Zurück zum Faustkeil?

Seit einiger Zeit sind Payback-Karten der große Schrei. Inzwischen haben manche Zeitgenossen mehr Plastik im Portemonnaie als Geld. So können sie zu jeder Gelegenheit das richtige Kärtchen zücken. Da auch wir uns dem Trend nicht verschließen wollen, meldeten wir uns bei Miles & More an. Ursprünglich konnte man hier für eine geflogene Strecke Meilen sammeln und diese später in Prämien umwandeln. Inzwischen muss man gar nicht mehr fliegen, um Prämienmeilen gutgeschrieben zu bekommen.

Wie umständlich und kompliziert sich die Nutzung der kleinen blauen Karte gestaltet, wussten wir zum Zeitpunkt unserer Registrierung noch nicht.
Um Meilen bis zu einem halben Jahr vor der Anmeldung zu erfassen, stehen im Internet zwei Formulare zur Verfügung: das Erste für die Flüge mit der Star-Alliance-Gruppe, das Andere für die übrigen Partner. Auf Grund unserer Flugroute mussten wir beide Formulare ausfüllen. Das Formblatt für die Star-Alliance-Gruppe konnten wir direkt übers Internet absenden, das andere Formular müssen wir ausdrucken und mit den entsprechenden Bordkarten per Post schicken. Spätestens nach zwei Wochen sollten die Meilen gutgeschrieben sein; auf unseren Konten tat sich allerdings nichts. Nach wiederholtem Schriftwechsel erschienen einige Flugmeilen auf den Konten. Bemerkenswert war, dass bei Jörg andere Flüge in der Übersicht fehlten als bei Babsi. Erneut haben wir unsere Flüge tabellarisch aufgelistet und eingesandt. Nach und nach wurden nunmehr auch die fehlenden Flugmeilen gutgeschrieben.

Ist man erst einmal mit einer Mitgliedsnummer registriert, kann man diese beim Check In einlesen lassen, und die Meilen sollten innerhalb von 14 Tagen dem Konto gutgeschrieben werden. So jedenfalls wirbt Miles & More. Wir probieren es aus, aber auch der nächste Anlauf endet mit Pleiten, Pech und Pannen. Auf unsere Nachfrage nach dem erneuten Grund der fehlenden Meilengutschrift bekommen wir die lapidare Antwort, dass das schon mal passieren könne. Es bestünde ja die Möglichkeit, innerhalb von 6 Monaten die Passenger Receipts sowie die Bordkarten einzusenden. Hocherfreut machen wir uns auf die Suche nach einer Internetverbindung, um die erforderlichen Dokumente per Mail einzureichen. Nicht mehr ganz so erfreut nehmen wir zur Kenntnis, dass der entsprechende Button auf der Website www.miles-and-more.com nicht funktioniert. Inzwischen schon leicht verärgert fragen wir, wohin wir denn unsere Bordkarten mailen können. Hierbei muss man wissen, dass dazu nicht einfach die Mails des Unternehmens beantwortet werden können. Stattdessen muss man immer wieder das Kontaktformular auf der Internetseite mit gefühlt unendlichen „Pflichtfeldern“ bemühen.
Die Antwort des Kartenunternehmens ist ernüchternd. Um eine Meilengutschrift veranlassen zu können werden wir aufgefordert, die Belege erneut per Post einzusenden. An sich kein Problem, wenn wir nicht die Erfahrung gemacht hätten, dass auf dem Postweg etliche Sendungen von Afrika nach Europa verloren gegangen sind.
Inzwischen sind wir, ob des Aufwandes, den wir betreiben müssen, um ein paar Flugmeilen gutgeschrieben zu bekommen, schwer verärgert. Es lohnt sich schlicht und ergreifend nicht. Offenbar hat das auch Payback-Unternehmen erkannt, denn der Funkverkehr mit uns ist eingestellt worden. So können wir nur hoffen, dass es in den Cockpits der Flugzeuge, für die Meilen geschrieben werden, nicht genauso aussieht wie beim Kartenunternehmen Miles & More.

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