Kürzlich besuchte uns ein deutscher Tourist am WoMo und fragte, wie das so sei mit den Campingplätzen in Südafrika. Er wohne jetzt für ein viertel Jahr in Kapstadt, hätte aber zu Hause einen Pickup mit Wohnkabine, mit dem er viel lieber unterwegs wäre…
Ja, Campingplätze gibt es in Südafrika und zwar nicht wenige. Vor unserer Reise recherchierten wir im Internet nach einem Campingführer für das Land. Wir haben nichts gefunden, und es ist auch nicht nötig, einen solchen zu besitzen. Die Campingplätze sind gut ausgeschildert, einige von ihnen sind auch in den einschlägigen Reiseführern aufgeführt.
Was findet man vor? Die Plätze, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, sind mit dem ausgestattet, was der Camper wirklich braucht: mit einfachen Sanitäranlagen, jedoch pik sauber (Toilettenpapier und Seife sind stets inclusive), mit heißen Duschen, Badewanne (!), mit Koch-, Abwasch- und Kühlgelegenheit, sowie einem Waschhaus mit den entsprechenden Geräten. Letzteres wurde von uns schon mehrfach genutzt, spart es doch den Einsatz unserer Reisewaschmaschine im Ortlieb – Sack.
Das Gelände ist meist parzelliert, oft hat jede Parzelle ihren eigenen Grillplatz und ihre eigene Mülltonne. Die Grillplätze und die Mülltonnen werden vom Personal täglich gereinigt. Tut es das nicht, erledigen das die Affen, allerdings auf nicht ganz saubere Art und Weise. Geschäfte, Restaurants und auch Einrichtungen zur Animation sucht man auf südafrikanischen Campingplätzen vergebens. Oft muss man zur nächsten Einkaufsmöglichkeit einige Kilometer zurücklegen. Man tut also gut daran, sich während der Anfahrt mit dem Nötigsten einzudecken. Da die meisten südafrikanischen Camper sowieso mit Wohnanhänger oder einem zünftigen Landy mit Dachzelt reisen, wird dann halt mit dem Auto zum Einkaufen oder Essen gefahren. Was wir bisher auf den Plätzen schmerzlich vermisst haben, ist WLAN. Keine Chance!
Die Stromstecker, die auf deutschen Campingplätzen verwendet werden, passen auch in Südafrika. Vereinzelt gibt es noch ein spezielles südafrikanisches System, einen Adapter auf Schuko kann man sich jedoch in jedem Gartenmarkt kaufen. Was die Gasversorgung angeht, sieht es schon nicht mehr ganz so gut aus. Bei der Gas Connexion in Port Elisabeth können deutsche Gasflaschen mit einem Adapter gefüllt werden. Mit unserem Gastank hatten wir jedoch große Probleme (siehe Reisebericht vom 04.02.2015). Eine richtige Gastankstelle soll es in Kapstadt geben – lassen wir uns überraschen.
Die Preise auf den Campingplätzen sind, zumindest in der Nachsaison, moderat. Das geht umgerechnet bei ca. 10 EUR los und hört bei etwa 25 EUR auf. Dabei sind die teureren Plätze nicht etwa besser ausgestattet, sondern sie haben meist eine exponierte Lage im Nationalpark o.ä. In der Hauptsaison zwischen Mitte Dezember und Ende Januar steigen die Preise etwa um das Doppelte, aber das kennt man ja von Europa auch.
Südafrika ist ein typisches Campingland. Man fühlt sich wohl und tauscht sich aus unter Gleichgesinnten.