Sizilien – Entlang der Nordküste, Teil 2

Die Stadt auf der Halbinsel ist in ein warmes Abendlicht getaucht.

Cefalu und Liparische Inseln

Einige Kilometer östlich von Palermo gabelt sich die Autobahn. Hier führt eine Schnellstraße direkt nach Catania (siehe Bloggerbericht „Abseits der Touristenpfade“). Wir bleiben auf der Spur nach Messina. Viele Tunnels sind durch die steil abfallenden Hänge der Madonie gegraben worden. Schon bald erblicken wir die markanten Türme der Kathedrale von Cefalu (www.cefalu.it, auch auf Deutsch).  Auf einer kleinen Halbinsel  wurde die Altstadt von Cefalu  im 12. Jahrhundert rund um die Kirche gebaut. Kurz und steil ist die Wanderung auf den Rocca di Cefalu, für  das überwältigende Panorama hat sich die Anstrengung jedoch gelohnt. Ursprünglich lag der Ort auf diesem Felsen, was allerdings eine Eroberung durch die Araber im 9. Jahrhundert nicht verhinderte. Noch heute sind die maurischen Einflüsse in der Stadt zu erkennen.

Farben satt an den alten Kraterwänden

Unsere Route führt weiter nach Osten. Da die Autobahn nach wie vor durch viele Tunnels verläuft, fahren wir die Küstenstraße entlang. Auch wenn die Strecke erheblich länger ist, bietet sich an jeder Bucht ein neues Panorama.  Bald jedoch erhebt sich vor unseren Augen ein riesiger Industriekomplex. Vor uns liegt Milazzo. Die Besichtigung der Stadt lohnt kaum, allerdings ist der Hafen von Milazzo ein wichtiger Ausgangspunkt für den Besuch der  liparischen Inseln. Wir sind neugierig und setzen nach Lipari über. Das Schiff fährt in die Marina Corta, einem der beiden Häfen von Lipari ein. Schon am Hafen werden wir von zahlreichen „Fremdenführern“ erwartet, die uns ein Quartier vermitteln wollen. Wir bummeln jedoch zunächst durch die Gassen des malerischen Ortes, bevor wir uns in der Touristinfo um eine Übernachtung kümmern. Am nächsten Tag starten wir zu einem Ausflug in die weißen Berge der Insel. Riesige Bimssteinfelder vulkanischen Ursprungs bedecken das Land. Früher wurde das Gestein abgebaut und beispielsweise zum Vorwaschen von Jeans genutzt.

Von Lipari aus können sämtliche Inseln der Gruppe besucht werden. Das wohl bekannteste Eiland ist Stromboli, dessen gleichnamiger Vulkan daueraktiv ist. Eine Besteigung des Berges bleibt uns wegen hoher Aktivität verwehrt, so chartern wir ein Boot, das in der Dämmerung rund um den Vulkan schaukelt. Jede Eruption wird von einem dumpfen Grollen begleitet. Die Lava fließt über eine so genannte Feuerrutsche ins Meer.

Die Ausbrüche des Vulkans werden von heftigem Grollen begleitet.

Am nächsten Tag setzen wir zur Insel Volcano über. Vom Hafen führt ein angenehmer Wanderweg durch das Naturreservat zum Kraterrand des heißen Berges. Dämpfe zischen aus dem Boden, und überall riecht es nach Schwefel. Unten im Ort gibt es einen warmen Kratersee. Das Bad in diesem Gewässer verheißt Schönheit. Vor allem ältere Zeitgenossen reiben sich genussvoll mit dem Schlamm ein. Uns blieb zur Erinnerung nur ein zerlöchertes Badetuch, dem der schwefelhaltige Boden mächtig zugesetzt hat.

Wir können noch eine weitere Insel besuchen und entscheiden uns für Salina. Die Nachbarinsel von Lipari fällt durch ihre zwei markanten erloschenen Vulkankegel auf. Durch natürliches Süßwasservorkommen ist die Insel reich an Vegetation und wird deshalb auch als Wanderinsel unter den Liparies bezeichnet. Vom Hafen Santa Marina Salina erwandern wir den knapp 1000 Meter hohen Monte Fossa. Der Abstieg nach Rinella ist fast noch schwieriger, da der Weg auf recht kurzer Distanz von Tausend auf  Null führt. Erschöpft schippern wir zurück nach Lipari. Schade, dass der Urlaub schon zu Ende ist, aber wir kommen auf jeden Fall wieder!

Weitere Informationen unter www.liparische-inseln.net

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