Auf Kurzbesuch in Leipzig

recht unscheinbar – der Wegweiser nach Leipzig

Alida empfängt uns mit einem freundlichen Lächeln, als wir nach Leipzig einbiegen. Sie fragt uns, ob wir reserviert hätten – nein, haben wir nicht. Bis vor wenigen Minuten wußten wir noch gar nicht, dass wir nach Leipzig fahren würden. Ein Wegweiser an der N60 zwischen Worchester und Robertson in Südafrika ließ uns stutzig werden. Leipzig – da müssen wir hin. Ganze acht Kilometer trennten uns dort noch vom Countryhouse Leipzig, einem Weingut mit Gästehäusern, das höchsten Ansprüchen genügt. Wir erzählen Alida, dass wir aus Leipzig kommen. Sie denkt an einen Spaß, trägt ihn mit Fassung. Alida weiß wohl, dass es irgendwo im fernen Europa eine Stadt gibt, die den gleichen Namen wie ihr Anwesen trägt. Schließlich ist ein gewisser Hans Rabe im Jahr 1779 von dort gekommen, um sich auf dem Stück Land niederzulassen, wo sie heute mit ihrer Familie wohnt. Dass aber zwei Leipziger plötzlich vor ihr stehen, konnte sie im ersten Moment nicht richtig glauben. Zur Bekräftigung unserer Herkunft weisen wir auf unser Auto – da schau – das „L“ steht für Leipzig… Die Verwunderung ist perfekt. Zwar waren schon Leipziger aus Deutschland bei ihr, aber sein eigenes Auto hat noch keiner mitgebracht.

beeindruckende Kulisse am Weingut Leipzig

Leipzig Country House liegt in einem Tal, das von schroffen Felsen umgeben ist. Die Berge, über 1000 Meter hoch, halten kalte Winde und zu viel Regen von Leipzig fern, gute Voraussetzungen, um Wein anzubauen. Und gute Voraussetzungen, um die edlen Tropfen seinen Gästen auf einer der sonnenverwöhnten Terassen kredenzen zu können. Alida begleitet uns zur Kelterei. Wir verkosten die Weißen und entscheiden uns für einen White Leipzig 2013, einen kräftigen Trockenen mit spezieller Note. Der kommt unserem Geschmack und dem, wie wir unsrere Heimatstadt empfinden, am Nächsten…

Nach der Weinprobe besichtigen wir das alte Gutshaus. Dort, wo früher der Wein gekeltert wurde, kann man heute erlesene Speisen genießen. Die alten Grundmauern stehen noch, davor fallen einige Blendmauern mit Fresken auf. Hier haben die Künstler Alexander und Anastasia Lochenkov die wechselvolle Geschichte der Familie Rabe auf 14 Kunstwerken abgebildet. Wir holen unser kleines Fotobuch aus dem Auto und zeigen Bilder von „unserem“ Leipzig. Alida ist beeindruckt – so eine große Stadt, viel Grün und viel Wasser.

die neue Kelterei wurde 1940 errichtet

Mit einigen Flaschen „Leipzig“ im Gepäck verabschieden wir uns. Wir werden in Kontakt bleiben, die Leipziger aus Deutschland und die Leipziger in Südafrika. Schön war es in Leipzig!

Bilder zum Artikel sind hier zu finden…

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