Grenzwertiges und nochmal Knysna

ein letzter Blick auf Kapstadt

Vor einer Woche haben wir uns von Kapstadt verabschiedet. Bloubergstrand lag am Weg. Von hier, nördlich der Metropole, hat man einen fantastischen Blick auf Tafelberg & Co. Wir saßen auf einer Sanddüne am Strand und haben die letzten Tage nochmal Revue passieren lassen. Nach einigen Fotos ging die Reise entlang der Route, die uns Peter empfohlen hatte. Für einen Kaffee rasteten wir in Paarl. Die hübsche Kleinstadt ist ein Zentrum des südafrikanischen Weinanbaus. Sie steht etwas im Schatten von Stellenbosch, aber auch von hier stammen viele gute Tropfen. So findet man zum Beispiel die Marke Nederburg in jedem gut sortierten Supermarkt in Deutschland. Von Paarl wurde uns die Strecke über den Bain’s Kloof nach Ceres empfohlen. Auf der Passhöhe ist ein wunderschöner Picknickplatz angelegt, der auch bei den Affen einen guten Ruf hat. Als wir die roten Hintern der Paviane im Gebüsch leuchten sahen, wussten wir: Fenster zu, Türen verriegeln, Aussicht genießen. Arglose Autofahrer gingen in anderer Reihenfolge vor: Aussteigen, Esstüte auf dem Tisch ablegen, Aussicht genießen. Letzteres währte keine 20 Sekunden und die Tüte hatte den Besitzer gewechselt. Während sich die Affen Pommes und Hühnerschenkel ins Maul stopften, versuchten die hungrigen Autofahrer durch Steinwürfe auf die Barbaren wieder an ihren Papierbeutel zu gelangen. No Chance.

Diesmal hat es nicht uns erwischt

Ceres ist ein schmuckloser Ort, in dem es am Dienstag nach Ostern nicht mal Diesel zu kaufen gab. Wir ergatterten an einer etwas abgelegenen Zapfstelle den Sprit zu einem horrenden Preis. Von nun an ging es über mehr oder minder gute Schotterpisten zum Fuß der Wolfsberg Cracks. Die Felsspitzen liegen in den Cederbergen und sind nur über Staubstraßen zu erreichen. Manchmal ächzte der Wagen bedenklich auf der Waschbrettpiste, sodass wir stellenweise mit nur 20 Stundenkilometern vorankamen. Die Freude war dann auch entsprechend groß, als wir nach einer Kaffeepause nochmal umkehren mussten. Wir hatten eine Tasche im Lokal vergessen und durften so den grottenschlechten Fahrweg insgesamt dreimal über uns und das Auto ergehen lassen.

Die Wanderung zu den Wolfsberg Cracks hat uns an Grenzen gebracht. Dabei waren die 600 zu bewältigenden Höhenmeter das kleinere Problem. Der Trail durch die Felsen erfordert ein gewisses Maß an Schlankheit und Beweglichkeit, beides Dinge, die uns in den letzten Jahren etwas abhandengekommen sind. Mit Hilfe von bergerfahrenen Zeitgenossen schafften wir es schließlich doch, uns auf dem Rücken liegend durch diverse Felsspalten zu hangeln und dunkle Kamine hinaufzuklettern. Am Ende taten uns Knochen weh, von denen wir vorher nicht wussten, dass wir sie überhaupt haben. Die Wanderschuhe waren wieder hinüber, aber wir waren stolz, genau wie Tina und Dieter, die wir auf der Wanderung getroffen haben. Die beiden führen ein kleines aber feines Gästehaus in Knysna und gönnten sich in den Cederbergen das erste Mal seit langer Zeit wieder einen Urlaub gemeinsam mit Tochter Melina. Beim Feierabendbierchen auf dem Campingplatz erfuhren wir übrigens auch, dass Knysna von der UNO in die Liste der 100 schönsten Orte der Welt aufgenommen wurde. Ist aber auch wirklich schön dort (www.panorama-lodge.com)…

einladende Badegumpen. Das Wasser ist allerdings saukalt

Völlig erschöpft lagen wir abends im Bett, als dieses Geräusch wieder da war. Seit wir die Schotterpisten gefahren sind, haben wir das Gefühl dass irgendwo Wasser im WoMo steht. Jedes Mal, wenn der Wagen etwas schaukelt, schwappt es deutlich hörbar. Am nächsten Tag verbrachten wir einige Zeit damit, unsere wasserführenden Teile im WoMo zu untersuchen: Kleider aus dem Schrank, Tank kontrollieren, Truhe ausräumen, um den Boiler und Wasserfilter zu checken. Es war nichts zu finden – alles trocken. Stunden später fiel uns ein, dass wir seit Kapstadt zwei Kanister, gefüllt mit Diesel, auf dem Dach mitführen. Und genau dieser Diesel schwappt in den Behältern, wenn sich der Wagen bewegt…

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