12. Etappe: Grootfontain – Rundu – Divundu – Katima Mulilo
Strecke: ca. 750 km
Unterwegs im Caprivizipfel
Von Roy’s Camp fahren wir zurück zur B8. Die Straße führt an Rundu vorbei. Wir empfehlen jedoch, sich in Rundu nochmal mit allem Nötigen einzudecken, da im weiteren Verlauf durch den Caprivi-Streifen die Möglichkeiten sehr begrenzt sind. Noch vor der Ausfahrt aus Rundu ist an der B8 linker Hand die Kaisosi River Lodge ausgewiesen. Wir fahren auf schlechter Schotterstraße direkt durch die Townships und passieren die Universität von Rundu. Hier biegen wir rechts auf die D3402 ab. Die Straße wird noch schlechter. Nach etwa 4 Kilometer weist links ein Schild zur Lodge.
Zurück auf der B8 folgen wir der Teerstraße, bis etwa 25 Kilometer vor Divundu links die Riverdance Lodge ausgeschildert ist. Von hier sind es noch 5 Kilometer Teerstraße. Am Ende dieser biegen wir erneut links ab und benutzen für ca. einen Kilometer die Schotterpiste. Auf einem kleinen Fahrweg rechter Hand, der leicht zu übersehen ist, gelangt man nach weiteren 2 Kilometern zur Riverdance Lodge. Die Zufahrt und auch das Campinggelände sind für große Trucks nicht unbedingt geeignet.
Zurück auf der B8 legen wir die 25 Kilometer bis Divundu zurück. Hier gibt es eine Tankstelle und einen Markt, der sich durch leere Regale und hohe Preise „auszeichnet“. Kurz hinter der Tankstelle biegen wir nach rechts auf die C48 ab. Nach etwa 5 Kilometern sind linker Hand die Popa Falls ausgeschildert. Zu den Wasserfällen fahren wir durch das große Tor bis zur Rezeption des NWR-Geländes. Nach der Besichtigung der Stromschnellen folgen wir der C48 noch etwa 10 Kilometer, bis auf der linken Seite die Mahangu Lodge ausgeschildert ist. Schlimmer geht nimmer – dachten wir, doch die zwei Kilometer Zufahrt zur Lodge verlangen noch einmal alles vom Fahrwerk unseres schweren Autos ab.
Zum Kwando River folgen wir erneut der B8 nach Osten. Kurz vor der Brücke über den Fluss passieren wir eine polizeiliche Straßensperre. Nach etwa 2 Kilometern weist ein Schild rechts zur Mazambala Island Lodge. Der Campingplatz befindet sich etwa 2 Kilometer vor dem Haupthaus. Wer sein Fahrzeug nicht zu sehr strapazieren möchte, benutzt den Bootstransfer vom Camp bis zur Lodge. Zurück auf der B8 folgen wir der Straße bis Katima Mulilo. Kurz hinter dem Ort ist direkt an der B8 links die Sambesi River Lodge als ein Unternehmen der Protea Hotelgruppe ausgeschildert.
Übernachtungen:
Kaisosi River Lodge 17°52’28.74″ S, 19°49’57.63″ E,
Riverdance Lodge 17°59’20“ S, 21°21’31“ E,
Mahangu Safari Lodge 18°8.423′ S, 21°40.884′ E
Mazambale Island Lodge 17°48.545′ S, 23°20.727′ E
Zambesi River Lodge (Protea Hotel) 17°29.168′ S, 24°17.128′ E
Alle Übernachtungsplätze liegen entlang der B8 einige Kilometer von der Hauptstraße entfernt. Das Gelände im Caprivi-Streifen ist sehr sandig, sodass man neben ausgewaschenen Fahrwegen auch mit Passagen durch tiefen Sand rechnen muss. Wir empfehlen für den Besuch der beschriebenen Einrichtungen ein Allradfahrzeug zu benutzen.
Die Kaisosi River Lodge befindet sich etwa 8 Kilometer östlich von Rundu. Der Campingplatz liegt in der zweiten Reihe vom Flussufer hinter den Lodges, was wir aber nicht als unangenehm empfanden. Jeder Stellplatz hat einen Wasser- und Stromanschluss sowie ein eigenes kleines Bad, was täglich gereinigt wird. Im Restaurant der Ferienanlage wird preiswerte und gute Küche angeboten. Von hier hat man einen schönen Blick über den Kavango River. Im sauberen Pool kann man sich gut erfrischen. Sportlichen Gästen steht kostenfrei ein Paddelboot zur Verfügung. Der Aktionsradius ist nach Westen mit etwa 4 Kilometern bis zu einer Pontonbrücke begrenzt. In Richtung Osten sollte man gar nicht aufbrechen, da durch nahe Stromschnellen keine Rückfahrt im Kanu möglich ist. Wer es nicht ganz so sportlich mag, der kann sich gerne zu einer Flusskreuzfahrt per Motorboot anmelden. Mit 240 NAD pro Übernachtung ist das Campen in der Einrichtung preiswert.
Die Riverdance Lodge liegt auf eine Anhöhe über dem Kavango River. Im dichten Busch direkt an der Abbruchkante zum Fluss befinden sich die vier Stellplätze für Campingfreunde. Auch hier hat jeder Platz sein eigenes Bad sowie einen Wasser- und Stromanschluss. Im Restaurant kann man nach Voranmeldung essen, von den Tischen hat man einen überwältigenden Blick über den Kavango. Die Einrichtung bietet Bootsfahrten an, jedoch nicht per Kanu. Am Abgang zum Bootssteg hängen vier Sitzschaukeln, auf denen man es sich bequem machen kann. Für 240 NAD pro Übernachtung ist die Riverdance Lodge durchaus empfehlenswert.
In der Mahangu Lodge hatten wir nicht unbedingt das Gefühl, willkommen zu sein. An der Rezeption wird deutsch gesprochen, der Herr dort machte allerdings einen gestressten und überforderten Eindruck. Es sei alles ausgebucht, er könne uns lediglich noch einen Platz anbieten, der nicht direkt am Flussufer liegt. Ein Abendessen im Restaurant einzunehmen, sei für uns, unangemeldete Gäste, gar nicht möglich, schließlich seien überall Ferien und die Hütte sei voll. Das merkten wir dann auch als die ca. 30 Gäste des Camps die sanitären Einrichtungen benutzen wollten. Da für alle Camper nur drei Toiletten zur Verfügung stehen, in deren Räumen sich auch die Duschen befinden, war hier eisernes Durchhaltevermögen angesagt. Und wenn so viele Gäste die sanitären Einrichtungen innerhalb kürzester Zeit benutzen, sehen diese auch entsprechend aus. Beim Letzten macht sich nur noch Ekel breit… Undurchsichtig ist auch die Preispolitik im Restaurant: Es gibt keine Speisekarte, Lunch und Getränke werden angesagt. Wer es bei dieser Gelegenheit verpasst, die Preise mit zu erfragen, der erlebt auf seiner Schlussabrechnung eine böse Überraschung: Beispielsweise kostet hier das Glas Bier etwa das Doppelte als in den meisten anderen Einrichtungen, die wir bisher besuchten.
Durchaus empfehlenswert dagegen ist eine Flusssafari, die von der Einrichtung angeboten wird. Unser Guide war fit und hat viele Tiere gezeigt, die wir normalerweise nicht gesehen hätten. Die Übernachtung auf dem Campingplatz der Lodge kostete 220 NAD, trotz des günstigen Preises würden wir das Camp nicht wieder besuchen.
Wesentlich entspannter läuft die Sache auf dem Campingplatz der Mazambala Island Lodge ab. Die Stellplätze liegen direkt am Ufer des Kwando River, wobei man den vor lauter Schilf kaum sieht. Unüberhörbar dagegen sind die Geräusche von Elefanten und Hippos, die nachts über den Naturplatz toben. Abenteuerlich! Auf dem Camp gibt es keinen Strom. Die sanitären Anlagen sind in ausreichender Zahl vorhanden und sauber. Durchaus lohnenswert ist eine Bootsfahrt zum zwei Kilometer entfernten Haupthaus der Ferienanlage. Hier kann man zu Abend essen, einen Lunch oder ein kühles Getränk nehmen, um sich danach per Boot oder mit dem Auto zum Camp zurück bringen zu lassen. Die Übernachtung auf dem „Abenteuerspielplatz der Tiere“ kostet 190 NAD.
Schattige Wiesenplätze direkt am Ufer des Sambesi zeichnen den Campingplatz des Zambesi Protea Hotels aus. Spektakulär sind die Sonnenuntergänge über dem Fluss. Je nachdem, ob im Caprivi-Streifen gerade ein Feuer lodert, ist die untergehende Sonne täglich anders gefärbt. Die Campinganlage ist relativ neu und macht einen sehr gepflegten Eindruck. An jedem Stellplatz ist ein Stromanschluss vorhanden. Die Duschen und Toiletten sind neu und pik sauber. Im Pool der Einrichtung sind wir seit langer Zeit mal wieder schwimmen gegangen; er war sauber und auch groß genug, um ein paar Schwimmzüge zu machen. Das Restaurant bietet gute und preiswerte Küche auf einer einzigartigen Aussichtsplattform. Geschäfte und Versorgungseinrichtungen gibt es im Ort, der mit ca. 2,5 Kilometern Entfernung noch fußläufig zu erreichen ist. Die Übernachtungsgebühr auf dem Platz beträgt preiswerte 280 NAD.