Knysna

Die Mall von der Wasserseite

Ja, wir haben es geschafft. Nach über einer Woche Fahrt sind in einem der touristischen Zentren der Gardenroute angekommen. An der Waterfront von Knysna hört man hektisches Stimmengewirr – in Deutsch. Genervte Ehemänner versuchen den Einkaufsbummel ihrer Frauen in den vielen kleinen Lädchen zumindest zu begrenzen. Die Zeit ist knapp, denn vor der Mall warten schon die Busse der verschiedenen Reiseveranstalter. Wir bummeln durch die schicke Einkaufsstraße direkt am Hafen, gönnen uns einen Kaffee und schauen auf das Gewusel rings um uns. Auf dem Heimweg zum Campingplatz kommen wir an einer kleinen Brauerei vorbei. Hier sitzen die Einheimischen und gönnen sich ihr Feierabendbier. Auf der Theke stehen sechs Zapfhähne mit unterschiedlichen Biersorten – wir sollten also sechs Tage bleiben…

Da unser Campingplatz super gelegen ist und die Gegend auch sonst Einiges zu bieten hat, beschließen wir einige Tage zu bleiben. Wir setzen unser Schneckenhaus ab, um nur mit dem Nissan etwas beweglicher zu sein.

Ohne Schneckenhaus

Eine erste Tour führt uns in den Goudveld Forest, ein altes Goldsucher-Gebiet, in dem noch etliche Minen zu finden sind. Wir fahren über den Phantom-Pass, eine Waschbrettpiste, die auch den letzten deutschen Schmutzkrümel am Auto panikartig das Weite suchen lässt. Der hiesige Staub fühlt sich jetzt umso wohler bei uns. Nach der Passage mussten wir zunächst die Schutzbleche wieder festschrauben und die verlängerten Außenspiegel im Inneren des Wagens verstauen. Im Goudveld Forest gibt es einige schöne Wanderwege. Ein kleines Museum und geführte Touren in eine der alten Minen vervollständigen das Angebot für den Interessierten.

Szenenwechsel, zum Wasser. Knysna liegt an einer Lagune, die nur über eine schmale Stelle Zugang zum Meer hat. Gefährliche Strömungen sorgen dafür, dass die Schiffspassage der Meerenge zum Abenteuer wird. Wir schippern mit einem der zahlreichen Ausflugsboote durch die Lagune und schauen uns das Inferno aus respektabler Entfernung an. Ein Blick von einem der zahlreichen Aussichtspunkte am Küstenfelsen lässt uns erschauern, als wir zwei Paddelboote in den hohen Wellen erblickten. Sie kämpften tapfer… Wer im Meer schwimmen möchte, fährt nach Brenton on Sea. Das ist der „Badeort“ von Knysna, den man nach der Überquerung eines Bergmassivs an der Küste erreicht. An kilometerlangen Sandstränden kann man stundenlang wandern; wir fangen uns dabei, trotz einer dicken Cremeschicht, den nächsten Sonnenbrand ein.

das Inferno an der Meerenge

Am Abend gehen wir ins Fischrestaurant. Marry aus der Rezeption vom Camp hat es uns empfohlen und auch gleich angerufen, um Plätze zu reservieren. Das war auch bitter nötig, denn die Gaststätte ist täglich (!) ab 18 Uhr ausgebucht. Das ist kein Wunder, wenn man für ein opulentes Fischgericht nur umgerechnet zwischen 4 und 8 Euro bezahlt. Den Wein oder das Bier zum Essen darf man sich getrost selbst mitbringen, die freundlichen Kellner spendieren dazu noch Gläser, Eis und helfen beim Öffnen der Flasche. Wir waren mit Sicherheit nicht das letzte Mal hier.

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