Australien Statistik Teil 8, Melbourne – Sydney

Strecke: Melbourne – Philip Island – Wilson Promontory Nationalpark – Raymond Island – Lake Entrance – Great Alpine Road – Bright – Thredbo – Cooma – Bega – Batman Bay – Kangaroo Valley – Royal Nationalpark – Sydney

Streckenlänge: ca. 1700 km

Hinweise und Tipps zur Tour

  • Die östliche Ausfahrt von Melbourne über die M3 ist mautpflichtig. Die Gebühr kann bis drei Tage nach Benutzung der Trasse online oder in jedem Postamt bezahlt werden (https://www.vicroads.vic.gov.au/traffic-and-road-use/road-network-and-performance/toll-roads-in-victoria/paying-tolls).
  • Eine mögliche Route von Melbourne nach Osten führt über die landschaftlich schöne Strecke entlang der Staatsstraßen 42 und 52 durch das Yarratal (mautfrei).
  • Bei gutem Wetter lohnt der kleine Umweg über den Mount Dandenong. Hier hat man einen schönen Ausblick auf Melbourne. Die Einfahrt auf das Gipfelgelände kostet eine vergleichsweise geringe Gebühr.
  • Der kürzere Weg zwischen Yarra Junction und Mt. Baw Baw führt über die C426 und Icy Creek. Die Straße ist jedoch sehr kurvenreich und stellenweise eng. Wer diesen Weg wählt, sollte einen Abstecher zu den Toorongo-Wasserfällen nicht versäumen.
  • Einen kleinen Vorgeschmack auf das alpine Australien erhält man am ca. 1500 Meter hohen Mt. Baw Baw. Die westliche Auffahrt zum Gipfel ist extrem steil, aber asphaltiert. Die Abfahrt vom Baw Baw nach Rawson ist eine ordentlich gepflegte Piste. Auf der Strecke durchquert man das Chrismas – Tal.
  • Der ehemalige Goldgräberort Walhalla ist ein einziges Freiluftmuseum. Zu empfehlen ist ein Spaziergang entlang der ehemaligen Trambahnstrecke. An vielen Stellen wird auf informativen Tafeln die wechselvolle Geschichte des Ortes erzählt. Für den weiteren Weg nach Osten fährt man von Walhalla über die C481 nach Traralgon zur A1. (Die bis hierher beschriebene Variante ist nicht in der Maps-Grafik dargestellt.)
  • Alternativ zur Route über das Voralpenland östlich von Melbourne, kann man von der Großstadt die M420 nach Süden fahren (siehe Maps-Grafik). Erstes sehenswertes Ziel ist dort Phillip Island mit seiner Pinguinkolonie. Auf die Insel gelangt man über eine beeindruckende Spannbrücke.

die Pinguine von Philip Island

  • Auf der weiteren Route von Phillip Island nach Osten sollte man einen Besuch im Wilsons Promontory Nationalpark nicht versäumen. Das Besucherzentrum liegt etwa 30 Kilometer südlich vom Parkeingang. Auf der Fahrt dorthin passiert man einige Wanderparkplätze, an denen man zu kleineren Touren aufbrechen kann. Die Hauptwanderrouten beginnen und enden am Besucherzentrum.
  • Eine interessante Variante für den weiteren Weg ist, vom Wilsons Promontory NP über den Tarra Bulga Nationalpark zu fahren. Die Einfahrt von Süden erfolgt über die sehr enge, kurvenreiche C484. Zunächst passiert man den Aussichtspunkt zu den Tarra Falls, der direkt an der Straße liegt. Einige Kilometer weiter kann man am Parkplatz der Cyathea Falls zu einer kleinen Wanderung durch den Regenwald aufbrechen. Das Besucherzentrum in Balook ist leider geschlossen, gute Informationen erhält man jedoch gegenüber bei Nina im Café. Unbedingt lohnenswert ist die Wanderung durch die Ferntree-Schlucht.
  • Von Balook führt der Weg über die C483 und C482 zur A1 über Traralgon weiter nach Osten. Vorher sollte man am Mount Tassie noch die fantastische Aussicht genießen.
  • Von Bairnsdale lohnt ein Abstecher zur Insel Raymond. (Achtung, Höhenkontrolle in Bairnsdale bei der Ausfahrt nach Paynesville beachten, Fahrzeuge über 2,8 Meter Höhe müssen die ausgeschilderte kleine Umleitung benutzen). Auf der Insel leben zahlreiche Koalabären in den Bäumen der Vorgärten. Es empfiehlt sich, das Fahrzeug in Paynesville abzustellen und zu Fuß mit der Fähre überzusetzen.
  • Östlich von Bairnsdale beginnt an einem großen Kreisverkehr die Great Alpine Road. Zunächst lohnt jedoch ein Besuch des Städtchens Lake Entrance. Von hier starten Bootsausflüge entlang des Ninety Mile Beach und zu den Gippsland Lakes.
  • Von Lake Entrance führt die Strecke entlang der A1 zum hübschen Örtchen Nowa Nowa. Hier entscheidet man über die weitere Route nach Sydney: Biegt man nach rechts ab, folgt man an der Küste dem Princes Highway über Orbost und Eden bis nach Batmans Bay. Von Orbost lohnt ein Ausflug nach Marlo. Dort mündet der berühmte Snowy River in die Tasmansee. Im Mündungsgebiet gibt es einige schöne Wanderwege.
  • Wer den Weg über die Great Alpine Road wählt, biegt hinter Nowa Nowa nach links zum Örtchen Bruthen ab und gelangt dort über die B500 durch das Hochgebirge.
  • Die Fahrt auf der Great Alpine Road entlang des Tambo Rivers ist ein landschaftlicher Hochgenuss. Wohl dem, der hier Beifahrer sein darf.
  • Im ehemaligen Goldgräberdorf Omeo lohnt ein Ausflug zu den ehemaligen Minen.
  • Wer wenig Zeit hat und trotzdem zum höchsten Berg Australiens möchte, kann von Omeo über die B545 direkt nach Corryong und anschließend zum Mount Kosciuszko Nationalpark fahren.
  • Weiter entlang der Great Alpine Road passiert man am Gebirgskamm die Dörfer Dinner Plain und Mount Hotham, zwei „synthetische“ Wintersportorte. Neben einigen Hotels und Ferienunterkünften gibt es hier wenig Flair, allerdings jede Menge Skipisten, auf denen es sich im Sommer gut wandern lässt.
  • Die Talfahrt von Mt. Hotham nach Bright ist atemberaubend. Für die rund 60 Kilometer sollte man durchaus zwei Stunden einplanen. Bei Ostwetterlage sieht man eine beeindruckende Wolkenwalze über den Hauptkamm der Australischen Alpen ziehen.

Beeindruckend walzt sich der Nebel über den Hauptkamm der Australischen Alpen.

  • Bright ist ein quirliges Urlauberstädtchen mit zahlreichen Restaurants und Passagen zum Bummeln. Rund um den Ort gibt es einige Weinkellereien und eine Emufarm.
  • Unbedingt empfohlen sei ein Abstecher zum Mt. Buffalo Nationalpark. Nicht weit vom Eingang entfernt liegen die beiden Wasserfälle Lady Bath und Eurobin. (Achtung! Zum Upper Eurobin Fall sind über 500 Stufen hinauf und wieder hinabzusteigen.) Im Gebiet um den Lake Catani kann man fantastisch wandern.
  • Von Bright gelangt man durch die netten Orte Myrtleford und Beechworth in die schöne Stadt Albury. In dieser Gegend gibt es einige schöne Railtrails, ehemalige Bahnlinien, die als Radwege umgebaut wurden.
  • Von Albury kann man wiederum über den Hume Highway M31 schnell nach Sydney fahren.
  • Eine weitere recht reizvolle Variante führt westlich der M31 am Rande des Outbacks entlang. Hier fährt man über die A41 durch die hübschen Städte Wagga Wagga, Cowra und Bathurst und weiter mitten durch die Blue Mountains nach Sydney hinein. Die Strecke zwischen Katoomba und Blackheath ist an Wochenenden, Ferien und Feiertagen oft hoffnungslos verstopft. Nicht versäumen sollte man bei dieser Variante einen Besuch der Höhlen von Jenolan, eines der weltgrößten natürlichen Gangsysteme sowie einen Abstecher zum Wollemi – Nationalpark in das bizarre Wolgan Valley.
  • Entscheidet man sich für die Route von Bright zum Mount Kosciuszko Nationalpark, schraubt sich die kurvenreiche C536 auf den 750 Meter hoch gelegenen Tawonga Pass, um von dort genau so kurvenreich nach Mont Beauty wieder abzufallen. Von hier benutzt man die C531 bis zur B400, dem Murray Valley Highway. Achtung, in Mongans Bridge empfiehlt es sich, trotz geringem Umweges über Kiewa auf der C531 zu bleiben. Die von einigen Navis vorgeschlagene kürzere Strecke ist von schlechter Qualität und dauert in jedem Fall länger.
  • Einige Kilometer hinter Corryong folgt man der B400 nach rechts und passiert wenig später den Murray River. Der Fluss markiert gleichzeitig die Staatengrenze zwischen Victoria und New South Wales. Quarantänekontrollen sind hier nicht zu befürchten.
  • In Khancoban muss der Eintritt in den Mount Kosciuszko Nationalpark entrichtet werden. Das Besucherzentrum befindet sich am Ortsaugang auf der linken Seite, hat allerdings nur bis 17 Uhr geöffnet. Passiert man das Städtchen später, sollte man die Gebühr sofort am nächsten Tag im Informationszentrum von Thredbo bezahlen. Im Nationalpark finden Kontrollen statt.
  • Einige Kilometer hinter Khancoban hat man am Aussichtspunkt Murray 1 Power Station einen beeindruckenden Blick auf eines der größten Australischen Wasserkraftwerke. Es gehört zu einem umfangreichen Kraftwerksverbund, von dem Australien einen großen Teil seiner Elektroenergie bezieht.
  • Am Alpine Way gibt es vor Thredbo einige schöne Übernachtungsplätze für Camper, so zum Beispiel im Geehi Campground oder Tom Groggin Campground. Hier nimmt man seine Mahlzeiten gemeinsam mit den Kängurus ein.
  • Die 13 Kilometer – Wanderung (Hin- und Rückweg) zum Mount Kosciuszko, dem höchsten Berg Australiens klingt zunächst viel, ist aber einfach. Benutzt man von Thredbo nicht den Sessellift, kommen nochmals 6 Kilometer Wegstrecke und 500 Meter Anstieg hinzu. Dann wird`s wirklich anstrengend.
  • In Jindabyne fährt man um einen riesigen Stausee. Im Rahmen von Australiens Wasserprojekt zur Stromerzeugung wurde hier der Snowy River angestaut.

In vielen Orten findet man gut erhaltene Gebäude aus längst vergangener Zeit.

  • Einige Kilometer weiter muss man im geschäftigen Städtchen Cooma entscheiden, ob man über die Hauptstadt Canberra nach Sydney fährt oder über Bega zur Küste zurückkehrt.
  • Canberra kommt unspektakulär daher, wir haben noch nie eine so verschlafene Hauptstadt gesehen, wie die von Australien.
  • Auf der Streckenvariante über die B72 von Cooma nach Bega stürzt die Straße nach der halben Distanz von der Great Dividing Range spektakulär aus rund 900 Metern Höhe auf fast Meeresspiegelniveau hinunter.
  • In Bega lohnt der Besuch der Käserei.
  • Während der Princes Highway (A1) häufig im Hinterland verläuft, sind die Küstenorte über mehrere Touristenrouten erreichbar. Eine schöne Strecke führt zum Beispiel von Bega über Tathra entlang der Küste nach Norden.
  • Die Nationalparks entlang des Princes Highway sind an dieser Stelle für Aktivitäten kaum erschlossen. Interessant ist es, per Boot die zahlreichen Buchten und Fjorde zu erkunden, so zum Beispiel in Narooma und in Batemans Bay.
  • Von Batemans Bay gelangt man über die B52 nochmal gut nach Canberra. Wer es sich dort noch überlegen will, die Hauptstadt zu besuchen, ist in zwei Stunden auf abwechslungsreicher Strecke am Ziel.
  • Weiter entlang der Küste sollte man für die Ortsdurchfahrten von Nowra und Wollongong genügend Zeit einplanen. Hier steht Ampel an Ampel, und nicht selten kommt es zu Staus.
  • Eine schöne Alternative, nach Sydney hineinzufahren, führt von Nowra über die B73 durch das Kangaroo Valley. Imposant schraubt sich die Straße rund 700 Höhenmeter zum Cambewarra Mountain Lookout hinauf. Die Zufahrt zum Aussichtpunkt ist sehr eng. Belohnt wird man oben mit einer gemütlichen Gaststätte und einem grandiosen Blick über die Küste. Im Kangaroo River selbst kann man schöne Kanutouren unternehmen. Folgt man der B73 weiter, sollte ein Stopp am Fitzroy Wasserfall eingeplant werden, der beeindruckend in eine Schlucht rauscht.
  • Wählt man die Route von Nowra weiter über den Princes Motorway, lohnt kurz hinter Wollongong ein Stopp am Bulli Lookout. Der ist nicht ganz einfach zu finden, zumal einer der Aussichtspunkte geschlossen ist. Am besten man folgt den Wegweisern zur B65 und den Infoschildern. An der Aussichtsterrasse gibt es ein Informationszentrum, eine Gaststätte und einen Eisladen mit leckeren Eissorten. Bei einem Kaffee kann man den fantastischen Blick über die Küste genießen.
  • Folgt man vom Bulli Lookout der B65 hinunter ins Tal, gelangt man nach rund 4 Kilometern zu einer Kreuzung. Biegt man hier nach links ab, erreicht nach weiteren 10 Kilometern die berühmte Sea Cliff Bridge. Das rund 600 Meter lange Bauwerk führt atemberaubend über eine kleine Meeresbucht. Achtung, an der Brücke direkt gibt es keine Parkplätze. Eine gute Parkmöglichkeit befindet sich von Süden kommend ca. 300 Meter vor dem Bauwerk.

die Sea Cliff Bridge, im Hintergrund der Royal Nationalpark vor den Toren von Sydney

  • Nach der Passage der Sea Cliff Brücke führt die weitere Strecke steil bergauf zum Royal Nationalpark. Das Gebiet ist von zahlreichen Wanderwegen durchzogen, entsprechend herrscht an Wochenenden, Sonn- und Feiertage Hochbetrieb. Wer den Nationalpark nicht durchfahren möchte kann, aus südlicher Richtung kommend, rund 5 Kilometer hinter der Sea Cliff Bridge nochmal nach links zum Princes Motorway ausweichen. Aus Richtung Sydney gibt es eine komfortable S-Bahn-Verbindung zu dem attraktiven Nationalpark.
  • Abschließend noch ein Hinweis zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Sydney und Melbourne: Für die Fahrten mit Bus, Bahn und in Sydney auch mit dem Schiff benötigt man jeweils eine Chipkarte. Während die Myki Card in Melbourne ein geringes Entgelt kostet, ist die Opal Card in Sydney kostenfrei. Allerdings kann man die Opal-Card nur in 10 $ – Schritten aufladen, in Melbourne ist jeder Aufladebetrag möglich. Erwerben und aufladen kann man die Myki – Karten in allen 7/11-Geschäften von Melbourne. Zum Teil bieten auch Hotels und Campingplätze die Karten an. In Sydney gibt es die Fahrausweise in Schreibwaren – und Tabakläden. An den Nachladeautomaten zum Beispiel auf Bahnhöfen oder an Schiffsquays können auch Einzelfahrscheine erworben werden. Die sind jedoch teurer, als wenn man mit der Opal Card bezahlt.
    Die Gestaltung der Fahrpreise erschloss sich uns in beiden Städten auch nach jeweils drei Wochen Aufenthalt nur teilweise. So sind die Entgelte von der Strecke, dem Verkehrsmittel und der Tageszeit, abhängig. Ähnlich einer Tagesfahrkarte ist in beiden Städten die tägliche Summe gedeckelt. Gut in Sydney: Hier kann man sonntags für einen sehr geringen Betrag ganztägig jedes öffentliche Verkehrsmittel benutzen.
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