So vergehen die Tage

Um sechs klingelt der Wecker. Jörg springt aus dem Bett und absolviert zügig die Morgentoilette. Anschließend schnappt er sich einen großen Zettel, den er am Abend zuvor mit Hilfe des Wörterbuches ausgefüllt hat. Es ist eine Art ToDo-Liste, was beim Werkstattbesuch des Nissan repariert werden muss. Der Weg zum Autohaus führt quer durch die Stadt. Dort angekommen nimmt der Meister geduldig die zu erledigenden Dinge auf. Manchmal müssen die Hände und Füße zu Hilfe genommen werden. Man würde anrufen, meint der Meister, wenn das Auto fertig ist. Einen Leihwagen braucht Jörg nicht, den Rückweg zum Camp verbindet er mit einem Morgenspaziergang. „Zu Hause“ angekommen ist der Frühstückstisch gedeckt. Babsi hat frischen „Zeitzer Kräutertee“ gebrüht. Während des Frühstücks besprechen wir den Tag. Auf dem Dach der Wohnkabine müssen einige tiefe Kratzer im Lack behandelt und der Gepäckträger muss neu befestigt werden. Babsi übernimmt das. Ihr Gewicht hinterlässt auf dem Blech dort oben wenigstens keine bleibenden Eindrücke. Jörg nimmt sich inzwischen die Anschlüsse an den neuen Kühlschranklüftern vor, die Babsi tags zuvor eingebaut hatte. Hier muss die Elektrik noch verlegt werden.
Anschließend reinigen wir gemeinsam die Wohnkabine von innen und außen. Einige Kratzer zieren die Fenster – die werden bei der Gelegenheit gleich mit auspoliert. Am frühen Nachmittag zaubert Babsi aus einigen Tomaten einen Lunch, und wenig später ruft die Werkstatt an, das Auto sei fertig. Den nachmittäglichen Spaziergang machen wir zu zweit, da unterwegs gleich noch einige Kleinigkeiten eingekauft werden können. Wie ein Jungspund rollt der Nissan nach dem Werkstattbesuch durch die Stadt. Er freut sich sicherlich schon auf eine gründliche Reinigung der Fahrerkabine demnächst. Zum Abendessen bereiten wir uns eine Paprikapfanne mit Schinken. Das geht verhältnismäßig schnell und ist lecker.

Ab und zu wird die Wohnkabine gründlich gereinigt.

Am nächsten Morgen stehen wir eine Stunde später auf. Die Sonne steht noch nicht so hoch und die Temperaturen sind erträglich. Nach dem Frühstück schnappt sich Babsi den Reiseführer. Nachdem sie interessante Passagen angestrichen hat, überträgt sie die Ziele in die Karte. Zum Lunch besprechen wir die Route und die interessanten Punkte auf der Strecke. Anschließend wird das Navi programmiert. Jörg sitzt in der Zwischenzeit am Computer. Ein Beitrag für die „Welterfahrung“ entsteht. Am Nachmittag ist das Gerüst fertig, Babsi macht die ersten Korrekturvorschläge. Bis zum Abendessen ist noch ein wenig Zeit. Babsi nutzt die Stunden, um das „chronisch hängende“ Tagebuch weiter zu schreiben. Jörg ist inzwischen im Camp unterwegs und knüpft Kontakte. Neue Reisende sind angekommen. Man begrüßt sich und schwatzt über das Woher und Wohin. Die Zeit nach dem Abendessen nutzt Jörg zum Sortieren von Fotos. In der Dunkelheit kann man die Qualität der Bilder besser beurteilen als im grellen Tageslicht.
Am nächsten Tag wird der Beitrag für die Welterfahrung abgerundet. Babsi kümmert sich inzwischen um die Vorräte. Mehrere Geschäfte müssen angefahren werden, bis sie alles beieinander hat. Abends wandern die ersten Bilder in den Beitrag und werden beschriftet. Freunde haben uns auf ein Glas Wein eingeladen, sodass wir diesen Tag zu viert beschließen.

bei der Tourplanung

Wir wollen weiterreisen, und es wird Zeit, dass der Beitrag zur „Welterfahrung“ fertig gestellt wird. Wir lesen beide den Artikel nochmal durch, beseitigen Rechtschreibefehler und einige Wortwiederholungen. Nun macht sich Jörg auf die Suche nach einer Stelle, wo der Internetempfang die Übertragung des Beitrags zulässt. Meist in kleinen Teilen gelangen Texte und Bilder nun nach Leipzig, wo sich unser Freund Claudio um die Veröffentlichung kümmert. Großen Dank dafür nochmal an dieser Stelle.

Inzwischen ist der Nissan startklar. Wie jeden Tag, sind Küche und Bad gereinigt, Wasser aufgefüllt sowie die Toilette entsorgt. Wir brechen zum nächsten Ziel auf. Auf der Strecke gibt es einige Highlights. Neue Bilder entstehen. Am Abend schaffen wir es nicht, diese auszusortieren, da wir die Gegend zunächst erkunden. Tags darauf gehen wir wandern. Wieder entstehen neue Bilder und neue Eindrücke. Zum Schreiben kommen wir am Abend nicht. Etliche Nachrichten von Freunden und Verwandten warten darauf, beantwortet zu werden.
Mittlerweile ist unser Schmutzwäschesack so prall gefüllt, dass er überall im Weg steht. Zwar bieten viele Lodges den Service in ihrer Einrichtung an, es wird jedoch oft nach Stück abgerechnet und die Preise sind jenseits von Gut und Böse. Die Wäschereien in den Ortschaften sind meist günstiger, aber die zu finden ist nicht immer einfach. Häufig sind sie auch geschlossen und wenn gewaschen wird, dann nur mit kaltem Wasser. So nimmt sich Babsi den Sack Wäsche und verschwindet einige Stunden am Trog. In der Zwischenzeit versucht Jörg zu ergründen, warum die Toilette im Wohnmobil nicht mehr funktioniert. Werkstätten, in die man fahren könnte, gibt es nicht. So müssen wir uns selbst vortasten. Schöner Nebeneffekt dabei ist, dass wir unsere „Wohnung“ immer besser kennen lernen.

Hausarbeiten

Fast zeitgleich hängt die Wäsche auf der Leine und das Klo spült wieder. Nun wartet das Nissan-Fahrerhaus noch auf seine Pflege, außerdem ist wieder ein kleiner Einkauf fällig. Unser Kühlschrank ist nicht so groß, als dass viele Vorräte gespeichert werden könnten. Sowohl bei Lebensmitteln als auch bei Treibstoff gibt es Nachschub nicht immer gleich um die Ecke.
Im Internet ist der letzte Beitrag veröffentlicht, und der kam gut an. Die Gemeinde wartet auf neue Informationen…

So oder ähnlich vergehen die Tage während unserer Reise. Dir liebe Tante Inge vielen Dank für die Anregung, einfach mal den Tagesablauf auf unserer Reise zu beschreiben. Der ist doch relativ unspektakulär, oder?

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