Reisepraxis Südafrika

Allgemein:

Südafrika ist ein schönes Reiseland. Einheimische behaupten, dass man in Südafrika bezüglich Flora, Fauna und Landschaftsformen die ganze Welt im Kleinen wiederfindet. Obwohl es zwischen den einzelnen Regionen ein erhebliches Gefälle in der Infrastruktur gibt, findet man immer nette Menschen und einen Platz zum Schlafen. Insbesondere zwischen Kapstadt und Port Elisabeth sowie rund um Johannesburg ist der Standard mit dem in Europa vergleichbar. In anderen Regionen kommt es sehr darauf an, welche Bevölkerungsgruppe dort ansässig ist. So ähneln die Lebensumstände an der Küste nördlich von East London denen, die man in Simbabwe oder Sambia vorfindet. Große Teile von Freestate sind von Nachfahren der Buren bevölkert. Hier hat man teilweise Probleme, sich in englischer Sprache zu verständigen.
Auch 25 Jahre nach Ende der Apartheid müssen die ehemals Benachteiligten, wie die farbige Bevölkerung heute genannt wird lernen, mehr Verantwortung zu übernehmen.

irgendwo in Südafrika

Einreise:

An der Grenze gibt es einen Stempel in den Reisepass, der zu einem maximal dreimonatigen Aufenthalt im Land berechtigt. Reist man mit dem eigenen Fahrzeug nach Südafrika ein, werden keine weiteren Gebühren, wie Straßenverkehrsabgabe oder Versicherungsbeiträge fällig. Zu beachten ist allerdings in diesem Fall, dass in allen Ländern der Südafrikanischen Zollunion ein Carnet de Passages oder ein TIP für das Fahrzeug erforderlich ist.

Versorgung:

In den Ballungszentren und den touristischen Hotspots gibt es große Supermärkte und Shoppingcenter. Das Angebot dort ist mit dem europäischer Konsumtempel vergleichbar. Die Geschäfte haben auch samstags und sonntags geöffnet. In kleineren Orten kauft man sich das, was man braucht, in den Ladenzeilen an der Hauptstraße zusammen. Oft wird man bei Obst und Gemüse auch am Straßenrand fündig.
In den Restaurants der Hotels und Lodges kann man gut essen. Abseits der Touristenzentren ist das Preisniveau sehr moderat. Hier kommt man oft in einer Gaststätte nicht viel teurer, als wenn man sich die Mahlzeit im Supermarkt zusammenkauft.
In einigen Landesteilen von Südafrika gibt es Probleme, Trinkwasser zu bekommen. So wird das Land seit Jahren von einer Dürre heimgesucht, die vor allem die Kapregion betrifft. Das Leitungswasser ist häufig stark gechlort. Manchmal wird das Wasser ungefiltert aus Flüssen und Bachläufen gepumpt. Im konkreten Fall sollte man die Herkunft des Wassers aus der Leitung erfragen.
Die Treibstoffversorgung war während unserer Reise flächendeckend gewährleistet. An den Tankstellen haben die Fahrer von Dieselfahrzeugen meist die Wahl zwischen schwefelarmen Diesel 50 und Standartdiesel 500. In jedem größeren Ort gibt es eine oder mehrere Tankstellen. Grundsätzlich sollte man jedoch dort, wo Versorgung möglich ist, auffüllen, auch wenn die Vorräte noch nicht zu Ende sind.

Kapstadt

Währung und Preise:

Die Währung in Südafrika ist der Südafrikanische Rand. Im Juni 2018 bekam man für einen Euro etwa 15 Rand. Mit Bargeld versorgt man sich an Geldautomaten, die in der Regel VISA und Master Card akzeptieren. Die ATM’s gibt es in allen größeren Orten. In den Geschäften werden häufig die genannten Kreditkarten akzeptiert. Für die Bezahlung auf Märkten und in kleineren Geschäften sollte man immer etwas Bargeld bereithalten. Die Preise für Dinge des täglichen Bedarfs liegen in den Supermärkten etwas höher als in Europa, auf dem Land kann man allerdings so manches Schnäppchen machen. Kraftstoff ist in Südafrika relativ günstig. Für einen Liter Diesel zahlten wir umgerechnet rund 90 Eurocent.
Die Übernachtungspreise auf den Campingplätzen liegen umgerechnet zwischen 10 und 15 Euro für zwei Personen und das Fahrzeug pro Nacht. Dabei sind die kommunalen Camps günstiger als die privaten, häufig lässt dort allerdings die Qualität der Anlagen zu wünschen übrig.

Verkehr:

In Südafrika herrscht Linksverkehr. Die Hauptstraßen sind geteert und meist in gutem Zustand. Ungeteerte Straßen präsentieren sich häufig als Wellblechpisten, die schon lange keinen Grader mehr gesehen haben. Als Durchschnittsgeschwindigkeit sollte man auf den Gravels nicht mehr als 30 km/h einplanen. Einige Strecken, wie zum Beispiel die Überfahrt des Naudes Neck und die Auffahrt zum Sanipass sind für größere Fahrzeuge nicht geeignet. Außerdem ist hier ein 4WD-Antrieb zwingend notwendig.

Das Örtchen Underberg liegt in den Drakensbergen an der Auffahrt zum Sanipass.

Kommunikation:

Die Amtssprache in Südafrika ist Englisch. In einigen Gebieten kann es jedoch passieren, dass man mit Englisch nicht sehr weit kommt. So weigern sich manche Buren im Freestate noch heute hartnäckig, englisch zu sprechen. Das Gleiche trifft für einige Stammesgebiete im Osten des Landes zu, wo nur die Stammessprachen gesprochen werden. Flächendeckend ist Africaans, ein Mix aus deutsch, holländisch und englisch, verbreitet.
Das gesamte Land ist mit mobiler Kommunikation und mobilem Internet entlang der Ballungszentren und Hauptverkehrsrouten recht gut erschlossen. Prepaid-Telefonkarten gibt es beispielsweise in den Märkten der JetMart-Kette. Beim Erwerb muss der Reisepass vorgelegt werden. Auf den ersten Blick gibt es bei den Netzanbietern recht große Preisunterschiede, die sich allerdings in der praktischen Anwendung mit Bonuspaketen relativieren. Die besten Erfahrungen haben wir mit Cell C gemacht. Das ist zwar nicht der billigste Anbieter, hat uns jedoch bezüglich der Zuverlässigkeit überzeugt.

Übernachtung:

In allen Orten und in der Nähe von Sehenswürdigkeiten gibt es Hotels, Lodges, B&B’s aller Preisklassen und Qualitätsstufen. Außerdem ist in Südafrika das Campen sehr beliebt. Dementsprechend gibt es eine große Anzahl von Campingplätzen. Die Qualität der Anlagen ist je nach Betreiber sehr unterschiedlich. In vielen Einrichtungen bekommt man für wenig Geld einen Berg Wäsche gewaschen und gebügelt.
Campingfahrzeuge können in jeder größeren Stadt gemietet werden. Ebenso befindet sich dort meist ein Geschäft mit einer Auswahl an Campingartikeln und Zubehör.
Gesundheit
In Südafrika gibt es keine speziellen Anforderungen an gesundheitliche Vorsorge und Prophylaxe. Zu beachten ist, dass in abgelegenen Gegenden für einen Arztbesuch zum Teil mehrere hundert Kilometer zurückgelegt werden müssen. Während der Regenzeit herrscht in den nordöstlichen Landesteilen, insbesondere um den Krüger-Nationalpark, ein erhöhtes Malariarisiko.

Nationalparks:

Die Nationalparks werden mit dem eigenen Fahrzeug oder im Rahmen von Games Drives in der Gruppe befahren. Das Verlassen der Fahrzeuge ist nur an den dafür vorgesehenen Stellen möglich, andernfalls besteht die reale Gefahr, von einem Wildtier angegriffen zu werden. Aus diesem Grund ist auch das Befahren der Nationalparks mit Motorrädern nicht erlaubt. In sämtlichen Nationalparks sind Eintrittsgebühren zu entrichten. Sehr günstig kommt man in der Regel mit einer sogenannten Wildcard. Diese Eintrittskarte für alle Nationalparks gilt ein Jahr für zwei Personen und hat sich oft schon nach einigen Tagen, zum Beispiel im Krügerpark, rentiert. Die Wildcard kann in den Besucherzentren der Nationalparks erworben werden.

Die Nashörner werden in Südafrika immer seltener.

Sicherheit:

Trotzdem Südafrika zu den Ländern der Erde mit der höchsten Kriminalitätsrate gehört, hatten wir während unserer insgesamt neunmonatigen Reise durch das Land weder Sicherheitsbedenken noch schlechte Erfahrungen gemacht. In Vorbereitung auf den Besuch des Landes sollte man einen Blick auf die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes werfen. Wie in jedem anderen Land dieser Erde, kann auch in Südafrika etwas passieren. Beherzigt man jedoch einige grundlegende Verhaltensregeln, kann man das Risiko, selbst Opfer eines Übergriffs zu werden, stark minimieren. So sollte man keine Dinge im Fahrzeug sichtbar liegen lassen. Bei Autofahrten sollten die Türen von innen verriegelt sein. Nach abendlichen Restaurantbesuchen sind wir mit dem eigenen Wagen oder mit einem Taxi zur Unterkunft zurückgefahren.
Zum Fotografieren hatten wir in den Städten stets nur eine kleine Kamera dabei. Unbekannte Übernachtungsplätze sollten prinzipiell bei Tageslicht angefahren werden.

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