Albanien, Teil 2

Lake Shkodra Resort mutet südländisch an. Im Hintergrund das Ufer von Monte Negro

Shkodra und eine missglückte Bergfahrt

Am Abend fuhren wir über die  albanische Grenze. Die Abfertigung ging zügig und entgegen allen Unkenrufen war die Straße auch nach der Grenze noch ordentlich geteert. Von den Minaretten in den kleinen Dörfern begleiteten uns die Rufe der Muezzin. Die wenigen Kilometer bis Shkodra waren schnell unter die Räder genommen; umso länger dauerte die Passage durch die Stadt selbst. Bis zum Campingplatz mussten wir den Ort einmal durchqueren. Im Straßenverkehr schienen keine Regeln zu gelten – jeder machte was er wollte. So kamen uns auf einer vierspurigen Schnellstraße Eselfuhrwerke, Radfahrer und Fußgänger entgegen, wohlbemerkt auf unserer Fahrspur. Kreisverkehre dienen den Albanern häufig dazu, den kürzesten Weg zur Ausfahrt zu nehmen, was nicht unbedingt der sicherste ist. Und da man im Kreisverkehr etwas langsamer fahren muss, kann man ja dort auch einen LKW abstellen und Melonen verkaufen…

Am Weg stehen immer wieder Gotteshäuser verschiedener Religionen.

Zu allem Überfluss fiel zwischen den Häusern von Shkodra auch noch das das GPS-Signal aus, sodass wir uns nach gutem Gefühl durch das vermeintliche Chaos kämpfen mussten. Um es vorweg zu nehmen – an die Verkehrsverhältnisse in Albanien konnte man sich mit der Zeit etwas gewöhnen. Lediglich die Passage von Tirana ließ uns früher erlebte Touren durch italienische Großstädte wie Spazierfahrten vorkommen.

Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir das  Camp Lake Shkodra Ressort. Hinter dem schweren Eisentor empfing uns eine Oase der Ruhe und Ausgeglichenheit, was nach der anstrengenden Fahrt sehr wohltat. Wir stärken uns zunächst im Restaurant bei heimischer Hausmannskost und einem frischem Glas albanischen Bieres. Derweil gibt uns Niko eine kurze Einführung in die albanische Lebensart. Der Ressortchef ist Engländer, sodass die Verständigung kein Problem ist. Niko hat sein Haus in Großbritanien verkauft  und betreibt nunmehr das Ressort am Ufer des Shkodrasees. Und Niko hat gute Beziehungen zu den Einheimischen: Wird etwas gebraucht, so ist es Augenblicke später einfach da.

noch weit weg - die Albanischen Alpen

Im Ressort hängt eine große Landkarte von Albanien, auf der die Befahrbarkeit der Straßen mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet ist. Wir wählen für den nächsten Tag gleich einen roten Fahrweg nach Theth in die albanischen Alpen. Das Bergdorf liegt etwa 70 Kilometer von Shkodra entfernt und wir planten mit unserem Geländewagen  für die schlechte Strecke mal drei Stunden ein. Niko lächelt wissend, als wir uns gegen 11 Uhr auf den Weg machten… Die ersten 40 Kilometer waren schon nach einer Stunde geschafft – die Straße war bestens asphaltiert. Für die nächsten 6 Kilometer brauchten wir weitere zwei Stunden, und bis wir auf der grottenschlechten Piste eine Möglichkeit zum Umdrehen fanden verging eine weitere halbe Stunde. Wir brachen das Unterfangen ab. Die Sonne stand schon tief, als wir in den Fluten des Lake Shkodra die Wunden lecken. Beim Abendessen im Restaurant machte das Abenteuer die Runde und Niko telefonierte mit Agim. Der junge Albaner besitze einen Kleinbus und er hätte Erfahrung mit der Strecke nach Theth… Lassen wir uns überraschen.

Weitere Informationen:

www.albanien.ch/albinfo/index.php/Orte/Shkodra
www.lakeshkodraresort.com

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