Zurück in Afrika

Schön war es, mal wieder in der alten Heimat zu weilen.

Unsere Taschen erscheinen als Erste auf dem Gepäckband in Windhoek. Wir hatten damit gerechnet, dass wir unsere Gepäckstücke sehr schnell oder gar nicht bekommen. Zu kurz war der Zwischenstopp auf dem Frankfurter Flughafen, um die schweren Taschen in irgendeine Ecke zu stellen.

So hatte uns am Ende unseres Deutschlandbesuches doch noch ein Hauch von Winter erwischt. Einige Krümel Schnee reichten aus, um den Flugplan heftig durcheinander zu wirbeln. Dabei hatten wir unsere Wintersachen während des Besuchs in der alten Heimat kaum gebraucht. Nicht zu kalt und trocken waren die letzten Wochen des Jahres 2016. Trotzdem haben Glühwein und Rostbratwürste auf den Weihnachtsmärkten geschmeckt. Und schließlich entführten uns Freunde ins Erzgebirge. Einige Zentimeter Schnee bedeckten den Gipfel des Fichtelbergs, und die übrige Landschaft war vom Raureif gepudert. Unzählige Schwibbögen ließen die Siedlungen in einem festlichen Glanz erstrahlen – Weihnachtsstimmung wie im Bilderbuch. Schließlich nahmen wir uns noch die Zeit für eine Skitour. Das erste Mal nach drei Jahren standen wir zunächst etwas wackelig auf den Brettern. Das unsichere Gefühl gab sich nach einigen hundert Metern. Wir überquerten die Grenze ins tschechische Bozi Dar und ließen uns Gulasch, Knödel sowie heimisches Bier schmecken. Es war wie Urlaub…

Nach mehreren Jahren Abstinenz: Endlich mal wieder Ski laufen.

Nun stehen wir bei 30 Grad am Gepäckband und wuchten unsere Taschen auf den Trolley. Draußen wartet Uwe. Da Uwe nie Zeit hat, wird er froh sein, wenn wir als Erste aus dem Abfertigungsbereich kommen. Jäh unterbrechen die Zollbeamten ihr Nickerchen, als wir mit unseren großen Reisetaschen passieren wollen. Wir werden zum Öffnen der Gepäckstücke aufgefordert. Zwischen einigen Autoersatzteilen tummeln sich noch etliche Leckereien vom Weihnachtstisch und drei große Bautzener Senfflaschen. Lebensmittel dürfen nicht eingeführt werden, und die Autoteile müssten wir verzollen, heißt es. Als wir mit unserem Carnet de Passage nachweisen, dass die Gegenstände für unser deutsches Auto bestimmt sind, wird ein Vorgesetzter zu Rate gezogen. Der begutachtet aufmerksam das Zolldokument und die Autoteile, dann dürfen wir wieder einpacken. Bautzener Senf, weihnachtliches Gebäck und Ramazotti scheint er nicht zu mögen, wir dürfen die Dinge behalten. Schließlich verlassen wir so ziemlich als Letzte die Schalterhalle. Uwe lächelt, als er uns sieht. Er dachte, wir hätten den Flieger verpasst. Willkommen zurück in Afrika.

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In Namibia herrscht Regenzeit, überall grünt und blüht es.

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