direkt zum Fahrzeug gelegt. Für die gesamte Anlage gibt es nur eine Dusche und eine Toilette, da muss man seine Bedürfnisse schon mal hinten anstellen. Besonderen Charme verbreitete ein Mitarbeiter, der bei jedem unserer Besuche am Nachmittag zu kehren anfing und das Gelände komplett in eine Staubwolke hüllte. Ein flinkes WiFi ist für umgerechnet knapp einen Euro pro Kalender(!)-Tag zu bekommen, es funktionierte jedoch nicht sehr zuverlässig. Unschlagbar günstig ist der Übernachtungspreis. Für die Durchreise ist die Mzoozoozoo Backpacker Lodge durchaus annehmbar.
Weitere Informationen: https://about.me/Mzoozoozoo

Die Chitimba Lodge und Campsite liegt in der Nähe der Bergstraße nach Livingstonia. So werden von der Einrichtung auch Wanderungen zum Bergdorf und zu den Manchewe Falls angeboten. Ausgezeichnete Kondition und nicht zu heißes Wetter sind hier jedoch Grundvoraussetzungen, um die Touren unbeschadet zu überstehen.
Wer nicht wandert, findet auf dem Gelände der Chitimba Campsite eine große Wiese unter Bäumen vor, auf der sowohl Campingfahrzeuge stehen können als auch Overlander ihre Zelte aufbauen. Da kann es schon mal eng zugehen, wenn zwei, drei Busse einfahren. In der gemütlichen Strandbar läuft den ganzen Tag ausgezeichnete Musik, der holländische Besitzer war wohl früher mal in der Branche tätig. Auf der Speisekarte stehen täglich zwei nicht ganz billige Gerichte: ein Fleisch- oder Fischessen und eine vegetarische Speise. Die sanitären Anlagen der Einrichtung sind ein Nogo. Jeweils zwei Toiletten und Duschen für jedes Geschlecht sind eindeutig zu wenig, zumal sich hier jeder, vom Platzangestellten bis zu den Gästen, ver- oder entsorgt. Dementsprechend leidet auch die Sauberkeit in den Sanitärräumen. Dass es in den Duschen kein warmes Wasser gibt, konnten wir bei Lufttemperaturen von 35 Grad verschmerzen. Einige Rohbauten von Toilettenhäuschen am Rand der Stellflächen lassen hoffen, dass sich der Zustand in absehbarer Zeit bessert. Aus einem Bohrloch wird die Einrichtung mit Trinkwasser versorgt. Mit Hilfe eines langen Kabels erfolgt die Stromversorgung an den Stellplätzen. Fällt der Strom aus, was in dieser Gegend oft passiert, übernimmt ein Dieselgenerator die Stromzufuhr zum Camp.
Etwas lästig und auch teuer sind die Souvenirverkäufer, die ihre Stände vor dem Eingang zum Camp platziert haben. Da die Leute den Platz offensichtlich nicht betreten dürfen, werden häufig die Angestellten mit der Konversation beauftragt.
Weitere Informationen: www.chitimba.com

Chitimba Lodge und Campsite

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