Im Land der Baobabs

einer der vielgepriesenen Aussichtspunkte

Steil führt der Pfad in die Felswand hinein. Schon von Weitem hatten wir die senkrecht aufragenden Klippen gesehen und uns gefragt, ob wir nicht doch lieber ein Seil mitnehmen sollten. Jonas im Camp meinte jedoch, dass sei nicht nötig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollten genügen. Nun arbeiten wir uns zwischen den Steinen bergauf, mit Wandern hat das Ganze nur noch wenig zu tun.
Nach einer Woche im Krügerpark wurden uns vom vielen Autofahren langsam die Beine schwer. So drehten wir in Punta Maria recht schnell zum Parkausgang ab. Man müsste sich mal wieder bewegen, so waren unsere Gedanken. Nun hängen wir in den Soutpansbergen und suchen zwei Aussichtspunkte, die nur kletternder Weise zu erreichen sind. Keuchend stehen wir auf dem ersten Plateau. Kuschlig ist es hier, denn der Stein hat etwa die Größe einer mittleren Tischplatte. Vor uns geht es einige hundert Meter in die Tiefe. Dass uns bei einem Sturz die Büsche am Hang auffangen könnten, tröstet nur wenig. Vorsichtig tasten wir uns zum zweiten Aussichtspunkt. Der ist nur unwesentlich größer als der Erste. Der Blick in die Bergwelt ist überwältigend und entschädigt für die Mühen.
Zurück im Camp suchen wir mit dem Fernglas die Felsen ab und entdecken schließlich die beiden Plattformen knapp unterhalb des Gipfelplateaus. Hätte uns das vorher jemand gezeigt…

Eben hatte Jörg noch gecheckt, ob wir an diesem Stein vorbeikommen

Unsere Reise führt weiter nach Norden. Baobabs von beeindruckender Größe säumen die Fahrstraße. Mehrere Reisende, die wir unterwegs getroffen hatten, empfahlen uns, den Mapungubwe-Nationalpark zu besuchen. Das Gelände liegt im Dreiländereck von Südafrika, Simbabwe und Botswana und gehört zum Weltnaturerbe. Der Park zeichnet sich durch einige prähistorische Funde und eine einzigartige Landschaft am Grenzfluss Limpopo aus. Wir wollen die Piste direkt am Fluss entlang nehmen. Ein dicker Stein liegt im Weg. Gerade so könnten wir daran vorbeifahren. Jörg steigt aus um zu schauen, ob noch mehr solcher Hindernisse zu umfahren sind. Er geht um eine Kurve und hört ein Rascheln im Baum. Nicht weiter schlimm, denkt er, gerade hatten zwei Paviane seinen Weg gekreuzt. Die sitzen jetzt sicher im Geäst und suchen nach etwas Nahrhaftem. Zwei Schritte weiter bemerkt Jörg eine große weiße Frucht zwischen den Zweigen. Sie erweist sich beim genauen Hinschauen als Stoßzahn. Perfekt getarnt rüsselt da gerade ein Elefant den Baum ab. Erschrocken geht Jörg einige Schritte zurück, um anschließend zum Auto zurück zu rennen. Auch der Elefant hat bemerkt, dass in seinem Revier etwas Ungewöhnliches war. Er lässt vom Baum ab, um nachzuschauen. Der Koloss läuft etwas gemächlicher als Jörg, braucht er doch ein paar Schritte weniger, um zu unserem Wagen zu gelangen. Wir lassen den Motor an und fahren langsam rückwärts bis zu einer geeigneten Wendestelle. Dort schauen wir uns nochmal um. Einen freundlichen Eindruck macht der Elefant nicht, offenbar haben wir ihn beim Lunch gestört. Wir sehen zu, dass wir davonkommen. Schon am Tag zuvor stand nicht weit von der Stelle eine Elefantenherde mitten auf dem Weg, sodass wir gezwungen waren umzukehren.

Der größte Bao, den wir je gesehen haben steht an der Straße nach Simbabwe.

Unterwegs hatten wir mit Tom und Eva, unseren Freunden aus Johannesburg, Kontakt aufgenommen. Wir wollen die Notreparatur unseres Autorahmens nochmal von Fachleuten überprüfen lassen. Tom meinte, es gäbe in Pretoria eine Werkstatt, die zu den besten in Südafrika zählen würde. Er kennt da jemanden. So machen wir uns zurück auf den Weg nach Johannesburg und sind sehr gespannt.

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