Die Ausstattung mit einem Reifendruck-Überwachungssystem ist bei Neuwagenzulassungen innerhalb der EU inzwischen obligatorisch. Nun haben wir die Technik in den letzten dreißig Jahren Fahrpraxis auf europäischen Straßen nicht unbedingt vermisst, es gibt jedoch zweifellos ein Mehr an Sicherheit, vor allem bei schleichendem Druckverlust im Pneu.
Anders sieht das auf afrikanischen Pisten aus. Nach einigen Reifenpannen schauten wir bei schlechten Schotterstraßen teils mehr in den Rückspiegel als nach vorn, um einen Druckabfall auf den Hinterrädern frühzeitig zu bemerken. Nur dann ist der Reifen in der Regel noch zu retten. Aus diesem Grund rüsteten wir in Windhoek unseren Nissan mit dem Reifendruck-Überwachungssystem von Tiremoni aus. Wir entschieden uns für das Modell TM 260. Hier sind im Vergleich zum nur unwesentlich günstigeren TM 240 sechs Sensoren enthalten. Damit kann man entweder Zwillingsreifen bestücken oder man hat bei vier Rädern gleich zwei Ersatzsensoren zur Hand. Die Ausstattung des Ersatzrades mit den Sensoren ist leider nicht möglich, da der Funkkontakt zum Steuergerät erst bei Bewegung der Räder hergestellt wird.
Die Montage der Sensoren ist einfach. Nachdem die mitgelieferten Batterien eingelegt sind, werden die kleinen Zylinder einfach nur statt der Kappen auf die Ventile geschraubt. Trotzdem lohnt vorher ein Blick in die Bedienungsanleitung, damit die durchnummerierten Teile auch an der richtigen Stelle im Display des Steuergerätes erscheinen. Es empfiehlt sich, die beigelegten Sicherungsringe für die Sensoren gleich mit zu montieren. So wird der Diebstahl der nicht ganz billigen Teile wirksam verhindert. Etwas mühsam ist lediglich das Abschrauben und Wiederanbringen der Sicherungsringe beim Aufpumpen der Reifen.
Das Steuergerät ist einfach und übersichtlich aufgebaut. Es hat lediglich zwei Funktionen: Eine zur Überwachung des Reifendrucks und eine zweite zur Kontrolle der Temperatur im Reifen. Die gängigen Maßeinheiten der physikalischen Größen können ausgewählt werden. Sehr nützlich ist die Funktion zur Einstellung der Druck- und Temperaturgrenzen. Werden die Vorgabewerte über- oder unterschritten, erinnert ein Piepton daran, dass eine Sichtkontrolle der Pneus erfolgen solle. Das Steuergerät kann entweder mit 12 Volt Bordstrom oder mit zwei 1,5 Volt – Batterien betrieben werden. Eine gut verständliche und übersichtliche Bedienungsanleitung, die auch im Internet zur Verfügung steht, vervollständigt die Ausstattung des nützlichen kleinen Helfers.
Nachdem wir anfangs dachten, einer der Sensoren sei nicht ganz dicht, erwies sich der Fall dann doch als ausgewachsene Reifenpanne. Um Luftverlust zu vermeiden, ist bei der Montage darauf zu achten, dass die Sensoren wirklich fest auf die Ventile aufgeschraubt werden. Bei uns hat sich die Nachrüstung des Tiremoni bereits richtig gelohnt. Wir konnten damit eine Panne frühzeitig bemerken, sodass der Pneu noch geflickt werden konnte. Gegenüber dem Neukauf eines Reifens hat sich das Gerät damit schon amortisiert. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass wir, nicht nur auf Schotterpisten, wesentlich entspannter fahren.