Wiedersehensfreude

Weingüter

Jörg geht es besser. Noch hält er sich mit dem Autofahren zurück, da das Schwindelgefühl nicht völlig weg ist. Babsi übernimmt den Fahrdienst und chauffiert den Nissan souverän durch Kapstadt. Wollten wir ursprünglich noch ein Stück Gardenroute fahren, müssen wir unsere Pläne nun ändern. In ein paar Tagen möchten wir in Johannesburg sein, um uns mit Freunden aus Deutschland zu treffen. Der kürzeste Weg bis dahin sind rund 1400 Kilometer. Jeder Umweg würde zu viel Zeit kosten.

Edy und Brigitte, die beiden Schweizer von www.waypoints.ch, trafen wir zum letzten Mal vor eineinhalb Jahren in Namibia. Seither stehen wir in losem Mailkontakt und tauschen uns über unsere Waypoints aus. Nun will es der Zufall, dass die beiden in Paarl campieren. Das liegt an unserer direkten Strecke nach Joburg, sodass wir dort einen Boxenstopp einlegen.
Degustieren ist laut Lexikon eine Verkostung in kleiner Expertenrunde zur geschmacklichen Beurteilung von Genussmitteln. Die kleine Expertenrunde ist schnell zusammengestellt, und so machen wir uns auf den Weg zur geschmacklichen Beurteilung von Weinen zwischen Paarl und Franschhoek. Die Veranstaltungen auf den Weingütern sind an einem Sonntag gut besucht. Zwischen zwei und vier Euro bezahlt man für eine Weinprobe, bei der meist fünf Sorten getestet werden können. Eingeschenkt wird jeweils nur ein Schluck des edlen Getränks. Um an mehreren Degustationen teilnehmen zu können, empfehlen uns die Experten, jeweils die Probe zu teilen. Zu jedem verkosteten Wein gibt es eine fachmännische Erklärung zu Art und Herkunft der Trauben. Oft bieten die Höfe auch Brot und Käse aus eigener Produktion an, sodass zwischendurch der Hunger gestillt oder der Geschmack neutralisiert werden kann. Nach drei Durchgängen lässt unser Expertenstatus nach, und wir kehren zum Campingplatz zurück. Die finale Neutralisation findet schließlich am Grill statt, wo lecker Beeffilet zubereitet wird. Danke Euch, liebe Waypoints, für den unterhaltsamen Tag.

Gewitterstimmung

Bloemfontain liegt am nordöstlichen Rand der Karoo und heißt übersetzt Blumenquelle. Tatsächlich geht die Gründung des Ortes auf eine Quelle zurück, die mit Nelken bewachsen war. Schaut man auf die Wetterkarte, sieht man es in Bloemfontain oft regnen. Die üppig grünen Weideflächen rund um die Stadt bestätigen den Eindruck. So wundert es uns auch nicht, dass wir bei der Fahrt nach Bloemfontain geradewegs in eine tiefschwarze Wolkenwand steuern: Es regnet! Bei der Suche nach einem Camp landen wir unvermittelt auf dem Parkplatz eines Makromarktes. Trifft sich gut, denken wir, unser Brot ist gerade alle. Dass der Name des Marktes seinen Ausmaßen alle Ehre macht, wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. In dem gefühlt einen Kilometer langen Einkaufstempel suchen wir nach Brot. Als wir nach der Wanderung an der Kasse ankommen, schüttelt die Kassiererin bedauernd den Kopf. Das Brot könne sie nicht abkassieren, wir müssten uns erst am Eingang des Marktes registrieren. So groß war unser Appetit auf Brot dann doch nicht.

Gefährt

In Johannesburg treffen wir Sjors und Monique. Immer wieder kreuzten sich unsere Wege, bis wir uns im September 2015 in Sambia verabschiedeten. Seitdem haben wir die zwei Holländer nicht mehr gesehen. Fast hätten wir die beiden nicht erkannt, denn ihren großen LKW haben sie gegen einen Ford-Pickup mit Wohnzelt eingetauscht – zum Urlaub machen im südlichen Afrika, wie es heißt. Den LKW gibt es auch noch. Den wollen sie demnächst über die Ostroute nach Hause bringen. Wir wünschen eine gute Reise!

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