2. Etappe: Amanzi River Camp Noordoewer – Garas Park Rest Camp, Keetmanshoop – Betta Campsite Gas Station – Namib Desert Lodge
Strecke: 852 km
Vom Amanzi River Camp fahren wir zurück auf die C13 und folgen der Straße bis Noordoewer. Dort biegen wir auf die B1 ab. Auf der Teerstraße gelangt man zügig nach Keetmanshoop. Die B1 führt um den Ort weiter nach Norden. Wir folgen der Straße noch ca. 20 Kilometer. Links weist ein Schild zum Garas Park Rest Camp. Nach etwa einem Kilometer auf schlechtem Feldweg steht man vor einer Rezeption, die als solche zunächst nicht zu erkennen ist. Zwei aufdringliche Hunde übernehmen die erste Begrüßung.
Auf dem nächsten Abschnitt fahren wir zunächst die zwanzig Kilometer zurück nach Keetmanshoop. Hier sollten unbedingt alle Vorräte aufgefrischt werden. Die Strecke führt weiter über die B4 in Richtung Lüderitz. Gut 100 Kilometer hinter Keetmanshoop zweigt die C14 nach Norden ab. Bis Bethanie ist der Fahrweg asphaltiert, danach geht es über Schotterstraße weiter nach Helmeringhausen. Der Ort ist ca. 400 Meter lang und nicht viel breiter. Großer Vorteil: Es gibt eine Tankstelle, ein Hotel, ein Museum und ein kleines Geschäft. Nach der Ortsdurchfahrt biegen wir auf der C14 links ab. Etwa drei Kilometer hinter Helmeringhausen gabelt sich die Piste. Wir folgen der C27 weiter nach Norden. Vom Abzweig sind es noch ca. 120 Kilometer bis zum Campingplatz Betta. Von dort führt die C27 weiter bis Sesriem. Der Ort markiert die Einfahrt zu den Sossusvlei-Dünen. Wer die Sandberge besuchen möchte, dem sei geraten, auf einem der beiden Campingplätze in Sesriem zu übernachten. Wir sind lediglich weiter gefahren, weil unser Besuch die Übernachtung in der Namib Dessert Lodge gebucht hatte. Um diese zu erreichen, folgen wir der C27 noch ca. 11 Kilometer. Danach biegen wir nach links auf die C19 ab und fahren noch etwa vierzig Kilometer.
Hinweis: Wir machen bewusst keine Angaben über den Zustand der Schotterstraßen. Diese werden etwa alle 5 Jahre „geschoben“. Das heißt, eine riesige Planierraupe versucht die Wellbleche plan zu schieben. Hat man Glück, gelangt man auf eine frisch geschobene Piste. Die kann nach einem Jahr verständlicherweise schon wieder völlig anders aussehen.
Übernachtungen:
Garas Park Rest Camp, Keetmanshoop 26°24.886′ S, 18°11.314′ E
Betta Campsite Gas Station 25°22.964′ S, 16°25.423′ E
Namib Desert Lodge 24°07.459′ S, 15°57.323′ E
Garas Park Rest Camp ist Kult. Namhafte Reiseveranstalter steuern das Camp wegen der Atmosphäre und den Köcherbäumen im Rahmen von Tagesausflügen an. Zum Übernachten muss man den Platz lieben oder man fährt besser nicht hin. Es gibt keinen Strom, kaum Wasser. Zwei Hunde verfolgen einen auf Schritt und Tritt. Die Zufahrt und die staubigen Stellplätze sind von Kunstwerken gesäumt, die aus Abfällen der modernen Zivilisation entstanden sind. Der Spaziergang zwischen den Köcherbäumen ist einzigartig, vor allem bei Sonnenuntergang. An der Rezeption können einige Getränke und Grillholz erworben werden. Immerhin – auf einigen Felsspitzen ist UMTS-Empfang möglich. Wer also genug Strom im Gepäck hat, ist hier bestens versorgt…
Betta Campsite hat uns fasziniert. Es ist eine Oase der Zivilisation mitten in der Wüste, in der es an nichts fehlt. Die Stellplätze sind gepflastert und mit eigenem Wasseranschluss versehen. Gute Idee – an den meisten Stellflächen befindet sich eine Terrasse, von der aus man den Sonnenaufgang oder -untergang verfolgen kann. Die Sanitäranlagen sind blitzsauber. Ein kleiner Laden sowie ein Restaurant vervollständigen das Camp. Für die WiFi-Benutzung müssen einige Dollar bezahlt werden, aber es funktioniert – wenn auch langsam. Beeindruckend ist, wie sich das Anwesen selbst mit Energie und Wasser versorgt. Solaranlagen auf den Dächern sorgen für Strom und warmes Wasser. Wenn das nicht reicht, wird mit Holzöfen nachgeheizt. Außerdem dreht ein Windrad seine Runden und erzeugt weiteren Strom. Der Dieselgenerator lief lediglich eine Stunde am Abend.
Der Campingplatz der Namib Dessert Lodge liegt zu großen Teilen in einem Trockenflussbett. Versucht man mit normalem PKW einen der Stellplätze zu erreichen, hat man mit Sicherheit seinen Unterboden lädiert. Schatten wird mit einigen Planen und Wellblechelementen erzeugt. Alles wirkt ungepflegt, die vollen Müllbehälter und die Aschereste in den Grills vervollständigen den Eindruck. Die Sanitäranlagen sind neu und waren sauber. „Natürlich dürfen Sie den Pool, WiFi und alle Annehmlichkeiten der Lodge nutzen…“, wurde uns beim Einchecken gesagt. Schlecht ist nur, dass diese Annehmlichkeiten ca. fünf Kilometer vom Camp entfernt sind. Das Ganze mutet ein wenig wie die Fabel vom Fuchs und vom Storch an. Absolutes Nogo: Morgens 9 Uhr wurde das Wasser im Sanitärbereich abgestellt. Unser Fazit lautet: Der Campingplatz ist sein Geld nicht wert. Wer die Dünen von Sossusvlei als Camper besuchen möchte, bekommt für weniger Geld direkt am Eingang zum Nationalpark bessere Bedingungen.