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BLITZ-01-2015-LEIPZIG

15 Reise digkeiten der Stadt. Das monströse Museum Maritimo y Presidio zeigt gruselige Zellen. Zuletzt pferchte die von 1976 bis 1983 währende Mi- litärdiktatur hier politisch Missliebige ein. Im Ausstellungsbereich Schiff- fahrt ist der Nachbau eines Kanus der Yamana-Indianer zu beschauen, weitere Themen sind die Antarktis und der Falkland-Krieg. Ushuaia gilt in der Gegenwart als wichtiger Ausgangspunkt für touristi- sche Expeditionen. Hier legen Kreuz- fahrtschiffe an, werden einwöchige Trips in die Antarktis ebenso angebo- ten wie Wandertouren durch Feuer- land.ZudenAttraktionen,diesichkein Besucher entgehen lässt, gehört eine SchifffahrtaufdemBeagle-Kanal.Des- sen besondere Ausstrahlung reizte schon Jules Verne, der dem Leucht- feuer Faro Les Eclaireurs auf der Isla de los Estados in seinem Roman "Leuchtturm am Ende der Welt" ein li- terarisches Denkmal setzte. Mindestens fünf Stunden währt die Tour "Pinguinera" mit einem der schnittigen Ausflugsboote zur Insel Martillo. Jeweils im November kom- men die possierlichen Vertreter der Gattungen Magellan- und Kaiser- pinguine pfeilschnell durch das kalte Nass des Südatlantiks ange- schwommen. Einmal an Land, wir- ken sie hingegen drollig und toll- patschig. Der Kaiserpinguin erreicht eine Körpergröße von 130 Zenti- metern und gilt damit als der größte Vertreter der Gattung überhaupt. Pinguine gehen am Strand aufrecht und im Wasser schwimmen sie. Nur fliegen können sie nicht, trotzdem gehören sie zur Familie der Vögel. Auf der chilenischen Insel Martillo bilden die Pinguine eine eigene Ko- lonie. Apropos Chile: Zwischen den bei- den Nachbarländern herrscht eine spürbare Intimfeindschaft. So schlug sich Chile während des Falkland- (Malwinen-)Krieges 1982 auf die Seite der Briten, was der Fehde neue Nahrung gab. Bei der Trekkingtour durch den argentinischen National- park Lapataia frage ich den Führer nach der Höhe der umliegenden Berge. Mit einer Handbewegung nach Westen zeigt er auf den Monte Darwin. Der mit 2.488 Metern höch- ste Berg des Feuerland-Archipels liegt auf chilenischer Seite. "Wir wer- den ihn bei Gelegenheit wegbom- ben!", kommentiert er gelassen. Der Nationalstolz wird allerorten herausgekehrt. Auf einer Landungs- brücke an der Isla Redonda zähle ich 15 Fahnen in Blau-Weiß-Blau, den Farben Argentiniens. Kein Wun- der, die Grenze zu Chile liegt we- nige hundert Meter entfernt. Außer- ordentlich argwöhnisch beäugen die Einwohner von Ushuaia die Ent- wicklung von Puerto Williams jen- seits des Beagle-Kanals. Die chileni- sche 1.800-Seelen-Gemeinde liegt ein paar Kilometer näher am Süd- pol. Noch zählt Puerto Williams nicht als Stadt, noch gilt Ushuaia als süd- lichste Stadt der Erde. Doch ob die- ser Status dauerhaft erhalten bleibt, darf an dieser Stelle schon einmal bezweifelt werden. www.reallatino-tours.com WORT UND BILD: UWE SCHIEFERDECKER BLITZ! Das ehemalige Gefängnis in Ushuaia JulesVernesetztedemFaroLesEclaireursaufderIsladelosEstados inseinemRoman„LeuchtturmamEndederWelt“einliterarischesDenkmal

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