Statistik Malawi, Teil 4

Strecke: Karonga – Mzuzu – Salima – Cape Maclear – Mulanje – Lilongwe – Chipata (Sambia)

Streckelänge: ca. 1500 km

Hinweise:

  • Die Straße zwischen dem tansanischen Grenzübergang und Karonga ist in äußerst schlechtem Zustand, ebenso die Strecke zwischen Mangochi und Zomba.
  • Im Vergleich zu unserer Reise im letzten Jahr hatten wir weit weniger Polizeikontrollen zu passieren. Die Beamten waren meist freundlich uns ließen uns nach etwas Smalltalk ziehen.
  • Google Maps lässt sich nur schwer austricksen. Wir haben von Blantyre nach Lilongwe konsequent die M1 über Ntcheu benutzt. Die Strecke ist kürzer und führt direkt an der mosambikanischen Grenze entlang. Leider lässt sich der Verlauf in Maps nicht ohne Weiteres darstellen.
  • Von Blantyre kommend weist das Navi den Weg zur Mabuya-Lodge in Lilongwe direkt durch die Stadt. Besser ist es, wenn man etwa 10 Kilometer vor dem Ziel in einem großen Kreisverkehr auf dem westlichen Bypass ausweicht und von dort die Mabuya-Lodge ansteuert.
  • Malawi leidet derzeit unter extremen Energiemangel. Der Wasserstand des Sees steht weit unter Normal, sodass die Turbinen im Shire River keine volle Leistung bringen können. Die Folge ist, dass in einigen Regionen bis zu 20 Stunden am Tag der Strom abgeschaltet ist

Übernachtungen:

Die meisten Übernachtungsplätze sind bereits in den Malawistatistiken 1 bis 3 beschrieben worden. An dieser Stelle fassen wir die Ausstattungsmerkmale nochmals zusammen, informieren über die aktuellen Preise und berichten über unsere neuesten Eindrücke.

Chitimba Lodge und Campsite, 10°35.125’S, 34°10.533’E, 11.200 MKW
Toiletten /Duschen: zu wenig Anlagen, nicht sehr sauber, nur kalte Duschen
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: möglich
Schatten: ja
Bademöglichkeit: im See
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Chitimba 1 km
Bemerkungen: Fährt man ins Chitimba Camp ein, denkt man die Zeit sei stehen geblieben. Eddi und Carmen empfingen uns herzlich, und wir rangierten auf der schattigen Wiese ein. Beim genauen Hinsehen hatte sich dann doch etwas geändert: In den neuen Duschen und Toiletten, im vergangenem Jahr rohbaufertig, sind nun die Sanitärgegenstände montiert. Weiter so – Vielleicht kommen wir in einigen Jahren mal wieder und dann fehlt nur noch der Wasseranschluss?
www.chitimba.com

Sunga Moyo

Sunga Moyo, 11°53.653’S, 34°10.049’E, 14.200 MKW
Toiletten /Duschen: ja, sehr sauber
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: ja
Bademöglichkeit: Pool und im See
Restaurant: nach Voranmeldung
Verkaufsstelle am Platz: Getränke
Entfernung zum nächsten Ort: Chintheche ca. 6 km
Bemerkungen: Sunga Moyo ist ohne Zweifel der für uns schönste Platz am malawischen Seeufer. Wie oft in diesem Land kommen die Angestellten so richtig in Schwung, wenn die Chefetage im Anmarsch ist, und das passiert hier zum Glück öfter mal.
www.sunga-moyo.com

Nkhotakota Pottery Lodge, 13°03’00.6″S 34°19’36.1″E, 14.400 MKW
Toiletten /Duschen: ja
Trinkwasser: nicht am Campingplatz
Strom am Stellplatz: ja
Bademöglichkeit: im See
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Nkhothakota ca. 15 km
Bemerkungen: Kommt man vom Campingplatz Sunga Moyo ist man in völlig ernüchtert, wenn man zu den kleinen, völlig verbauten Stellplätzen in Nkhotakota Pottery Lodge einbiegt. Waschmaschinen würde es hier geben, berichteten andere Reisende, über die Preise für einen Waschgang war man sich an der Rezeption nicht einig. Muss man auch nicht, denn die meiste Zeit unserer Anwesenheit war Stromsperre. Nach welchen Gesichtspunkten der Generator angeschaltet wurde, erschloss sich uns nicht. Einen festen Termin scheint es jedoch zu geben: Morgens acht Uhr werden die, zugegebenermaßen ordentlichen, Sanitäranlagen gereinigt. Ob zu diesem Zeitpunkt auch Wasser da ist, spielt wohl keine Rolle. Die vier Angestellten haben dann offenbar die Aufgabe, die Gäste schulterzuckend über den Sachverhalt zu informieren. Der vermüllte Strand tat sein Übriges. Ungewaschen und mit einem Sack voller Schmutzwäsche suchten wir schnell wieder das Weite. Am Camp muss halt etwas mehr getan werden als Computerspiele, wenn Gäste kommen.
www.nkhotakota-pottery-lodge.com/

Schöner Platz mit Mängeln im Management: Chembe Eagles Nest

Chembe Eagles Nest, 14°0.747’S, 34°51.037’E, 14.400 MKW
Toiletten /Duschen: ja
Trinkwasser: nein
Strom am Stellplatz: ja
Schatten: ja
Bademöglichkeit: im See
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Chembe ca. 2 km
Bemerkungen: Angenehm fiel uns in diesem Jahr auf, dass sich nicht Verkäufer aller Genre die Klinke in die Hand gaben. Wünsche können an der Rezeption geäußert werden, deren Erfüllung steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt. So orderten wir beispielsweise den Katamaran. Am Morgen des Events fragte uns der Chef der Einrichtung, ob der Segeltörn unbedingt an diesem Tag sein müsse. Weitere Beispiele ausgeprägten Missmanagements sind im Beitrag „Vom See zum Tee“ nachzulesen. Der Strand wird zwar regelmäßig glattgeharkt, jedoch scheut man sich offensichtlich, die Plastikabfälle in einer Wasserrinne quer über den Strand zu beseitigen; Bücken macht Arbeit. Auch ob des Schmutzes im Wasser wurde uns versichert, dass die Abfälle jeden zweiten Tag beräumt würden. In den fünf Tagen, die wir auf dem Platz zubrachten, wurde der Müll nicht einmal beseitigt; auch das macht Arbeit.
So relativierte sich der gute Eindruck, den wir letztes Jahr von der Einrichtung hatten, erheblich.
www.chembenest.com

Mulanje Golf Club: 16°2.007’S, 35°30.925’E, 10.000 MKW
Toiletten /Duschen: ja
Trinkwasser: ja
Strom am Stellplatz: ja, man bemüht sich mit einem langen Kabel
Schatten: wenig
Bademöglichkeit: nein
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Mulanje, ca. 2 km
Bemerkungen: Während man uns im letzten Jahr noch erklärte, dass der Pool, gerade repariert wird, hat sich ein Jahr später an dem Badebecken nichts getan. Im Gegenteil, der Verfall nimmt seinen rasanten Lauf. Ein Wasserhahn, der im vergangenen Jahr den Waschraum überschwemmte, war diesmal mit einer Folientüte umwickelt, dass man ihn nicht mehr betätigen konnte. Was die zehn Mitarbeiter, die sich jeden Morgen in das Anwesenheitsbuch eintragen, zu tun haben, erschloss sich uns nicht vollständig. Morgens wurde das Gelände geharkt, anschließend saß man bis zu acht Stunden unter einem schattigen Baum und schwatzte. Etwas bizarr wirkten die beiden Chefs, die jeden Morgen mit weißem Hemd und Schlips ankamen und auch kaum etwas zu tun hatten. Bei aller Kritik muss man jedoch sagen, dass sich das Team rührend um seine Gäste kümmert, auch wenn es nicht viele sind.
Die Einrichtung hat leider keine eigene Website.

Sand schleppen in der Pottery. In der Einrichtung wird unter anderem Keramik gebrannt.

Mabuya Lodge Lilongwe, 13°59’56.0″S, 33°45’34.0″E, 10.000 MKW
Toiletten /Duschen: ja
Trinkwasser: Brunnen
Strom am Stellplatz: ja, am Haupthaus
Schatten: ja
Bademöglichkeit: Pool, nicht sehr sauber
Restaurant: ja
Verkaufsstelle am Platz: nein
Entfernung zum nächsten Ort: Lilongwe Zentrum ca. 3 km
Bemerkungen: Im Mabuya hat sich nicht viel geändert. Hier trifft sich die Welt bei mehr oder weniger sinnreichen Gesprächen, oder um ins Land weiter zu reisen. Und da war doch noch eine Kleinigkeit: Die Duschzeit in den nicht sehr sauberen Anlagen ist neuerdings auf zwei Minuten begrenzt, aus Wassermangel, wie es heißt. Währenddessen wird das Gelände ordentlich mit dem Schlauch gewässert!?
www.mabuyacamp.com

Die Preise für die Stellplätze sind jeweils für 2 Personen und das Fahrzeug pro Nacht in Malawischen Kwacha angegeben. In den Einrichtungen wird der Übernachtungspreis ausschließlich in US$ ausgewiesen und entsprechend umgerechnet. Die Umrechnungsdifferenzen sind zum Teil nicht unerheblich Der Umrechnungskurs zum Euro lag im Oktober 2016 bei knapp 800 MKW für einen Euro.

Trinkwasser, wie wir es aus Europa kennen, gibt es in Afrika nur im Supermarkt in Flaschen zu kaufen. Bei entsprechender Aufbereitung und etwas Gewöhnung ist das Brunnenwasser der meisten Einrichtungen aber durchaus genießbar. Wir behandeln das Wasser mit einem WM aquatec–Silbernetz im Frischwassertank und einem Lilie-Biolith 97 – 0,5 µm – Filter. Außer, dass die Filterpatrone oft gewechselt werden muss, hatten wir mit Trinkwasser noch keine Probleme.

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