Urlaub spontan

Urlaub spontan

Vor uns auf dem Wohnzimmertisch liegen zwei Reiseführer: Einer beschreibt Wohnmobiltouren durch Südschweden, im anderen sind die schönsten Routen durch Slowenien nachzulesen. Auf Grund der instabilen Wetterlage können wir uns seit Tagen nicht entscheiden wohin der Urlaub in diesem Jahr gehen soll. Gleichermaßen kühl soll es überall werden, sodass für die Auswahl der zu packenden Sachen das Ziel keine Rolle spielt. Wieder und wieder studieren wir die Wetterkarten und Vorhersageberichte. In Skandinavien soll das Wetter insgesamt stabiler, sonniger werden, jedoch einen Tick kühler gegenüber dem Süden. Babsi packt ihre Daunenjacke ein, und Jörg bucht schnell noch eine Fähre über die Ostsee. Der Reiseführer von Schweden verschwindet im Wohnmobil, der andere im Arbeitszimmer.

Am Mittag brechen wir auf nach Rostock. Noch nicht richtig auf der Autobahn angekommen gibt es den ersten Stau. Wir wundern uns, dachten wir doch, dass am Himmelfahrtstag mehr Bier getrunken als Auto gefahren wird

Das Urlaubsfeeling täuscht: Wir haben ein Problem

Wir schlängeln uns an diversen Staus vorbei. Am frühen Abend finden wir einen schönen Übernachtungsplatz in der Nähe von Rostock. Die Sonne meint es gut mit uns und wir stellen zum Abendessen Tisch und Stühle vor unser Wohnmobil. Plötzlich verzieht Babsi das Gesicht. Der Gedanke, dass der Döner nicht schmeckt, liegt zwar nahe, die Ursache ihres Missmutes hat jedoch eine andere Ursache. Gebannt starrt nun auch Jörg auf den langen Riss am Hinterreifen des Wohnmobils Er könnte mit jeder Radumdrehung weiter aufreißen. So kommen wir auf keinen Fall nach Schweden.

Am Hinterrad ist der Reifen aufgerissen

Uns bleiben zwölf Stunden bis zur Abfahrt des Schiffes. Wir bocken das Auto auf und wollen das Ersatzrad aufziehen, als sich zwei Probleme offenbaren: Der Ersatzradhalter ist völlig festgegammelt und die Radmuttern vom Corpus delicti  lassen sich nicht lösen… Da waren wir in Afrika besser in Übung.

Schließlich hilft nur noch ein Anruf beim ADAC, und einige der Jungs haben offenbar nicht Männertag gefeiert, sondern anderen geholfen. Nach einer guten Stunde ist der Gelbe Engel vor Ort und löst scheinbar spielend die Radmuttern. Schnell ist das Ersatzrad aufgezogen und wir sind wieder fahrbereit, allerdings mit einem Ersatzreifen weniger.

No risc, no fun, am nächsten Morgen rollen wir zur Fähre nach Trelleborg. Zuvor hatte Jörg die anderen Reifen am Wohnmobil gründlich inspiziert, um sicher zu gehen, dass dort nicht ähnliche Unannehmlichkeiten auftauchen. Es scheint alles in Ordnung zu sein.

Glück gehabt!

Nach sechs  Stunden Kreuzfahrt und einem üppigen Frühstücksbuffet landen wir am frühen Nachmittag in Schweden – der Urlaub kann beginnen.

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