Abradeln

In den letzten Jahren ist es zu einer schönen Tradition geworden, am 3. Oktober auf der Zeitzer Weinmeile durch das Elstertal die Fahrradsaison zu beschließen. Da wir einige Zeit nicht an diesem Vergnügen teilhaben konnten, freuten wir uns in diesem Jahr umso mehr auf das Ereignis… das natürlich Corona bedingt abgesagt wurde. Das hinderte jedoch einige Locations nicht daran, ihr eigenes Event auf die Beine zu stellen. Da offiziell nichts ausgeschildert war, verließen wir uns auf Insidertipps. So lagen die schönsten Orte diesmal abseits der sonst üblichen Route. Ein Abstecher führte uns nach Göbitz. Der kleine Ort in der Elsteraus liegt nördlich von Zeitz und hat gefühlt mehr Biergärten als Häuser zu bieten. In gleich zwei Höfen konnten wir hier das Weinfest genießen. Bis zur Dämmerung spielte Livemusik, sodass wir es bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht mehr mit dem Rad nach Hause schafften. Gut dass es in der Nähe einen Bahnhof gab und uns der Zug sicher nach Leipzig brachte.

Ende Oktober nutzten wir die letzten wärmenden Strahlen für eine Radtour durch das Saaletal. Da jede Menge andere Leute auf die Idee kamen, in Naumburg zu starten und die Saale abwärts zu radeln, schauten wir uns bald nach Alternativen zum Flussradweg um. So bogen wir bald auf den nicht so stark befahrenen westlichen Uferweg entlang der Saale ab. Ein steiler Anstieg führte uns hinauf zur Burg Goseck. Neben einem fantastischen Blick über das Saaletal ist der Ort vor allen wegen seines Sonnenobservatoriums bekannt. Ein paar Kilometer weiter lädt kurz vor Weißenfels der Saalefischer zur Rast ein. Wer möchte, kann hier seinen Fisch selbst fangen. Da wir aber bis Leipzig noch einige Kilometer Radstrecke vor uns hatten, griffen wir lieber auf den frischen Räucherfisch und ein kühles Getränk zurück. Die Stadt Weißenfels selbst gibt sich Mühe, den Spagat zwischen einer alten Industriestadt und neuen kulturell-touristischen Angeboten zu meistern.
Nach dem Ort schlängelt sich die Strecke hinaus aus dem Saaletal bis nach Lützen. Von der „Bergetappe“ erholten wir uns beim Bäcker am Markt. Von hier schob uns ein ordentlicher Rückenwind über eine ehemalige Bahntrasse nach Hause. Nach einem kurzen Boxenstopp am Kulkwitzer See tauchten wir wieder in die Großstadt ein.
Hier wartet der Rohbau unseres neuen Häuschens, der uns über die nächsten Monate beschäftigen wird. Nicht so schlimm, denn Reisen ist in diesen Zeiten eh schwierig.

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