Während unserer Reisevorbereitungen mussten wir grundsätzlich zwei Dinge lernen:
1. Ein Haus auszuräumen dauert ewig.
Wir haben siebzehn Jahre in unserem Haus gewohnt und alles – wirklich alles – was man in dieser Zeit irgendwie hineingetragen hat, muss in relativ kurzer Zeit wieder herausgebracht werden. Da kann man sich auch noch so früh vornehmen, damit zu beginnen. Einziger Effekt ist, dass man die Dinge, die schon verstaut sind, länger sucht. Ansonsten musste entschieden werden – wohin mit dem Kram: Können’s die Kinder gebrauchen, wird’s untergestellt, geht’s zu ebay oder zum Müll. Besonders prekär bei uns war die Unterbringung der ca. 50 Topfpflanzen, was manchmal recht erfinderisch sein musste (Danke Euch Wencke und Frank).
2. Vermeintlich große Probleme lösen sich schnell auf; vermeintlich kleine Probleme werden zu Großen.
Was wurde im Vorfeld nicht alles orakelt – eine Abmeldung bei der Krankenkasse geht nicht, bei der Verschiffung würde es Riesenprobleme mit Zoll und Inventar im Wohnmobil geben usw. Wirklichkeit war, dass die Kassenabmeldung weniger als 10 Minuten dauerte und die Fahrzeugabgabe in Bremerhaven auch innerhalb einer Stunde erledigt war.
Viel problematischer dagegen war, eine Versicherung für unser Inventar zu bekommen oder einen Telefonanschluss loszuwerden…
Wir werden euch unter dem Titel Altlasten auf dem Laufenden halten.
Bei der Planung unserer Reise legten wir besonderes Augenmerk auf die Vorbereitung unseres fahrbaren Untersatzes. Er wird für die nächste Zeit unsere Heimat sein. Sowohl die Wohnkabine als auch das Basisfahrzeug bedurften einer gründlichen Inspektion. Rührend kümmerten sich die Mitarbeiter des Kfz-Meisterbetriebes Frank Stelling um unseren Nissan. So deckten sie einen schleichenden Defekt an der Kupplung auf. Irgendwann wäre da nichts mehr gegangen, und das sollte nicht in der Wüste sein. Im Büro wurde mit den Kollegen die Ersatzteilliste durchgesprochen. Wenig später verstauten wir Ölfilter, Dieselfilter, Luftfilter und diverse Riemen im Fahrzeug. Das Sortiment an Ersatzlampen wurde ebenso komplettiert wie wichtiges Werkzeug und Schrauben. Besonders dankbar waren wir dem Chef für einige Lehrstunden in puncto Fahrzeugreparatur. Hier konnten wir den Luftsack-Wagenheber testen und Frank zeigte uns, wie einige grundlegende Dinge am Nissan auszutauschen sind. Sehr zum Leidwesen von Barbara wurde danach in unserem Fluggepäck noch ein Satz gekröpfte Ringschlüssel verstaut, denn die braucht man, um den Keilriemen zu wechseln.
Herzlichen Dank nochmal an alle Kollegen der Kfz-Werkstatt von Frank Stelling.