Statistik Botswana, Teil 2

Route: Windhoek – Maun – Moremi Nationalpark – Makgadikgadi Pans – Nxai Pan – Nata – Kasane – Chobe Nationalpark

Strecke: ca. 1750 km

Hinweise:

  • Rund um Maun ist die A3 inzwischen ausgebessert worden. Die Schlaglöcher sind mit Teer gefüllt, heftige Bodenwellen gibt es allerdings nach wie vor.
  • Am Straßenrand grasen unendlich viele Tiere. Man muss immer damit rechnen, dass Ziegen, Esel oder Rinder unvermittelt die Fahrbahn queren.
  • Entgegen anderslautenden Behauptungen, dass an der Veterinärkontrolle etwa 70 Kilometer hinter Maun frisches Fleisch weggenommen wird, ließ man uns mit 1,5 Kilogramm Rindslende ziehen. Zuvor mussten wir glaubhaft versichern, das Fleisch kurz zuvor in Maun eingekauft zu haben. Als günstig erweist sich, den Kassenzettel dabei zu haben.
  • Wer sich die zuweilen strapaziöse Einfahrt in die Nationalparks sparen und doch Tiere sehen möchte, sollte die Salzpfannen auf der A3 zwischen dem Abzweig Motopi und Nata aufmerksam passieren. Hier ist die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt, denn es könnte eine Elefantenherde die Straße kreuzen.
  • Auch auf der A33 sind zwischen Nata und Kasane immer wieder Giraffen-, Antilopen- und Elefantenherden zu beobachten.

Übernachtungen:
Zelda Farm, Buitepos 22°17.338’S, 19°49.095’E, 200 BWP, www.zeldaguestfarm.com
Sedia – Hotel, Maun 19°57.186’S, 23°28.702’E, 140 BWP, www.sedia-hotel.com
Tiaans Camp, Khumaga 20°28.014’S, 24°30.885’E, 220 BWP, www.tiaanscamp.com
Big 5 Chobe Lodge 17°47.066’S, 25°14.453’E, 240 BWP, www.torolodge.com
Kwalape Lodge, Kasane 17°47.905’S, 25°13.068’E, 170 BWP, www.kwalapesafarilodge.co.bw

Die Preise für die Stellplätze sind jeweils für 2 Personen und das Fahrzeug pro Nacht in Botswanischen Pula angegeben. Der Umrechnungskurs lag im August 2016 bei etwa 11,50 BWP für einen Euro. In einigen Orten wird eine sogenannte Bettensteuer fällig, die zum Teil in den Übernachtungspreis eingerechnet, zum Teil aber auch extra ausgewiesen wird. Die Höhe liegt zwischen 10 und 20 Pula pro Person und Nacht.

Bei der Fütterung auf der Zelda-Farm öffnet die kleine Eule kurz die Augen.

Als lohnenswertes Zwischenziel auf der Strecke zwischen Windhoek und Maun bietet sich die Zelda-Farm an. Die Unterkunft liegt ca. 20 Kilometer vor der Botswanischen Grenze, von der namibischen Hauptstadt sind etwa 300 Kilometer zurück zu legen. Wer es schafft, sollte gegen 16 Uhr am Ziel sein, denn wenig später beginnt die Fütterung der zahlreichen Tiere auf der Farm. Dann wacht auch die verschlafene kleine Eule kurz auf, und Otto, das hauseigene Warzenschwein droht in dicken Staubwolken komplett durchzudrehen.
Der Campingplatz ist großzügig parzelliert. Sanitäre Anlagen sind in genügender Zahl vorhanden und ausgesprochen sauber. Bar und Restaurant liegen mitten im Grünen, man fühlt sich dort wie im Garten Eden. Schade, dass die Bar erst 15 Uhr öffnet und keinen Lunch anbietet. Hier muss man sich tagsüber selbst versorgen. Etwa zwei Kilometer vom Farmhaus entfernt lebt eine Buschmannfamilie in einem kleinen Fort. Es werden Exkursionen auf Naturpfaden gemeinsam mit den Buschmännern angeboten. Naturliebhaber können auch direkt im Fort übernachten.

Der Campingplatz des Sedia-Hotels wurde in der Botswana-Statistik 1 bereits beschrieben. Nachdem wir im Mai die Sanitäranlagen der Einrichtung noch mit „gerade so“ einschätzten, liegt unsere Beurteilung vom August bei „unter aller Sau“. Der Grund ist einfach: Jeweils drei Toiletten und vier Duschen müssten bei einem Gästedurchlauf von mehreren Overlanderbussen pro Tag einfach öfter und gründlicher gereinigt werden. Wohl dem, der bei Dunkelheit ankommt und auch wieder abreist, der sieht das Elend bei der schummrigen Beleuchtung vielleicht nicht ganz so krass.
In der Hochsaison völlig überfordert scheinen auch die Angestellten des Restaurants und der Küche. Die Getränkeversorgung übernimmt man am Besten in Eigenregie von der Bar. Wer sich nicht darauf einlässt, mit Reisebusbesatzungen über das abendliche Buffet herzufallen, wartet auf sein Essen a la Card, bis er betrunken ist oder keinen Hunger mehr hat. Dabei kann es gut sein, dass nach langer Zeit ein Kellner erscheint und fragt, was eigentlich bestellt worden ist.
Schade, dass der ideale Ausgangspunkt für Unternehmungen ins Okavango-Delat in der Hochsaison so heruntergewirtschaftet ist.

Da lächelt das Hörnchen zufrieden – das Nahrungsangebot in Tiaans Camp ist gut.

Tiaans Camp liegt direkt am Eingang zum Naturpark der Makgadikgadi-Salzpfanne. Die Stellplätze sind großzügig angelegt. Stilvolle und saubere Sanitäranlagen vervollständigen das angenehme Ambiente der Einrichtung unter deutscher Leitung. Gemeinsam mit Jack und seiner Frau Eve gibt sich Heike alle Mühe, ihren Gästen die Wünsche von den Augen abzulesen. Spektakulär ist die gemütlich eingerichtete Aussichtsplattform auf den Boteti-River. Die Wasserlöcher im Flussbett locken zahlreiche Tiere an. So führt auch die Hauptroute in den Nationalpark am Ufer des Flusses entlang, wo in den Abendstunden riesige Tierherden zu beobachten sind. Von der Einrichtung werden zahlreiche Exkursionen angeboten. Schön wäre, wenn dafür eine Preisliste ausliegen würde; das verhindert spätere Irritationen bei der Abrechnung.
An der Bar werden warme und kalte Getränke angeboten. Im Restaurant gibt es gutes Essen, man sollte sich jedoch vorher anmelden und das einzige Gericht des Tages sowie dessen Preis erfragen. Als Langzeitreisende wäre es für uns eine Hilfe gewesen, wenn wir einen Waschgang in der hauseigenen Wäscherei hätten erledigen können. Leider war das nicht möglich.

Geoff und seine Frau sind von einer Investorengruppe vor einem Jahr eingesetzt worden, die Einrichtungen der ehemaligen Toro Safari Lodge wieder auf Vordermann zu bringen. Am Anfang stand die Änderung des Namens in Big 5 ChobeLodge, da unter „Toro“ in diversen Internetportalen nur noch schlechte Bewertungen zu finden waren. Die Restaurationsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Trotzdem kann man sich in der Lodge direkt am Ufer des Chobe-River wohl fühlen. Die großzügigen Campingplätze verfügen jeweils über eigene Sanitärblöcke. Hier wurde viel Arbeit investiert: Neue Toiletten, neue Fliesen und funktionelle Armaturen bestimmen das Bild. Einziger Wermutstropfen ist die unregelmäßige Reinigung der Anlagen. Wenigstens ist es aber nur der eigene Schmutz, der liegen bleibt.
Bar und Restaurant liegen direkt am Wasser, von hier lassen sich schöne Sonnenuntergänge beobachten. Hat man Glück (oder Pech, je nach Sichtweise), grasen Hippos und Elefanten nur einen Steinwurf entfernt. Von der Lodge werden zahlreiche Aktivitäten angeboten. So sollte man sich einen Gamedrive in den Chobe-Nationalpark oder eine Sundowner Bootsfahrt auf dem Chobe-River nicht entgehen lassen.

Wegweiser im Moremi

Von den Victoria-Fällen kommend war es für Gudrun und Martin nicht einfach, während der Hochsaison in Kasane einen freien Campingplatz zu finden. Da auch wir selbst unsere Ankunft vage angekündigt hatten, wenn unser Auto in Maun rechtzeitig repariert sein würde, brauchten wir natürlich zwei Stellplätze. Sandra, Managerin in der Kwalape Lodge, versprach eine Lösung zu finden. So konnten wir zumindest noch bis zum Rückflug der Freunde nach Deutschland die Zeit auf dem gleichen Campingplatz verbringen. Soweit das Positive.
Sowohl die Stellplätze selbst als auch die sanitären Einrichtungen überzeugten uns nicht. Die Flächen sind eng und uneben. Da die Plätze oft überbelegt werden, geht es, gelinde gesagt, lebhaft zu. Zwischenzeitlich hatte man den Eindruck, dass die Leute an der Rezeption ihres eigenen Organisationstalentes nicht Herr wurden. Die sanitären Einrichtungen sind für die Anzahl der im Camp untergebrachten Leute eindeutig zu wenig. Entsprechend lässt die Sauberkeit zeitweise zu wünschen übrig. So idyllisch, wie Pool und Bar gelegen sind, macht das Restaurant einen eher kühlen und ungemütlichen Eindruck. Wir aßen zum Abschied mit unseren Freunden dort eine Pizza und waren über die eigene Toilette auf dem nächsten Campingplatz sehr froh.

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