Wir sind komplett

Wir sind komplett

Heute Morgen weckte uns ein Anruf von Fish Agencies. Die Ankunft des Schiffes würde sich um weitere zwei Stunden verzögern. Kein Problem, dachten wir und lehnten uns in den Betten noch einmal zurück. Am Vormittag brachten wir dann den Mietwagen zurück und statteten dem Campingshop ganz in der Nähe noch einen Besuch ab. Der tiefere Sinn der Maßnahme bestand darin, dass wir in Deutschland vergessen hatten, die Außenspiegel vom WoMo zu demontieren. Wir rechneten unbedingt damit, dass das jemand nachgeholt hatte und die inzwischen bei eBay ihren Besitzer gewechselt hatten…

Gegen Mittag trafen wir uns bei Fish. Neben uns hatten auch französische Weltenbummler ihr Wohnmobil mit demselben Schiff nach Port Elisabeth bringen lassen. Nachdem im Schreibtisch der Agentur ein Bündel Geldscheine verschwunden war, fuhren wir mit Adrian zum Hafen. Kurios war, dass wir an der Hafeneinfahrt alle ins Röhrchen blasen mussten: Alkoholkontrolle – für wen auch immer. Wir waren alle clean, und endlich stand es vor uns: unser WoMo neben dem Tischer-Mobil der Franzosen. Zu unserer großen Überraschung war das Teil völlig unversehrt, ja sogar die Außenspiegel waren noch dran. Der Zoll stempelte unser Carnet de Passage (das teure Zolldokument vom ADAC) und ließ uns ziehen… Keine Fragen, ob wir etwas zu verzollen hätten, kein Blick ins Innere des Wohnmobils – wir hätten sonst etwas mitnehmen können – haben wir aber nicht!

Adrian war so nett und begleitete uns noch zur Gasabfüllstation. Während die Franzosen nach kurzer Zeit den Hof mit gefüllten Gasflaschen wieder verlassen konnten, probierten drei (!) Angestellte einen Adapter auf den Füllstutzen unserer Gastankflaschen zu bekommen. Als die dann auch noch im Inneren des Gasraumes mit Zangen und Schlüsseln hantierten, wurden wir trotz des Sonnenscheins zunehmend blass… Am Ende wurde ein Adapter geschnitten und gefeilt, sodass das  Gas zumindest in den Flaschen ankam. Das nächste Problem war die Luft in den Tanks. Geduldig schraubten die Afrikaner so lange, bis aus einer der Flaschen die Luft entwichen und das Gas eingefüllt war. Dauer der Aktion ca. zwei Stunden, Kosten ca. 10 Euro inkl. dem Gas. In Punkto Lösungsorientiertheit können sich einige Zeitgenossen in der Heimat eine Scheibe abschneiden. In Punkto Kostendeckung wäre mir als ehemaliger Unternehmer der Kamm geschwollen. Als Touri fand ich es einfach gut…

Die nächste Lektion in Sachen Lösung finden, bekamen wir kurze Zeit später in unserem Guest House. Trotz engen und vollen Hofes rangierte der Gastgeber unser WoMo in eine Ecke, wo wir ungestört ein- und umpacken konnten. Das ganze machte hungrig, und auch in der Gaststätte an der Waterfront wurde für uns ohne Vorreservierung noch ein Plätzchen mit Meerblick geschaffen…

Servicefreundliches Südafrika!

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