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BLITZ-01-2015-LEIPZIG

Der Skiabfahrtswahn hat einen Namen: Die Streif, die Herausforde- rung beim Kitzbühler Hahnenkamm- rennen. Fünf Rennläufer werden über ein Jahr hinweg begleitet und man er- fährt einiges über die Härte des Sports und vor allem dieser Strecke mit der 85%-Neigung an der "Mau- sefalle", vermischt mit dokumentari- schen Aufnahmen und Semidoku- mentarischem. Das ist so flott ge- schnitten, dass man auch als Nichtfan des Sports interessiert verfolgt, was da auf der Leinwand abläuft, leidet fast mit mit den jungen Männern, die sich ein ganzes Jahr unmenschlich abquälen, um fit zu sein für diese eine Fahrt. Auf der ist im Laufe der Jahrzehnte schon genug passiert an schweren Unfällen. Und wenn man dann die historischen Rennen sieht aus den 1950er Jahren, als noch ohne Helm und Hightech die 3.312 Meter runtergebrettert wurde - kaum vorstellbar. Eine zu empfehlende Doku auch für die Flach- ländler, die selbst keine Abfahrten mögen. BILD: RED BULL MEDIA HOUSE 18 Kino Streif - One Hell of a Ride Frau Müller musste bereits auf den Theaterbühnen erfolgreich weg, jetzt auf der Leinwand. Und das Kammer- spiel hat so einiges, was es auch da zum Erfolg werden lassen könnte: Straffe Regie, gute Darsteller und eine nach wie vor zündend witzige Geschichte. Sönke Wortmann führte Regie. Vor der Kamera sehen wir u.a. eine erstaunlich gute Anke Engelke als eine der Mütter, die Lehrerin Mül- ler zur Rede stellen wollen, als es um die Wurst bei ihren lieben Kleinen geht. Schließlich sind schlechte Noten nicht gerade förderlich bei der Entscheidung Gymnasium oder kein Abi. Eine Schlacht bis aufs Messer. Die ist witzig und auch ernst, kein "Fack ju Göthe" mit einem nach dem anderen Lachen. Hier bleibt es einem ab und an im Hals stecken. Durchaus dem wah- ren Leben ziemlich gut abgelauscht, keineswegs langweilend, und es wird mal wieder der Beweis erbracht, dass eine ruhige Kamera viel zu bringen in der Lage ist für einen Film! BILD: CONSTANTIN Frau Müller muss weg ... geheimes Leben. - Wenn Benedict Cumberbutch nicht einer der heiße- sten Kandidaten im kommenden Ren- nen auf den Oscar ist, wissen wir es auch nicht. Er spielt das britische Ma- thematikgenie, den Pionier der Com- putertechnologie Alan Turing, der mit einem Team von Spezialisten den deutschen Enigma-Code geknackt hat. Ein überheblicher Typ, mit seinen ungewöhnlichen Methoden macht er sich auch keine Freunde. Lediglich eine Kollegin (Keira Knightley eben- falls richtig gut) hält zu ihm, doch als sie sich näherkommen, droht sein Ge- heimnis aufzufliegen: Er ist homosexuell und das wird im Großbritannien des Zweiten Weltkriegs mit Kastration bestraft. Einer der wichtigsten Geheimnis- träger des Landes schwul - undenkbar! Das Enigma-Thema ist ja in den letz- ten Jahren mehrfach filmisch aufgegriffen worden, diesmal geht es mehr um das Genie und dessen Charakter, und das ist bewegend, staubtrocken hu- morig und spannend zugleich. BILD: SQUAREONE The Imitation Game - Ein streng ... Und wenn es nun nicht für Reese Witherspoon endlich so weit ist, auch für einen Oscar nominiert zu werden, müsste sie weiter so gut agieren wie in diesem auf einer wahren Ge- schichte basierenden Drama. Cheryl ist am Ende, mit fast allem - ihre Ehe ist gescheitert, heroinsüchtig treibt sie ziellos umher. Irgendwann kommt die Wende, sie erinnert sich ihrer ge- liebten Mutter, die sie verloren hat und begibt sich auf ihren großen Trip. Mit einem viel zu schweren Rucksack wandert sie an die 2.000 Kilometer entlang des Pacific Crest Trail, allen Naturgewalten ausgesetzt, erleidet Hunger, Durst, schwitzt, friert, begegnet gefährlichen Raubtieren. Aber sie findet bei allen unge- wohnten Erfahrungen zu sich selbst, beginnt ihre bis dato gemachten Lebens- erfahrungen einzuordnen und sie schreibt hinterher ihre Erlebnisse auf. Das Buch wird zum Bestseller und am Anfang der Verfilmung kann man die Autorin kurz sehen. BILD: TWENTIETH CENTURY FOX Der Große Trip - Wild Fragen stellen, ohne sie schulmeisterlich zu beantworten, das gelingt selten. Die Macher dieses Films können der Versuchung widerstehen, Lösungen zu präsentieren. Sie zeichnen auf, sie schildern und das machen sie mit hervorragenden jungen Darstellern und interes- santen stilistischen Mitteln. Der Teil, in dem die halbwegs fiktive Vorgeschichte der Ereig- nisse im August 1992 um das Sonnenblumenhaus in Rostock geschildert wird, kommt schwarzweiß daher. Eine Gruppe von Jugendlichen schart sich um einen Neonazi und gerät immer tiefer in die ausländerfeindlichen Krawalle. Dazwischen sozialdemokratische Politiker, die einfach keine Mittel finden, einen gemeinsamen Weg zu gehen, Flagge zu zeigen. Farbe kommt ins Spiel, als der Mob die Vertragsarbeiter im Haus angreift. Ein klu- ger Film, der nachdenklich macht, spannend ist und eben nicht die Moralkeule schwingt. Eine unbedingte Empfehlung! BILD: ZDF/UFA-FICTION Wir sind jung, wir sind stark filmtipp des monats BLITZ! WORT:CAROLAKINZEL

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