Rund um Palermo
Unser Flieger landet in Trapani, einer Provinzhauptstadt am Nordwestzipfel von Sizilien. Wir mieten uns ein Auto, denn der Rückflug ist von Catania gebucht. Der Weg dorthin soll uns an der Nordküste Siziliens entlang führen. Auf einer gut ausgebauten Autobahn gelangen wir bei Castellammare zur Küste. In einem großen Bogen führt der Highway um den gleichnamigen Golf. Schon bald passieren wir den Abzweig zum Flughafen von Palermo. Der heute auf der Halbinsel Punta Raisi gelegene Airport wurde nach einem verheerenden Flugzeugabsturz im Jahr 1972 komplett umgebaut, sodass die Landebahn jetzt parallel zur Küste verläuft. In Villagrazia di Carini biegen wir von der Autobahn ab. Entlang der Staatsstraße bummeln wir durch den mondänen Villenvorort von Palermo. Nach einigen Kilometern führt die Straße direkt nach Mondello. Der sonnenverwöhnte Ort ist durch das mächtige Bergmassiv des Monte Gallo vor kühlen Nordwestwinden geschützt, sodass die Einwohner von Palermo dieses Fleckchen zu „ihrem“ Badeort kürten. Nach einem leckeren Eis fahren wir weiter in Richtung Palermo.
Da wir uns die quirlige Stadt heute nicht mehr antun wollen, übernachten wir etwas außerhalb des Zentrums. Bei Helga finden wir ein gemütliches B&B-Appartement in der Nähe des Sportboothafens (Im Haus von Helga und Sergio – Achtung, nur das Miramar B&B liegt in Palermo, am besten über verasicilia@interfree.it anfragen). Die Übernachtungsstätte erweist sich durch die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel als idealer Ausgangspunkt zu Ausflügen in die sizilianische Hauptstadt. Hinzu kommen zahlreiche Insidertipps von Helga, die durch ihre österreichische Herkunft auch deutsch spricht. Am nächsten Tag stürzen wir uns in das Getümmel der Großstadt. Während in einem zehn Jahre alten Reiseführer noch vor Palermo als Kriminalitätshochburg gewarnt wurde, fühlen wir uns nicht unsicherer als zu Hause. Im Gegenteil – es macht Spaß durch die Gassen mit den endlosen Marktständen zu bummeln, die Vielzahl von Kathedralen und Kirchlein zu besichtigen oder entlang protziger Palazzi zum Parlament zu schlendern. Dazwischen laden immer wieder gepflegte Parks zu einer Rast ein. Am Teatro Massimo treffen wir Helga, die ihre Tochter dort abholt, sie singt im Theaterchor. Gern nimmt sie uns wieder mit zurück zum Quartier.
Weitere Informationen zu Palermo:
www.trip-tipp.com/sizilien/ausfluege-stadt/palermo.htm
Um im Verkehr von Palermo nicht vollkommen stecken zu bleiben, wollen wir zurück zur Autobahn. Schnell stellen wir fest, dass der Verkehrsfluss auf dem Highway im Süden der Stadt immer wieder von Ampeln unterbrochen wird. Das provoziert natürlich zu fast jeder Tageszeit Staus. Von den temperamentvollen Sizilianern wird hier jede kleine Lücke genutzt, um vorwärts zu kommen. Oft werden auf der dreispurigen Fahrbahn vier oder gar fünf Spuren „eröffnet“. Hier hilft nur Ruhe bewahren und links fahren, denn vom Mittelstreifen kann wenigstens keiner reinschnippeln…
Kurz hinter der Stadt nutzen wir einen Abzweig nach Monreale. Die Straße führt einige Kilometer nach Süden steil den Berg hinauf. Immer wieder sind in den Kurven halsbrecherische Aktionen der sizilianischen Landsleute zu beobachten. Viele haben es sehr eilig, Andere fahren wieder so langsam, dass die eigene Geduld auf eine harte Probe gestellt wird. In Monreale interessiert uns die Kathedrale, ein Normannenbau aus dem 12. Jahrhundert. Der Eintritt zum Kreuzgang ist zwar nicht ganz billig, lohnt aber schon wegen der zahlreichen prächtigen Säulen. Auch das Innere des Doms ist reich mit Mosaiken und Marmor geschmückt. Schließlich dürfen wir noch den Klängen der wuchtigen Orgel lauschen und stellen fest, dass die Kirche eine einzigartige Akustik hat.
Ausführliche Informationen zur Kathedrale von Monreale:
www.thethinkingtraveller.com/de/thinksicily/reisefuhrer-fur-sizilien/stadte-und-gemeinden-auf-sizilien/die-kathedrale-von-monreale.aspx
Bilder von Monreale: Gudrun Schulz