Statistik Südafrika, Teil 13

20. Etappe: Noordhoek – Ceres – Cederberg – Clanwilliams

Strecke: 385 km

Von Noordhoek fahren wir über die R64 und M3/N2 direkt durch Kapstadt und biegen am Ende der N2 auf die N1 ab. Die verlassen wir nach wenigen Kilometern und fahren auf der R27 nach Bloubergstrand. Die Straße ist vierspurig ausgebaut und mit eigener Busspur versehen, nicht zuletzt deshalb, weil zur Fußball-WM 2010 viele Sportler und Funktionäre in Bloubergstrand untergebracht waren. Noch vor dem Ort biegen wir zum Strand ab. Das Panorama auf Kapstadt ist überwältigend – klare Sicht vorausgesetzt. Von Bloubergstrand kann man die R27 zurück bis zur N1 und auf der anschließend bis Paarl fahren. Wir haben uns vom Navi über etliche Seitenstraßen quer durch die Lande auf die N1 leiten lassen.
In Paarl führt die Hauptstraße durch den schönen Ort (Abfahrt Main Road von der N1 benutzen) in das nur 10 Kilometer entfernte Wellington. Hier ist die R303 zum Bain’s Kloof und weiter nach Ceres ausgeschildert. Wer möchte, kann von dieser Route über die R46 noch einen Abstecher in den Weinort Tulbagh (Drostdy-Hof) machen. Der Campingplatz in Ceres ist an der R303/R46 ausgeschildert und über die zweite Seitenstraße links nach dem Ortseingang zu erreichen.
In Ceres zweigt die R303 links von der R46 ab. Wir folgen der 303 über den Gydo Pass. Einige Kilometer hinter der Ortschaft Op die Berg ist rechts ein Fahrweg nach Cederberg ausgeschildert. Fährt man die R303 weiter geradeaus gelangt man direkt nach Citrusdal und von hier über die N7 nach Clanwilliam. Wir nehmen allerdings den Abzweig und fahren über den Blinkberg Pass durch die wunderschönen Täler des Cederberg Wilderness Area. Der Name des Passes stammt übrigens von großen, in der Sonne blinkenden, Specksteinen. Cederberg ist leicht zu übersehen. Außer dem Campingplatz, einem Weingut und fünf Spitzbuben gibt es dort nichts. Das Camp ist, aus Ceres kommend schon vor Cederberg ausgeschildert, man muß jedoch zuerst zur Rezeption, die sich im Ort befindet.
Folgt man dem staubigen Sträßchen in Cederberg, gelangt man nach etwa 30 Kilometern zum Camp Algeria. Nach rechts sind es noch etwa 20 Kilometer bis Clanwilliam. Der Campingplatz des Ortes liegt etwas außerhalb direkt am Stausee des Olifants River. Der Weg dorthin führt vorbei an der ältesten Schuhfabrik Südafrikas und an der Teefabrik von Rooibos. Ein Besuch lohnt in beiden Einrichtungen. Vor allem wer Bedarf an neuen Schuhen hat, bekommt hier feine Lederschuhe zu einmaligen Preisen.

Übernachtungen:
Campingplatz Ceres 33°22.037′ S, 19°17.886′ E
Sanddrif Holiday Resort Cederberg 32°30.238′ S, 19°15.461′ E
Clanwilliam Dam Municipal Caravan Park & Chalets 32°11.763′ S, 18°53.226′ E

Der Campingplatz in Ceres liegt in einem kleinen Pinienwäldchen – wunderbar schattig. Die Kehrseite der Medaille ist, dass schon bei mäßigem Wind faustgroße Pinienzapfen aus großer Höhe fallen. Das kann schon mal wehtun. Zum Platz gehört ein großer Swimmingpool, die Reinigung des Wassers wurde wohl jetzt in der Nachsaison etwas vernachlässigt. Ein schön angelegter, großer Teich mit Bänken zum Relaxen vervollständigen die positiven Seiten der Einrichtung. Ansonsten fanden wir fortgesetzt genau das vor, was wir auf Plätzen in kommunaler Hand bisher erlebten: verschlissene aber funktionierende Sanitäreinrichtungen, ungepflegt, aber mit 150 ZAR recht preisgünstig. Das Stadtzentrum liegt etwa 1,5 Kilometer vom Platz entfernt, wo es einige Geschäfte und Gaststätten gibt. WiFi ist nicht verfügbar, der Handynetzpegel schwankt sehr stark.
Das Sanddrif Holiday Resort liegt direkt am Ufer des Dwarsriver. Am Camp und in der näheren Umgebung gibt es einige schöne Badestellen. Der Platz ist idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung zu den Wolfsberg Cracks. Bevor man zum Campingplatz fährt, muss man sich in der Rezeption in Cederberg (ca. 1,5 km, nur mit dem Auto zu empfehlen, da man sonst als Staubsack endet) anmelden. Mit der zugewiesenen Stellplatznummer ist man dann berechtigt zum Camp zu fahren. Wer zu den Cracks wandern möchte, holt sich bei der Anmeldung an der Rezeption praktischerweise gleich das Permit dafür. Das Camp ist sehr schön, inmitten schattiger Bäume gelegen. Nachts hat man einen fulminanten Ausblick auf den Sternenhimmel. Die Plätze 1 bis 9 sind sehr staubig, zumal rücksichtslose Zeitgenossen die nahe Straße immer wieder recht zügig befahren. Die sanitären Anlagen sind neu und werden mehrmals täglich gereinigt. Die wichtigsten Dinge, die man zum Leben braucht, unter anderem Feuerholz für die Grills auf dem staubtrockenen Platz und preisgekrönten Cederberger Wein, gibt es in einem kleinen Lädchen an der Rezeption. Dort kann man für relativ teures Geld auch WiFi-Volumen kaufen, was jedoch nur im Umkreis der Rezeption funktioniert. Ansonsten herrscht auf dem Campingplatz kommunikativer Totalausfall, was Internet und Telefon angeht – ideal, um sich zu erholen oder mit den Nachbarn zu schwatzen. Den Übernachtungspreis empfanden wir mit 175 ZAR für einen privaten Platz sehr günstig.
Zum Camp in Clanwilliam gibt es nicht viel zu sagen. Es ist ein kommunaler Platz mit all seinen, schon beschriebenen, Vor- und Nachteilen. Hier waren noch nicht einmal die Partyreste von den Ostergästen weggeräumt. Der gesamte Platz inclusive seiner Sanitäranlagen wirkte außerordentlich schmutzig. Im Schatten von kleinen Bäumen lag zwar etliches Reinigungspersonal herum, die hatten aber angesichts der 40 Grad im Schatten auch keine Lust, etwas zu tun. Die Anlage ist riesig groß, wir waren die einzigen Gäste. Das hatte sich offensichtlich auch unter der Bevölkerung herumgesprochen. In der Dämmerung kamen etliche Autos mit vorbei, um zu schauen, wer da mit dem komischen Campercar steht…. Obwohl die Luft sehr heiß war, hatte keiner von uns Lust, im Stausee zu baden, es war einfach nur Brühe in dem Loch. Der Medienpegel ist am Platz gut, WiFi gibt es in einigen hübschen Lokalen in der ca. 2 Kilometer entfernten City. Wie alle kommunalen Plätze ist auch dieser mit 150 ZAR pro Nacht recht preisgünstig.

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