Reisepraxis Sambia

Reisepraxis Sambia

Allgemein:

Sambia ist durchaus eine Reise wert, auch wenn die Infrastruktur noch entwicklungsfähig ist. Die Menschen sind freundlich, aufgeschlossen und sehr neugierig. In den meisten Fällen bleibt der Smalltalk oberflächlich. So kann man sich auch nicht unbedingt darauf verlassen, dass eine Auskunft, die man zum Beispiel nach einem Weg erhält, richtig ist. Trotzdem, wir haben uns sehr wohl gefühlt und waren erstaunt, wie schnell die knapp vier Wochen in dem Land vergangen sind.
Neben einigen landschaftlichen Highlights, ist das Reiseland Sambia vor allem für Tierfreunde interessant. In den großen Nationalparks ist eine Begegnung der Big Five fast sicher.
In Sambia ist derzeit die Energie knapp. Das Land produziert einen Großteil seines Stroms aus Wasserkraft. Auf Grund lang anhaltender Trockenheit sind die Stauseen fast leer. Täglich wird der Strom planmäßig für 7 Stunden abgeschaltet. Da das immer zu anderen Zeiten passiert, ist es leicht möglich, dass die Unterkünfte innerhalb 24 Stunden nur 10 mit Strom versorgt werden. Manche Einrichtungen, wie Supermärkte und große Ferienanlagen haben eine Notstromversorgung. Ist ein solches Gerät nicht vorhanden, steht das Leben während der Stromsperre weitestgehend still. Die Internet- und Telefonsendemasten sind von den Abschaltungen nicht betroffen, wohl aber die WLAN-Router in den Einrichtungen. Trotz sehr vieler Sonnentage in Sambia haben wir kaum Solaranlagen für die Energiegewinnung gesehen. Auch sind die Namibia üblichen Donkies (Holzöfen zur Warmwasserbereitung) in Sambia seltener zu sehen.
In den größeren Orten von Sambia finden sich häufig noch schöne Gebäude aus der Kolonialzeit. Die meisten von ihnen sind leider in einem schlechten Zustand. Für eine dringend notwendige Sanierung fehlt in Sambia leider das Geld.

Einreise:

Für das Einreisevisum, das an der Grenze ausgestellt wird, werden 50 US$ pro Person in bar fällig. Möchte man innerhalb 90 Tagen zweimal in das Land einreisen, kann ein Double-Entry-Visum für 80 US$ pro Person erworben werden. Da wir mit dem eigenen Fahrzeug nach Sambia eingereist sind, wurden eine Reihe weiterer Gebühren fällig. So mussten wir am Zollschalter eine Emissionsabgabe von 150 ZKW (umgerechnet derzeit rund 16 EUR) für unsere 2,5 Liter Hubraum zahlen. Die Bescheinigung ist 3 Monate gültig. Weiterhin wurde eine Straßennutzungsgebühr fällig. Die ist entfernungsabhängig und kostet für 1500 km 15 US$. Bei der Ausreise wird schlussgerechnet, wobei der Kilometerstand im Fahrzeug nicht abgelesen wird. Im Gegensatz zu Südafrika und Namibia ist in Sambia auch eine Fahrzeugversicherung an der Grenze abzuschließen. Für drei Monate sind hier umgerechnet ca. 35 EUR fällig. Schlussendlich wurde bei unserer Einreise in Sesheke noch 30 ZKW Gebietsabgabe fällig, vergleichbar mit einer Kurtaxe in deutschen Landen.

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Versorgung:

In größeren Städten gibt es gut sortierte Supermärkte, deren Angebot europäisches Niveau hat. Die Geschäfte haben auch Samstag und Sonntag durchgehend geöffnet. In ländlichen Gebieten muss man nicht verhungern. Immer wieder werden am Straßenrand oder in kleinen Dorfläden Lebensmittel und Dinge für den täglichen Bedarf angeboten.
In den Restaurants der Hotels und Lodges kann man gut und preiswert essen. Uriger und wesentlich günstiger ist es jedoch, sich einfach in ein Straßenbistro zu setzen und die Leute zu beobachten.
Bezüglich von Trinkwasser haben wir die „Reinheit“ der Zapfstellen erfragt und mit den Auskünften keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Die Treibstoffversorgung war bei unserer Reise flächendeckend gewährleistet. Natürlich kann es passieren, dass zwischen zwei Tankstellen mehrere hundert Kilometer liegen, es war jedoch immer Sprit vorrätig. Grundsätzlich sollte man dort, wo Versorgung möglich ist auffüllen, auch wenn die Vorräte noch nicht zu Ende sind.

Währung und Preise:

Die Währung in Sambia ist der Samibische Kwacha. Derzeit erhält man für einen Euro rund 10 Sambische Kwacha.
Die Preise für Nahrungsmittel sind in den Supermärkten etwas teurer als in Deutschland. Auf den Straßenmärkten sind Lebensmittel deutlich billiger, es kann jedoch passieren, dass man mehrere Stände anlaufen muss, um alles beieinander zu haben. Importprodukte sind sehr teuer und Dienstleistungen sind deutlich billiger als in Europa, so auch Restaurantbesuche. Treibstoff erhält man derzeit für umgerechnet rund 85 Eurocent pro Liter, wobei Diesel geringfügig günstiger ist.
Die Übernachtungspreise auf den Campingplätzen liegen zwischen 10 und 22 Euro für zwei Personen und das Fahrzeug pro Nacht. Die Eintrittspreise in die Nationalparks sind höher als in Namibia, jedoch noch bezahlbar. Exorbitant hoch sind die Preise für touristische Aktivitäten. Zum Beispiel verlangte man für eine halbtägige Kanutour auf dem Sambesi von uns rund 100 Euro pro Person. Angesichts dieser Preise verzichteten wir gern.

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Verkehr:

In Sambia herrscht Linksverkehr. Die Hauptstraßen sind geteert, es kann jedoch passieren, dass eine Piste genauso viele Schlaglöcher wie Teeranteile enthält.
Sind wir auf den leeren Straßen von Namibia noch häufig mit Tempomat gefahren, ist das in Sambia kaum möglich. Während des Autofahrens ist höchste Konzentration geboten. Häufig wird die Fahrt durch Polizeikontrollen unterbrochen. Die machen zwar in der Regel keinen Ärger, sorgen aber oft für Staus. Kurz vor den Ortseingängen sind heftige Bodenwellen in die Straße eingelassen die man nur ganz langsam über fahren kann. Die Hindernisse ziehen sich oft durch den ganzen Ort. Ortsschilder gibt es keine. Auf den Straßen sind jede Menge Fußgänger und Radfahrer unterwegs. Auf den Fahrrädern wird alles transportiert, was sich nur irgendwie befestigen lässt.
Besonders fallen die vielen überladenen und liegen gebliebenen LKW auf. Die Meisten haben Reifenpanne, aber auch größere Schäden versucht man an Ort und Stelle zu reparieren.
Oft wurden wir von Kleinbussen überholt, die mit Menschen vollgestopft sind. Insgesamt fahren alle recht rücksichtslos, es wird auf Teufel komm raus überholt. Da stört es auch nicht, wenn man wegen einer Kurve nichts sieht, oder wenn ein Fahrzeug entgegenkommt, frei nach dem Motto: der Andere wird schon bremsen.
Wer in Sambia mit dem Fahrzeug unterwegs ist, muss zwei Warndreiecke an Bord haben. Diese werden an der Unfall- oder Havariestelle jeweils in jede Fahrtrichtung aufgestellt – soweit die Theorie. In der Praxis liegen an der Unglücksstelle meist nur ein paar Zweige auf der Straße, die die Warndreiecke ersetzen. Und jeder versteht’s. Außerdem werden in Sambia an den Fahrzeugen vorn weiße und hinten rote Reflektoren gefordert. Über deren Maße gibt es keine Bestimmungen.

Kommunikation:

Die Amtssprache in Sambia ist Englisch. Mit Englisch kommt man gut durch’s Land, wobei es zum Teil schwierig ist, die Aussprache eines Begriffes zu deuten. Neben Englisch sind noch einige Stammessprachen verbreitet.
Entlang der Hauptstraßen und in den Ortschaften ist mobile Kommunikation und mobiles Internet meist verfügbar. Im Display von Smartphone & Co . wird jedoch meist eine weitaus höhere Übertragungsgeschwindigkeit (H+) angezeigt, als in Wirklichkeit anliegt. Häufig tröpfeln die Daten dann nur mit 10 bis 20 Kbit/sec. durch’s Netz. Beim Kauf der Telefonkarte von MTN mussten umfangreiche Formulare ausgefüllt werden, ein Wunder, dass hier nicht noch die Schuhgröße erfragt wurde. Erwirbt man die Karte bei einem fliegenden Händler, sollte man darauf achten, dass sie aktiviert wird und der Internetzugangspunkt eingerichtet ist. Andernfalls geht gar nichts. Campingplätze und Lodges verfügen teilweise über WiFi, das aber meist nur so gut ist, wie der daneben stehende Sendemast. In guten Einrichtungen werden für WiFi in der Regel keine Extragebühren verlangt.

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Übernachtung:

In den größeren Städten und in der Nähe von Sehenswürdigkeiten gibt es gute Hotels und Lodges. Wesentlich günstiger sind Campingplätze, die mit dem Fahrzeug immer in einer Tagesetappe zu erreichen sind. Die Ausstattung der Stellplätze mit Strom, Wasser und Sanitäreinrichtungen ist meist gut. Die Qualität der Anlagen ist je nach Betreiber sehr unterschiedlich. In den meisten Einrichtungen wird ein Wäscheservice angeboten. Das Anmieten von Campingfahrzeugen ist nach unseren Informationen lediglich in Lusaka und Livingstone möglich.

Gesundheit:

Das gesamte Gebiet von Sambia gehört ganzjährig zum Risikogebiet für Malaria. Prophylaxe ist hier empfohlen. Ein verbreitetes Mittel hierfür ist Malarone, was es in Sambia in jeder gut sortierten Apotheke rezeptfrei zu kaufen gibt. Der Preis für das Medikament ist allerdings wesentlich höher als in Deutschland.
In einigen Gegenden, wie zum Beispiel dem Kafue-Nationalpark, ist die Belastung durch Tsetsefliegen sehr hoch. Die tagaktiven Stechfliegen sind Überträger von Trypanosomen als Verursacher der Schlafkrankheit. Prophylaktisch sollte hier schützende, helle Kleidung getragen werden. Ansonsten sind bei einer Sambiareise keine besonderen gesundheitlichen Vorkehrungen nötig. Zu beachten ist allerdings, dass für einen Arztbesuch oft mehrere hundert Kilometer zurückgelegt werden müssen.

Sicherheit:

Wie in jedem Land dieser Erde, kann auch in Sambia etwas passieren. Beherzigt man jedoch einige grundlegende Verhaltensregeln, kann man das Risiko, selbst Opfer eines Übergriffs zu werden, stark minimieren. So sollte man keine Dinge im Auto sichtbar liegen lassen. Bei Ortsdurchfahrten können die Fahrzeugtüren von innen verriegelt werden. Für den abendlichen Heimweg nach einem Restaurantbesuch empfiehlt es sich, ein Taxi zu benutzen. Da in Sambia jedermann Taxi fahren darf, sollte man sich einen verlässlichen Fahrer von der Einrichtung organisieren lassen.
Zum Fotografieren hatten wir in den Städten stets nur eine kleine Kamera dabei. Übernachtungsplätze sollten prinzipiell bei Tageslicht angefahren werden. Insgesamt hatten wir bei unserer Reise durch Sambia keine Sicherheitsbedenken.

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