Ostern – Es muss nicht gleich Südtirol sein

Ostern

Lange haben wir mit uns gehadert, wohin die Reise zum diesjährigen Osterfest gehen soll. Die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes – kühl und feucht sollte es in Mitteldeutschland werden. Zur Diskussion stand zunächst Wandern im Altvatergebirge. Dort allerdings waren die Berge stellenweise noch tief verschneit, und die angesagten Temperaturen würden nicht gerade zur Schneeschmelze beitragen. Im Gegenteil – der prognostizierte Regen sollte dort sogar als Neuschnee niedergehen.

Südtirol stand als nächstes zur Debatte. Dort herrschte Frühling pur, und einen einsamen Stellplatz für unser Wohnmobil hatten wir auch schon  im Auge. Hier müßten wir uns allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit in die Osterreisewelle einreihen, da wir auf die Feiertage angewiesen waren. Das lohnte auf die große Entfernung nicht.

Zufällig stieß Jörg auf einen Beitrag zum „schönsten Wanderweg Deutschlands“. Der führt im Thüringer Wald über die Stiege und Gipfel rund um Bad Tabarz. Es klang gut, was da geschrieben stand – so gut, dass wir auf den Wetterbericht pfiffen und Thüringen ansteuerten. So schlimm würde es mit dem Wetter schon nicht werden.

Die erste angenehme Überraschung bot sich auf dem neuen Wohnmobilstellplatz in Bad Tabarz. Der Übernachtungspreis ist zwar kein Schnäppchen, man bekommt jedoch einiges dafür geboten: Als erstes eine ausführliche Beratung vom freundlichen Platzwart, weiterhin freien Eintritt ins Tabbs-Spaßbad für zwei Stunden, freie Fahrt mit dem Nahverkehr in der Umgebung und freien Eintritt zum Aussichtsturm auf dem Inselsberg. Damit ließ sich auch bei durchwachsenem Wetter etwas anfangen.

Bad Tabarz

Den einen regnerisch-kalten Tag bei sonst überraschend stabilem Wettergeschehen nutzten wir für einen Stadtbummel durch Gotha. Die Thüringerwaldbahn fährt tagsüber zuverlässig jede halbe Stunde von Bad Tabarz in die Kreisstadt.

Kurzweilig gestalteten sich auch die  anderen Tage.  Es blieb Zeit für drei schöne Wanderungen im Weltnaturerbe Nationaler Geopark Thüringen Inselsberg. So gestaltete sich der Besuch der Marienglashöhle mit anschließender Tour über den Fridrichrodaer Bargbaupfad zu einem Highlight. Auf interaktiven Tafeln erfährt man Vieles über die Geschichte und Bergbautradition in der Gegend sowie über die geologische Zusammensetzung des Untergrunds in dem Gebiet.

Marienglashöhle

Der absolute Höhepunkt des Kurzurlaubs war schließlich unsere Wanderung auf dem „schönsten Wanderweg Deutschlands“. Die Runde der Tabarzer Gipfel- und Aussichtstour führt rund 11 Kilometer auf abwechslungsreichen Wegen mit überwältigenden Ausblicken durch die Wälder um den Kurort. Immer wieder passiert man imposante Felsgebilde oder Bäche plätschern neben dem Weg ins Tal. Der Osterhase scheint vor uns schon auf der Strecke gewesen zu sein, denn an verschiedenen Wegpunkten fanden wir seine süßen Hinterlassenschaften – eine nette Geste vor allem für die Kinder. Leider wird auf der Tour auch sehr deutlich, wie die Umweltbedingungen der letzten Jahre dem Wald zugesetzt haben. Bleibt zu hoffen, dass sich die Natur auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde mit Hilfe des Menschen wieder erholen kann.

Tabarzer Gipfel- und Aussichtstour

Alles in Allem verbrachten wir einige wunderschöne Tage im Thüringer Wald bei einer entspannten Anreisezeit von 2 Stunden. Hätten wir uns für Südtirol entschieden, wären zwei wertvollen Urlaubstage für An- und Abreise draufgegangen. Und das Wetter… das war in Südtirol auch nicht viel besser.

Weitere Bilder zu unserem Osterausflug sind hier zu sehen.

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