Die Landung in Deutschland verläuft weich. Als wir in Berlin aus dem Flugzeug steigen, weht uns ein eiskalter Wind um die Nase. Schnell kramen wir die Jacken aus dem Gepäck. Unsere Wintersachen finden wir einige Tage später im Lager, wo wir vor vier Jahren unser Hab und Gut abgestellt hatten.
Leipzig empfängt uns mit trübem Wetter, feiner Nieselregen bedeckt die Straßen. Selbst in der Mittagszeit schalten wir das Licht ein, da es draußen nicht richtig hell wird. Bei Babsi ist die erste Erkältung in vollem Gange.
Inzwischen haben wir eine kleine Wohnung bezogen. Die musste zunächst grundlegend renoviert werden, Kontakte aus alten Tagen ließen uns das in relativ kurzer Zeit erledigen. Als wir die verbliebenen Möbel aus dem Lager holten, stellten wir fest, dass es noch viel zu viele sind. Insbesondere die Dinge zu sichten, welche in schier unzähligen Kisten gelagert sind, wird für die nächsten Monate eine Herausforderung. Die Mitbewohner in unserem neuen zu Hause begrüßten uns nicht sehr überschwänglich. Einer meinte, dass der Möbelwagen seinen Parkplatz blockiere, und der andere gab uns zu verstehen, dass wir keine Zigarettenkippen über die Balkonbrüstung werfen sollen. Der Müll käme auf seiner Terrasse an. Netter Empfang, aber von den australischen Campingplätzen sind wir ja einiges gewöhnt.
Nun stehen zwar stehen die Möbel an ihrem Platz, ansonsten fehlt es aber an allem. Als Jörg eine Adventskerze anzünden möchte, muss er das Vorhaben in Ermangelung von Streichhölzern bis zum nächsten Einkauf verschieben. Unser kompletter Hausrat ist derzeit irgendwo zwischen Tokyo und dem Panamakanal unterwegs…
Zwischendurch besuchen wir den Leipziger Weihnachtsmarkt. Ob des Chaos in unserem neuen zu Hause will allerdings keine so rechte Stimmung aufkommen. Wir besorgen einige Utensilien zum Fest und verschwinden alsbald wieder in unserer Wohnung. Babsi baut fleißig weiter Möbel zusammen und Jörg kümmert sich um die schier unendlichen Besorgungen. Zwischendurch trällert immer mal wieder ein Weihnachtlied aus dem Internetradio. Allerdings nehmen wir uns die Zeit an eine schöne Tradition anzuknüpfen: Ein Besuch im weihnachtlich geschmückten Erzgebirge. Manu und Henrik, die uns in Australien besuchten, wohnen dort und laden uns zu einem „Verwöhnwochenende“ ein. Das nehmen wir gern an, zumal sich der Schwarzenberger Weihnachtsmarkt in winterlich weißer Pracht präsentiert.
Nach und nach treffen wir die Familie und Freunde wieder. Bei dem grauen Dezemberwetter freuen wir uns über den sehr warmen Empfang. Allerdings werden noch einige Monate ins Land gehen, bis wir alle, uns lieben Menschen wiedergesehen haben.
Kurz vor den Feiertagen wird der Telefonanschluss geschaltet und die Waschmaschine geht in Betrieb. Langsam sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Am Heiligen Abend bemerken wir, wie sehr wir schon wieder in der alten Welt eingerastet sind. Die Erinnerungen an das Weihnachtsfest im vergangenen Jahr bei Sydney sind verblasst. Jörg brennt darauf, seinen Arbeitsplatz einzurichten, um bei seinen Vorhaben für 2019 die Zeit unserer Reise wieder aufleben zu lassen. In diesem Sinne wünschen wir einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr.