Die letzten Dokumente sind hochgeladen, und die Website wird zum x-ten Mal geprüft. Immer wieder finden sich Probleme und Fehlerchen, die korrigiert werden müssen. Eigentlich sollte unser Wanderportal www.walk-and-travel.com schon vor einigen Wochen ans Netz gehen. Unermüdlich hat unser Freund Claudio an der Programmierung gearbeitet, während Jörg seine Beiträge zu den Wandertouren aufbereitete. Nun ist es endlich soweit. Der Schalter kann umgelegt werden. Mit zunächst zwanzig Wander- und Radtouren, vorwiegend aus Afrika und Australien geht das Portal an den Start. Dutzende Tourenbeschreibungen liegen noch in der Schublade. Damit wird das Angebot in den nächsten Wochen und Monaten ständig erweitert. An dieser Stelle möchten wir unserem Freund Claudio nochmal ganz herzlich für seine große Mühe danken und hoffen, dass die Website einigen Zuspruch findet.
Nach arbeitsreichen Wochen freut sich Jörg auf den Kindertag. So nennt er die Zeiten, an denen wir die Enkel treffen und einige schöne Stunden mit ihnen und unseren Kindern verbringen. Heute wollen wir die Enkel aus der Kita abholen. Die müssen sich jedoch lange gedulden. Während Jörg an einer Einmündung die Vorfahrt gewährt, ist der Lenker des Fahrzeugs hinter ihm schneller und landet im Hinterteil unseres Toyos. Zwar ist nicht viel passiert, der allfällige Austausch der Personalien nimmt jedoch einige Zeit in Anspruch, ebenso wie später der Kontakt zur Versicherung, die Fahrt zur Werkstatt und die Vorstellung beim Gutachter. So sind die Kinder diesmal fast die letzten, die aus der Kita abgeholt werden. Zur Entschädigung gibt es ein dickes Eis und eine Extrarunde auf dem Spielplatz.
Später freuen wir uns auf einen gemeinsamen Abend mit Freunden, als uns eine Nachricht aus Malawi hochschrecken lässt. Arnold, einer der beiden jungen Männer, die wir bei der Ausbildung unterstützen, hat sich eine akute Sepsis zugezogen. Den Informationen zufolge, die wir bekommen können, steht es nicht gut um den Jungen. In einer staatlichen Klinik konnte man ihm nicht helfen, da entsprechende Medikamente fehlen. Abhilfe könnte der Besuch einer Privatklinik schaffen, dafür hat die Familie jedoch kein Geld. Per Blitztransfer überweisen wir einen Betrag nach Malawi, damit sich Arnold in fachgerechte Behandlung begeben kann. Zu unserer Freude beteiligen sich die Freunde, mit denen wir uns am Abend treffen, an der Aktion. Nun bleibt zu hoffen, dass Arnold bald wieder auf den Beinen ist.
Als Jörg am nächsten Morgen seine Kreditkartenabrechnung studiert, fallen ihm fast die Augen auf den Tisch. Nicht nachvollziehbare Buchungen haben den Saldo ins Bodenlose stürzen lassen. Offensichtlich ist die Karte vorkurzem gehackt worden. Kartensperre, die Konversation mit der Bank und der Antrag auf Erstattung der Beträge nehmen erneut einige Zeit in Anspruch. Hinzu kommt eine Anzeige bei der Polizei, denn mit gesundem Menschenverstand lässt sich der Gang der Dinge einigermaßen nachvollziehen.
Willkommen im deutschen Alltag, könnte man meinen. Nun läuft sicherlich nicht jede Woche so turbulent ab, wie die letzte. Das Erstaunliche daran ist, dass wir während unserer vierjährigen Reise ständig mit Unglücksfällen und Kriminalität gerechnet haben. Als es uns schließlich dreimal mit Diebstählen traf, hatten wir die Sache durchaus gelassener gesehen. Hier allerdings betrachten wir es als außergewöhnlich. Es ist aber der ganz normale Lauf der Dinge, mit dem wir uns als „Welterfahrer“ auch zu Hause immer wieder neu arrangieren müssen.
Inzwischen haben wir eine positive Nachricht aus Malawi bekommen. Auf Grund unserer Spende konnte Arnold in einer Privatklinik behandelt werden und befindet sich nun auf dem Weg der Besserung.