Strecke: Mbabane – Ladysmith – Durban – Port Stepstone – Elliot – Queenstown – Cradock – Port Elizabeth
Streckenlänge: ca. 1650 km
Hinweise:
- Der Gedanke, die Tour so zu wählen, kam uns während der Fahrt, als immer neue Meldungen über die Abfahrt unseres Schiffes nach Australien eingingen.
- Anstelle der mautpflichtigen N3 kann man die fast parallellaufende R103 benutzen. Die Route führt durch die Midland Meander, ein landschaftlich sehr schönes Gebiet. Das bedeutet allerdings auch: Viele Kurven, Berg und Tal, man kommt nur langsam vorwärts.
- Ein absolutes Muss an der Strecke ist ein Denkmal westlich von Howick, wo Nelson Mandela 1962 verhaftet wurde. Es liegt direkt an der R103.
- Auf der N3 ist zwischen Pietermaritzburg und Durban viel Verkehr. Auf der bergigen Strecke sind viele langsame LKW unterwegs.
- Zwischen Durban und Port Stepstone hatten wir auf der R102 Verhältnisse wie an der italienischen Riviera erwartet. Einige Kilometer nach der Großstadt wird es jedoch ruhig und beschaulich. Die Küstenstraße kann durchaus entspannt befahren werden und lädt in einem der Restaurants am Wegrand zum Lunchen ein.
- Etwa 20 Kilometer hinter Port Stepstone zweigt von der N2 rechts eine Straße zum Oribi Gorge Hotel ab. Wer Zeit hat, sollte den kleinen Umweg über die sehenswerte Oribi – Schlucht wählen. Das Strässlein führt später wieder zur N2 zurück, ist jedoch nicht für LKW geeignet.
- Zwischen Oribi und Butterworth gibt es entlang der N2 über 400 Kilometer keinen nennenswerten Übernachtungsplatz. Einige Reisende berichteten, in der Polizeistation von Mthatha übernachtet zu haben. Besser ist, ab Kokstad die R56 zu benutzen. Vor etwa zwei Jahren hatte uns ein Einheimischer empfohlen, die N2 über Mthatha zu meiden. Wir dachten, dass mit etwas Afrikaerfahrung auch diese Strecke machbar sein sollte. Am Abzweig Tsolo (GPS S31 19.348, E28 48.341) gaben wir entnervt auf und fuhren über die R396 nach Maclear/Elliot. Übernachten kann man hier auf der Tortoni-Farm bei Maclear (siehe Südafrika-Statistik 19) oder am Thompson Dam bei Elliot.
- Wiederum Einheimische rieten uns, nicht über East London nach Port Elizabeth zu fahren. Die Strecke über Queenstown – Cradock sei zwar länger, aber wesentlich schneller und angenehmer zu befahren. Da wir keine Zeit mehr hatten, befolgten wir den Rat und fuhren entspannt bis PE.
Übernachtungen:
Mahawane Country Resort, Volksrust, 27°20.282’S, 29°54.207’E, 120 ZAR
Toiletten/Duschen: ja
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: teilweise
Bademöglichkeit: ja
Restaurant: nein
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Volksrust ca. 2 km
Bemerkungen: Viele Anstriche oben sind mit „ja“ beantwortet, wobei wir unsere Zweifel haben, ob das so ist: Das Trinkwasser kam braun aus der Leitung, sicher deshalb, weil ewig keiner den Wasserhahn aufgedreht hatte. Eine Bademöglichkeit besteht im Stausee, aber selbst bei der größten Hitze wären wir nicht in die Brühe gegangen. In den Duschen weist ein Schild darauf hin, dass man diese, vom See kommend, nicht benutzen darf. Die Verschmutzungsgefahr sei zu groß.
Bei unserer Ankunft glaubte uns der Diensthabende vom Campingplatz nicht, dass wir dort campen wollten. Ungläubig zog er los und holte von weither einen Quittungsblock, kassierte und holte von genauso weither das Wechselgeld. Noch ein drittes Mal musste er weit laufen, um uns die Schlüssel für den Sanitärtrakt zu bringen. Sauber waren die Anlagen nicht unbedingt, aber was will man bei dem Preis erwarten. Unterdessen konnten wir es kaum erwarten, weiter zu kommen.
Internet: http://www.mahawane.co.za, wobei der Campingplatz dort nicht erwähnt ist.
Midmar Resort, Howick, 29°29.473’S, 30°11.644’E, 390 ZAR
Toiletten/Duschen: ja
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: teilweise
Bademöglichkeit: im Stausee
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Howick ca. 5 km
Bemerkungen: Eigentlich wollten wir in The Knoll Guest Farm and Backpackers, (GPS 29.57987S, 30.27803E) übernachten, zumal es dort in der Nähe auch einige Wanderwege geben sollte. Die Farm haben wir gefunden, auf dem kleinen Platz, der vermutlich zum Campen benutzt werden kann, fand eine Riesenparty statt und von Wandern wusste niemand etwas. So fuhren wir kurzerhand einige Kilometer ins Midmar Resort zurück, wo es gleich drei Camps geben sollte. Das Eine, auf dem wir im Halbdunklen einparkten, reichte uns. Die Stellplätze sind über dem Stausee terrassenförmig auf einer Wiese angeordnet. Sanitärhäuschen gab es so viele, dass jeder von den wenigen Besuchern seine eigene Dusche und Toilette hatte. Schnappatmung bekamen wir beim Bezahlen am nächsten Morgen: Der durchschnittlich ausgestattete Campingplatz entpuppte sich als einer der Teuersten, die wir in Südafrika besucht hatten. Der Grund hierfür war, dass wir einmal mehr in der Hochsaison reisten. Immerhin waren mit uns noch zwei andere Camper auf dem Platz anwesend. Und die vier(!) Diensthabenden in der Rezeption müssen ja auch von irgendetwas bezahlt werden…
http://www.kznwildlife.com/accomodation/resorts/midmar.html
Lalanathi Caravan & Camping Park, 30°39.118’S, 30°31.366’E, 280 ZAR
Toiletten/Duschen: ja
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: teilweise
Bademöglichkeit: nein
Restaurant: nein
Verkaufsstelle am Platz: Getränke in der Rezeption
Entfernung zum nächsten Ort: Port Stepstone ca. 10 km
Bemerkungen: Gleich mehrere Campingplätze liegen nördlich von Port Stepstone und wir hatten schon Bange, unterzukommen, da mit den Schulferien auch Hochsaison war. Ursprünglich wollten wir im Umtentweni Restcamp (30°42,329’S, 30°28,775’E, ZAR 280, nicht für große Fahrzeuge!) übernachten. Dort sollte man Kajaks mieten können, um einen kleinen Flusslauf hinauf zu paddeln. Als wir statt der Boote nur einen Haufen Plastikschrott vorfanden und die Dauerbeschallung gegenüber nicht aufhörte, wechselten wir kurzerhand den Platz. Es war eine gute Wahl. Den Besucher erwarten gepflegte Wiesenstellplätze und saubere sanitäre Anlagen. Die Eigentümer sind ständig präsent und kümmern sich. Über einen kleinen Hinterausgang gelangt man durch den Küstenwald zum Strand. Hier hatten wir die Idee, einen Spaziergang zum etwa einen Kilometer entfernten Banana Beach Holiday Resort zu machen, um einen gemütlichen Absacker zu nehmen. Alles was wir dort vorfanden war ein völlig überfüllter Campingplatz und verwahrloste Anlagen. Nun wussten wir wenigstens, wo die Massen in der Hochsaison übernachten.
http://www.lalanathi.caravanparks.co.za
Oribi Gorge Nature Reserve Restcamp, 30°43,918’S, 30°16,401’E, 220 ZAR
Toiletten/Duschen: ja
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: ja
Bademöglichkeit: nein
Restaurant: nein
Verkaufsstelle am Platz: Getränke an der Rezeption
Entfernung zum nächsten Ort: Port Stepstone ca. 20 km
Bemerkungen: Nachdem wir zweimal mit unseren geplanten Aktivitäten gescheitert waren, sollte es im Gebiet der Oribi-Schlucht endlich klappen. Etliche Wanderwege durchziehen die beeindruckende Landschaft. Der zum Naturpark gehörende Campingplatz ist klein aber fein. Lediglich vier Stellplätze liegen auf einer Wiese am Ende der Oribi Schlucht. Größere Fahrzeuge werden mit der Einfahrt Mühe haben, wie überhaupt auch mit der schmalen Straße durch die Schlucht. Im Camp ist man um Sauberkeit der Anlagen und um Auskünfte zu den Aktivitäten sehr bemüht, es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Schade dass wir nicht mehr Zeit hatten.
http://www.kznparks.com/accommodation/oribi_gorge_kwazulunatal.aspx
Thompson Dam Restcamp, Elliot, 31°18,935’S, 27°52,157’E
Toiletten/Duschen: nein
Trinkwasser: nein
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: teilweise
Bademöglichkeit: nein
Restaurant: nein
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Elliot ca. 2 km
Bemerkungen: Nachdem wir die holprige Straße von Elliot passiert und eine Furt durchquert hatten, standen wir vor einem verschlossenen Tor mit einem Schild, auf dem eine Telefonnummer notiert war. Es würde bald jemand kommen und uns zum Campingplatz hereinlassen, meinte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Schließlich kam Ben – von innen. Wir verständigten uns kurz, ob wir gerade miteinander telefoniert hätten. Ben verneinte, meinte aber, dass der Wachmann jeden Moment kommen würde. Der kam auch, und so diskutierten wir zu dritt, wie das mit unserer Anreise und Abreise gehen könnte. Auf Gäste war das Camp nämlich nicht wirklich eingerichtet. Der Wachmann beendet früh um sechs seine Schicht und würde wieder abschließen. Ben meinte locker, dass er gegen halb neun käme und das Tor für uns nochmal aufschließen würde. So viele Umstände für nichts: Der Campingplatz ist völlig verwahrlost. Aus einigen Türen des verschlossenen Sanitärgebäudes dringt Wasser, was darauf schließen lässt, dass die Anlagen völlig verschlissen sind. Einzig die Stromanschlüsse an den Stellflächen funktionieren noch, schließlich brennt in der Nacht auch Licht auf dem Gelände…
Was hier bewacht wird, erschloss sich uns in keiner Weise. Statt in der Nacht jemanden hinzusetzen sollte der Eigentümer seine Mittel dafür verwenden, Gäste zu empfangen.
Kurzum – Ben kam pünktlich und gab uns noch einige Ratschläge für die weitere Strecke. Und für alle diejenigen, bei denen Ben nicht gerade zufällig vorbeikommt: Vor den Toren des Camps findet man eine wunderbare Stellfläche.
Pine Lodge Resort, Port Elizabeth, 34°00.582’S, 25°41.290’E, 250 ZAR
Toiletten/Duschen: ja
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: teilweise
Bademöglichkeit: ja
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: ja
Entfernung zum nächsten Ort: Port Elizabeth ca. 4 km
Bemerkungen: In Port Elizabeth suchten wir einen Campingplatz, auf dem wir unser Wohnmobil für die Verschiffung vorbereiten konnten. Dazu gehörten neben der Reinigung auch einige Erledigungen in der Stadt, wie zum Beispiel Werkstatttermine. Für alle diese Dinge ist der Campingplatz vom Pine Lodge Resort recht gut geeignet, auch wenn er einige Kilometer außerhalb der Großstadt liegt. Die Stellflächen sind teilweise gepflastert, sodass man gut seine Sachen ausräumen und saubermachen kann. An vielen Stellplätzen finden sich Wasseranschlüsse, die bei der Reinigung kurze Wege versprechen. Leider agiert das Personal der Einrichtung recht oberflächlich. Das beginnt bei der Reinigung der Sanitäranlagen und zieht sich über die Instandhaltung des Camps bis hin zur Bedienung der Wassersprenger. Hier setzte man eines Tages unseren Stellplatz komplett unter Wasser. Es scheint, als hat auch das Pine Lodge Resort seine besten Zeiten schon hinter sich. Sehr zu empfehlen ist dagegen das Restaurant: Es gibt gutes, preiswertes Essen, eine große Getränkeauswahl und eine flotte Bedienung.
http://pinelodge.co.za
Kurz vor der Abgabe unseres Wohnmobils zogen wir ins Aberdour Guesthouse um. (Aberdour Cres No. 9, Port Elizabeth, GPS 35°58.606’S, 25°38.311’E, 550 ZAR für eine kleine Wohnung). Neil, der Besitzer, und seine beiden Mädels kümmern sich rührend um die Gäste. Als erste Amtshandlung ließ Neil einige Äste vom Baum in der Einfahrt absägen, damit wir mit dem Wohnmobil einfahren können. Die Gästezimmer sind sehr sauber, der Standard ist mit dem eines guten Hotels vergleichbar. Stadtzentrum, Einkaufsmöglichkeiten und die Gaststätten der Waterfront sind fußläufig erreichbar. Einziger Wermutstropfen ist, dass die Unterkunft recht nahe an der Einflugschneise des Flughafens liegt. Der Betrieb auf dem Airport hält sich jedoch in Grenzen. Ansonsten ist das Aberdour Guesthouse eine rundum empfehlenswerte Einrichtung.
http://www.pembba.co.za/listing/aberdour_guest_house, wobei die Kontaktdaten auf der Website nicht mehr aktuell sind. Kontakt auch über booking.com.
Die Preise für die Stellplätze sind jeweils für 2 Personen und das Fahrzeug pro Nacht in Südafrikanischen Rand angegeben. Der Umrechnungskurs lag im April 2017 bei etwa 1:14.
Hinweis zu den GPS-Daten: Die Zahlen repräsentieren meist nicht die Rezeptionen der Einrichtungen, wohl sind diese aber auf Grund der Beschilderungen in der Nähe leicht zu finden.