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BLITZ-01-2016-LEIPZIG

Ein durchaus aktueller Film, in dem es um die junge Griechin Elena geht, die in Deutschland der Ar- beitslosigkeit ihrer Heimat entflie- hen will, doch dann erfährt sie, dass sie schwanger ist. Sie jobbt in Frank- furt am Main als Kindermädchen bei einem reichen Paar, das eine anderthalbjährige Tochter hat. Man versteht sich gut, das Kind fühlt sich wohl bei ihr. Aber eines Tages lässt sie die Kleine einen kurzen Moment aus den Augen und das Kind bleibt verschwunden. Elena flüchtet pa- nisch nach Athen. Das verzweifelte Elternpaar gerät aneinander, lange Verborgenes bricht auf. Dann ent- schließt sich die Mutter, dem Kindermädchen nachzureisen, in der Hoff- nung, ihre Tochter doch noch finden zu können. Ein nervenaufreibender und fesselnder Film, in dem vor allem Hauptdarstellerin Jördis Triebel zu überzeugen weiß - erzählt mit einem Perspektivwechsel, der vielleicht nicht hätte sein müssen. BILD: WILD BUNCH 18 Kino Ein Atem Die Familienfilmempfehlung des Monats. Wer sich noch an "Belle & Sebastian" erinnert, weiß um die Geschichte des französischen Wai- senjungen Sebastian, der einen ver- wilderten Hund findet und ihn gegen die Widerstände der Dorfbe- wohner behält, und diese Belle er- weist sich als bester Freund. Jetzt eine Art Fortsetzung im Jahr 1946: Ein Flugzeugabsturz in den italieni- schen Alpen, Sebastians Tante ist an Bord. Er glaubt, dass sie es überlebt hat und begibt sich auf eine aben- teuerliche Reise, bei der er auf die Feuerwehrleute stößt, die den Waldbrand nach dem Absturz zu löschen versuchen. Außer einem italienischen Mädchen glaubt keiner daran, dass Angelina noch lebt - und das hilft bei der Suche. Und dann ist da noch Pilot Pierre, der unfreiwillig in die Suche hineingezogen und noch etwas erfahren wird, was hier nicht verraten sei. Wieder tolle Darsteller. Kitsch- frei wird es dennoch emotional. BILD: NEUE VISIONEN Sebastian und die Feuerretter Das gab es doch schon mal, oder? Im Prinzip ja! 1991 verfilmte äußerst erfolgreich Kathryn Bigelow die "Gefährliche Brandung" und jetzt kommt ein eher mäßiges als voll überzeugendes Remake in unsere Kinos. Tolle Bilder, die da über die Leinwand flimmern, irre Aufnahmen in atemberaubenden Landschaften rund um den Globus, tolle Stunts zu Land, zu Berge, zu Wasser und in der Luft. Irgendwie kommt einem das aber eher wie einer der atemberau- benden Filme von Extremsportlern vor, die von einer gewissen Aufmun- terungsbrausefirma produziert werden. Der Inhalt geht dabei leider verlo- ren, wenn ein FBI-Agent undercover sich einer Truppe nähert, die Gutes vorgibt, wenn sie die Finanzmärkte mit spektakulären Überfällen zu er- schüttern versucht, dafür aber über Leichen geht. Jenen empfohlen, die gern Surfer sehen, Freeclimber bewundern, Snowboarder bestaunen und gern mal durch Schluchten per Wingsuit fliegen würden. BILD: CONCORDE Point Break Reale Ereignisse liefern ab und an hervorragende und spannende Vor- lagen für Hollywood und Co. Es war im Jahr 2010, als fast die ganze Welt mitbangte um die 33 Männer, die nach einer Explosion in einem chilenischen Bergwerk eingeschlos- sen waren. Im Film stehen drei Ver- schüttete (die werden von Antonio Banderas, Rodrigo Santoro und James Brolin dargestellt) im Fokus des Geschehens. Unter Tage ohne Wasser, Essen und genügend Sau- erstoff verlieren sie nicht den Mut und schaffen es irgendwie, Videos von ihrer Lage an die Oberfläche zu schicken. So können ihre Angehöri- gen (unter ihnen als Schwester eines Kumpels Juliette Binoche) verfolgen, wie sich die Lage zuspitzt. Ein internationales Team versucht parallel dazu, die Eingeschlossenen zu retten. 69 Tage lang Hoffen und Bangen. Leider kratzt der visuell sehr überzeugende Film der mexikanischen Regisseurin Patricia Riggen inhaltlich eher nur an der Oberfläche. BILD: WARNER BROS. 69 Tage Hoffnung Eine absolute Empfehlung! Selbst wenn man der Ansicht ist, dass Devid Striesow in den letzten Jahren ziemlich omnipräsent auf den Leinwänden erscheint. Aber er kann es eben und er spielt hier wieder sowas von überzeugend in einem bis zum Schluss konsequenten und zugleich spannenden Film über Vater, Mutter, Kind und die Tochter des Chefs, die ge- meinsam in den Schweizer Bergen Urlaub machen. Als das von der Familie mitgenommene Mädchen vergewaltigt wird, schaut (Vater) Thomas weg, versucht zu beschwichtigen und schon beginnt die Eskalation. Ein sehr kluges Drehbuch des Schweizer Regisseurs Micha Lewinsky, der weiß, wie Männer tiefgehende Gespräche zu umgehen versuchen, sich schnell geschlagen geben und vor Entscheidungen drücken, wenn es darum geht, Konflikte ohne Gewalt zu klären. Immer schlimmer wird das Geflecht aus Lügen und halben Wahr- heiten, mit denen Thomas die Sache kleinzuhalten versucht. BILD: MOVIENET Nichts passiert filmtipp des monats BLITZ! WORT:CAROLAKINZEL

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