Ab in die Wüste

Koroo – Halbwüste

Wir saßen fest in Knysna. Der Grund war nicht etwa eine Autopanne, sondern wir haben Wäsche gewaschen. Das ließ sich recht einfach an: Betten abziehen, Wäsche zusammenpacken und in einer Wäscherei abgeben. Nach einem Stadtbummel und einer Tasse Kaffee bekamen wir die Wäsche schrankfertig zurück. Die war zwar nicht ganz so sauber wie zu Hause aber immerhin… Nur wollten wir unsere empfindlichen Sachen nicht in den Trockner geben, und genau hier setzte das Problem an: Die Sachen trockneten auch nicht auf natürliche Weise, da es ununterbrochen schüttete.

Nach einer Woche Aufenthalt verlassen wir Knysna nun wieder. Wir werden die roten und gelben Canna-Pflanzen neben unserem Camp vermissen, wo sich jeden Morgen die Kolibris tummelten. Es tat gut, einen Gang zurück zu schrauben und die Eindrücke setzen zu lassen. Auch mussten einige „Altlasten“ von zu Hause erledigt werden.

Ab in die Wüste

Wir drehen unsere Nase nach Norden, hinein ins Land. Bei der Überquerung des Küstengebirges fahren wir durch dichten Nebel. Wir passieren Oudtshoorn, die Straußenhauptstadt des Landes und rasten an einer Farm. Hier könnte man auf den Tieren reiten, einzig der Griff zum Festhalten lässt den Strauß bald röcheln, da er keine Luft mehr bekommt… Wir überlassen das den Profis und fahren weiter. Die über 2000 Meter hohe Bergkette der Swartberg Mountains bildet eine Wetterscheide. Wir queren das Gebirge durch eine malerische Schlucht, an deren Nordausgang uns strahlender Sonnenschein und Temperaturen von 34 Grad erwarten. Willkommen in der Karoo, der größten Halbwüste Südafrikas. Sie nimmt fast ein Drittel des Landes ein. Bis Beaufort West fahren wir durch eine Hochebene, die mit vertrockneten graubraunen Pflanzen übersät ist. Ab und zu huscht ein grüner Farbtupfer vorüber, kleine Sträucher an einer Wasserstelle. Die Straße führt schnurgerade. Man könnte meinen, schon Stunden vorher den zu entdecken, der auf der anderen Straßenseite entgegen kommt.

Ab in die Wüste

Nach einer „Wartenacht“ in Beaufort West quartieren wir uns im Karoo-Nationalpark ein. Der Campingplatz ist klein und war am Tage unserer Ankunft ausgebucht.
Wir setzen die Wohnkabine ab und begeben uns auf eine erste Erkundungstour. Erstaunlich, was für Tiere trotz brütender Mittagshitze unterwegs sind. So scheinen die Zebras und Antilopen keine Rast zu kennen. Hektisch rennen einige Straußenvögel vor unserem Wagen und laufen ob der ebenen Straße zur Höchstform auf. Überholen sinnlos! Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns eine Nachtsafari. Da die Veranstaltung erst nach Einbruch der Dunkelheit losgeht, sind wir skeptisch, aber John und sein Beifahrer sind Profis. Die Stellen, wo sich die Tiere in der Dunkelheit aufhalten, sind den Jungs bekannt. Während einer den Geländewagen steuert, hält der Zweite den Suchscheinwerfer. Was wir zu sehen bekommen, ist überwältigend. Als erstes kreuzt eine Puffotter, die wohl giftigste Schlange Südafrikas, unseren Weg. Anschließend beobachten wir viele der im Park vorkommenden Tiere, mal friedlich kauend, mal auf der Flucht – eine völlig neue Erfahrung im Dunkeln.

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